Chantal Kamm | University of Zurich, Switzerland (original) (raw)
Papers by Chantal Kamm
Previous research has demonstrated that school processes can be significantly associated with (in... more Previous research has demonstrated that school processes can be significantly associated with (in)equality in schools. However, it is unclear what these practices in schools look like. This study aims to understand support practices for students in primary schools in a highly selective education system. The findings are based on a contrastive case comparison of five primary schools in Switzerland with a large percentage of children with a migration background. Quantitative surveys with students in Grades 4, 5, and 6 (n = 372) and qualitative analyses of group discussions with teachers were conducted. The results of the qualitative study, and in part also of the quantitative study, show that schools differ systematically in providing support for students. None of the schools was found to have a support milieu that could be described as non-discriminatory. In the majority of the schools, the support milieu is oriented towards high performing students with a higher socio-cultural family background or high educational aspirations; this may lead to the reproduction of inequalities. Only two schools seem to have implemented compensatory support strategies, at least partially. Further, the schools can be differentiated regarding the teachers' perceived degree of their active participation in supporting students.
Konzeptionen von Förderung, Selektion und Gerechtigkeit, 2019
Sollen Orientierungen der Forderung und Selektion in Schulen in Zusammenhang mit deren Anforderun... more Sollen Orientierungen der Forderung und Selektion in Schulen in Zusammenhang mit deren Anforderungen und Funktionen untersucht werden, ist es erforderlich, einen naheren Blick auf verschiedene Konzeptionen von Bildungsgerechtigkeit in der Organisation Schule zu werfen. In einem ersten Schritt wird der Begriff der Bildungsgerechtigkeit von verschiedenen Perspektiven der Chancenungleichheit abgegrenzt. Es schliest sich eine Betrachtung verschiedener Konzeptionen von Bildungsgerechtigkeit als sensibilisierendes Konzept der Arbeit an. Dies schafft die Grundlage dafur, im folgenden Kapitel 4 die Sinnherstellung in der Organisation Schule im Hinblick auf die Bearbeitung von Bildungsgerechtigkeit hin zu kontextualisieren.
Konzeptionen von Förderung, Selektion und Gerechtigkeit, 2019
Konzeptionen von Förderung, Selektion und Gerechtigkeit, 2019
In Kapitel 5 wird das Erkenntnisinteresse basierend auf dem Forschungsstand und den theoretischen... more In Kapitel 5 wird das Erkenntnisinteresse basierend auf dem Forschungsstand und den theoretischen Konzepten zusammengefasst und weiter zu konkreten Forschungsfragen ausdifferenziert. Folgende Forschungsfragen werden in der empirischen Analyse weiterverfolgt:
Konzeptionen von Förderung, Selektion und Gerechtigkeit, 2019
Im folgenden Kapitel wird das Untersuchungsdesign sowie Erhebungs- und Analyseverfahren vorgestel... more Im folgenden Kapitel wird das Untersuchungsdesign sowie Erhebungs- und Analyseverfahren vorgestellt. Beginnend mit den Rahmenbedingungen von Forderung und Selektion im Schweizer und Zuricher Bildungssystem wird anschliessend das Auswahlverfahren der Fallschulen sowie Gruppen dargelegt. In ausfuhrlichen Fallportraits werden die sieben Fallschulen kontextualisiert. Das Kapitel schliesst mit den Methoden der Datenerhebung und – analyse.
Konzeptionen von Förderung, Selektion und Gerechtigkeit, 2019
In diesem Kapitel werden die empirischen Ergebnisse den theoretischen Annahmen sowie Forschungser... more In diesem Kapitel werden die empirischen Ergebnisse den theoretischen Annahmen sowie Forschungsergebnissen aus anderen Studien gegenubergestellt. Dabei werden theoretische Annahmen hinsichtlich verschiedener Bildungsgerechtigkeitskonzeptionen und Sinnherstellungsprozesse mit den empirischen Ergebnissen vergleichend diskutiert. Im Hinblick auf die Forschungsfragen werden in einem ersten Schritt die ersten beiden inhaltlichen Fragen nach kollektiven Orientierungen bezuglich Forderung und Selektion sowie Konzeptionen der Bildungsgerechtigkeit unter Einbezug der theoretischen Modelle und weiterer empirischer Ergebnisse diskutiert. In einem zweiten Schritt wird dem Erkenntnisinteresse nachgegangen, inwiefern die Schule einen sinngebenden Erfahrungsraum darstellt und/oder welche weiteren Kontexturen und Aushandlungsprozesse sich in den untersuchten Schulen zeigen. Im Fazit wird dann versucht, eine kombinierte Betrachtung kollektiver/divergierender Orientierungen der Forderung und Selektio...
Als "schillernd und polyphon" bezeichnet Philipp Gonon in der Einleitung zu seiner Aufsatzsammlun... more Als "schillernd und polyphon" bezeichnet Philipp Gonon in der Einleitung zu seiner Aufsatzsammlung "Arbeit, Beruf und Bildung" (2002a, S. 10) den deutschsprachigen Begriff des Berufs. Er spielt damit auf die unterschiedlichen Ansprüche, Zielsetzungen und Logiken zweier Welten an-einer Welt der Arbeit und einer Welt der Bildung-, welche zu Teilen scheinbar unvereinbar im Berufsbegriff einen gemeinsamen Bezugspunkt aufweisen. Die Klammer um diese Begriffstrias bildet die in modernen, arbeitsteiligen Gesellschaften notwendige Reproduktion von Arbeitskraft über Generationen hinweg, unabhängig davon, ob diese als Berufsbildung, als Ausbildung oder im internationalen Kontext als skill formation bezeichnet wird. Die geschichtliche Auseinandersetzung mit den Begriffen ‚Arbeit' und ‚Beruf' zeigt deren vielfältige Bedeutungen, Bezugnahmen und Transformationen in
Konzeptionen von Förderung, Selektion und Gerechtigkeit, 2019
Zur vereinfachten Darstellung wird ebenfalls die Kurzform der Gruppen ohne Organisationsfunktion ... more Zur vereinfachten Darstellung wird ebenfalls die Kurzform der Gruppen ohne Organisationsfunktion (GoO) sowie Gruppen mit Organisationsfunktion (GmO) verwendet. 26 Heilpädagogische Schule 7.1 Fremdreferenz, Selbstreferenz sowie Gerechtigkeitskonzeptionen 143 Der soziale Kontext (Fremdreferenz) zeigt sich weiter in der Sicht auf das Umfeld der Schüler/-innen, insbesondere deren Eltern. Wie bereits bezüglich der Schüler/innen beschreibt sich die Mehrheit der Gruppendiskussionsteilnehmer/-innen als den Wandelprozessen ausgeliefert. Weiter wird im Diskurs eine Distanz zwischen der Lebenswelt der Lehrpersonen und derjenigen der Eltern konstruiert. Die Schüler/-innen werden aufgrund ihrer Herkunft differenziert, was entlang der Sprachnorm und dem Migrationsstatus geschieht. Dies zeigt sich im folgenden Zitat (Z. 202-222): Aw: ja= ich finde schon. also das Quartier ist aufgewertet worden ehm=und ich finde jetzt; also am Anfang als ich da=Schule gegeben habe vor zwanzig Jahren da hat man vielleicht auch so drei vier Schweizer Kinder pro Klasse gehabt. (.) und der Rest wa=ja hat eben Deutsch als Zweitsprache und so gehabt und dann eine Zeit lang hat es mich gedünkt ist es gegen hundert Prozent gegangen? und jetzt also vielleicht weißt du das eher vor allem vom Kindergarten also=jetzt scheint es langsam so ein bisschen eine Wende zu nehmen und das ja=hat vielleicht auch mit der Art von den Wohnungen Dm: └mhm ja┘ Aw: └keine Ahnung (.) mit dem Preis von den Wohnungen zu tun (.) ja=also das auch=also darum diese Kinder direkt-(.) Em: in andere Quartiere auch gehen oder Aw: ja=h genau Em: gibt es da nicht so eine Statistik ah=mit diesen Kinder als die jetzt in [Name Quartier am Stadtrand] oder so sind Aw: └ja genau┘ Dm: [Namen zwei Quartiere am Stadtrand] ja=genau. ja
Ein Teil der Jugendlichen benotigt nach der obligatorischen Schulzeit ein Berufsvorbereitungsjahr... more Ein Teil der Jugendlichen benotigt nach der obligatorischen Schulzeit ein Berufsvorbereitungsjahr. Forschende der Uni Zurich und der PH St. Gallen haben ehemalige Schulerinnen und Schuler gefragt, was fur sie in dieser Zeit hilfreich war.
In schulischen Organisationen sind verschiedene Akteure und Professionen vertreten, die in ihrer ... more In schulischen Organisationen sind verschiedene Akteure und Professionen vertreten, die in ihrer Interaktion das Handlungswissen der einzelnen Akteure auch gerade mit Blick auf Forderung und Selektion mitpragen. Auch die Organisation selbst kann aktiv oder passiv dazu beitragen, kollektives Handlungswissen zu generieren. Eine mehrperspektivische Sichtweise geht davon aus, dass die Organisation nicht nur die Summe ihrer Akteure und Akteursgruppen darstellt, sondern auch daruber hinaus eine eigene Wirkung entfaltet. Damit stellt sich die Frage, welchen Zusammenhang die Organisation als handlungsleitender Erfahrungsraum mit den unterschiedlichen Bildungsgerechtigkeitskonzeptionen aufweist und wie sich dies empirisch uberprufen lasst. Im folgenden Kapitel werden theoretische Konzepte und empirische Befunde zur Sinnherstellung in der Organisation Schule dargestellt.
In a context of increasing non-linear pathways into vocational education and training (VET) and l... more In a context of increasing non-linear pathways into vocational education and training (VET) and later into occupation, a differentiated understanding of vocational success is needed. This paper aims at reflecting on a multidimensional understanding on subjective success, adding to the more frequently investigated concept of objective success. Based on theoretical reflections on what could be understood by subjective vocational success, analyses of variances between the group that participated in a transitional option and those with a linear path into VET were tackled using Swiss data from GURB and TREE. Results claim for a separated analysis of objective and subjective vocational success as well as for further reflections on the concept of subjective vocational success and the time of investigation.
Welche Aufgaben Schulen zu erfullen haben, hangt von gesellschaftlichen Anspruchen und schulspezi... more Welche Aufgaben Schulen zu erfullen haben, hangt von gesellschaftlichen Anspruchen und schulspezifischen Kontextbedingungen ab. Je nach theoretischer Perspektive werden die Aufgaben der Schule unterschiedlich verstanden und gewichtet. Als gemeinsamer Nenner dieser Perspektiven kann die Aufgabe der Forderung und der Selektion als Kerngeschaft der Primarschule gesehen werden. Verschiedene Aufgaben und Funktionen von Schulen mit Fokus auf der Forder- und Selektionsaufgabe werden im folgenden Kapitel theoretisch reflektiert. Dies dient der Kontextualisierung der Arbeit mit empirischem Fokus auf der Rekonstruktion von Orientierungen der Forderung und Selektion. Als weitere Grundlage ist die Arbeit angesiedelt im Forschungskontext von Schulen in herausfordernden Lagen. Dieser Begrifflichkeit und Einordnung widmet sich das nachfolgende Unterkapitel.
Viele Jugendliche laufen Gefahr, den Einstieg in die Berufsbildung und in den Arbeitsmarkt nicht ... more Viele Jugendliche laufen Gefahr, den Einstieg in die Berufsbildung und in den Arbeitsmarkt nicht reibungslos zu bewaltigen. Ein Grund: Jede dritte jugendliche Person verfugt uber eine schulisch ungunstige Ausgangslage oder uber geringe soziale Ressourcen. Dies zeigt die Studie «Gelingende Ubergange fur Risikogruppen in die Berufsbildung (GURB)». Viele Jugendliche seien nach eigener Aussage von der Verantwortung, eine berufliche Entscheidung treffen zu mussen, die nach ihrem Empfinden ihr ganzes Leben beeinflusst, uberfordert. Der Beginn des Berufswahlprozesses sei zu fruh.
Swiss Journal of Educational Research
Journal of Curriculum Studies
Previous research has demonstrated that school processes can be significantly associated with (in... more Previous research has demonstrated that school processes can be significantly associated with (in)equality in schools. However, it is unclear what these practices in schools look like. This study aims to understand support practices for students in primary schools in a highly selective education system. The findings are based on a contrastive case comparison of five primary schools in Switzerland with a large percentage of children with a migration background. Quantitative surveys with students in Grades 4, 5, and 6 (n = 372) and qualitative analyses of group discussions with teachers were conducted. The results of the qualitative study, and in part also of the quantitative study, show that schools differ systematically in providing support for students. None of the schools was found to have a support milieu that could be described as non-discriminatory. In the majority of the schools, the support milieu is oriented towards high performing students with a higher socio-cultural family background or high educational aspirations; this may lead to the reproduction of inequalities. Only two schools seem to have implemented compensatory support strategies, at least partially. Further, the schools can be differentiated regarding the teachers' perceived degree of their active participation in supporting students.
Studia paedagogica
In this paper, we illuminate the vocational orientation process experienced by different groups o... more In this paper, we illuminate the vocational orientation process experienced by different groups of young people. In this context, risk factors, support, and the theory of bounded agency were considered in particular. The study answers the following questions: What patterns of risk can be identified within the vocational orientation process? How do identified risk patterns differ in relation to the perceived support provided by various support services? How do representatives of different risk patterns describe their vocational orientation process and how apparent are aspects of (bounded) agency? We carried out a mixed-methods study in Switzerland comprising a quantitative and a qualitative part. Latent class analysis revealed the existence of three distinct risk patterns that according to analysis of variance differ significantly concerning the perceived support of parents, siblings, friends, relatives, and teachers. Using content analysis, interviews revealed aspects of agency and aspects of boundaries concerning vocational orientation that differ in relation to the distinct risk patterns.
Journal of Vocational Education & Training
This article examines the different functions and further potential of a curriculum of career gui... more This article examines the different functions and further potential of a curriculum of career guidance in lower secondary school and bridge-year courses. With a focus on young adults following a nonlinear pathway to post-compulsory education in the Swiss Canton of Zurich, we answer the questions why bridge-year courses are attended (RQ1) and how career guidance is perceived (RQ2). Furthermore, optimisation segments for a curriculum of career guidance were analysed from a learner-centred perspective (RQ3). Taking a mixed-method approach, we combine data from a quantitative questionnaire and qualitative problem-centred interviews. To examine differences in attendance of bridge-year courses and the perceived usefulness of supporting actors, quantitative data were analysed by mean ranges. The in-depth qualitative data were analysed using a structured content analysis. The findings underline the importance of an individualised approach to career guidance in both lower secondary school and on bridge-year courses. There is further potential for a curriculum of career guidance in lower secondary school to strengthen the orientation function, taking into account the potential of social structural reproduction. Bridge-year courses should rethink their compensation function given the diversity of their attendees.
Journal of Vocational Education & Training, 2019
This article examines the different functions and further potential of a curriculum of career gui... more This article examines the different functions and further potential of a curriculum of career guidance in lower secondary school and bridge-year courses. With a focus on young adults following a nonlinear pathway to post-compulsory education in the Swiss Canton of Zurich, we answer the questions why bridge-year courses are attended (RQ1) and how career guidance is perceived (RQ2). Furthermore, optimisation segments for a curriculum of career guidance were analysed from a learner-centred perspective (RQ3). Taking a mixed-method approach, we combine data from a quantitative questionnaire and qualitative problem-centred interviews. To examine differences in attendance of bridge-year courses and the perceived usefulness of supporting actors, quantitative data were analysed by mean ranges. The in-depth qualitative data were analysed using a structured content analysis. The findings underline the importance of an individualised approach to career guidance in both lower secondary school and on bridge-year courses. There is further potential for a curriculum of career guidance in lower secondary school to strengthen the orientation function, taking into account the potential of social structural reproduction. Bridge-year courses should rethink their compensation function given the diversity of their attendees.
Previous research has demonstrated that school processes can be significantly associated with (in... more Previous research has demonstrated that school processes can be significantly associated with (in)equality in schools. However, it is unclear what these practices in schools look like. This study aims to understand support practices for students in primary schools in a highly selective education system. The findings are based on a contrastive case comparison of five primary schools in Switzerland with a large percentage of children with a migration background. Quantitative surveys with students in Grades 4, 5, and 6 (n = 372) and qualitative analyses of group discussions with teachers were conducted. The results of the qualitative study, and in part also of the quantitative study, show that schools differ systematically in providing support for students. None of the schools was found to have a support milieu that could be described as non-discriminatory. In the majority of the schools, the support milieu is oriented towards high performing students with a higher socio-cultural family background or high educational aspirations; this may lead to the reproduction of inequalities. Only two schools seem to have implemented compensatory support strategies, at least partially. Further, the schools can be differentiated regarding the teachers' perceived degree of their active participation in supporting students.
Konzeptionen von Förderung, Selektion und Gerechtigkeit, 2019
Sollen Orientierungen der Forderung und Selektion in Schulen in Zusammenhang mit deren Anforderun... more Sollen Orientierungen der Forderung und Selektion in Schulen in Zusammenhang mit deren Anforderungen und Funktionen untersucht werden, ist es erforderlich, einen naheren Blick auf verschiedene Konzeptionen von Bildungsgerechtigkeit in der Organisation Schule zu werfen. In einem ersten Schritt wird der Begriff der Bildungsgerechtigkeit von verschiedenen Perspektiven der Chancenungleichheit abgegrenzt. Es schliest sich eine Betrachtung verschiedener Konzeptionen von Bildungsgerechtigkeit als sensibilisierendes Konzept der Arbeit an. Dies schafft die Grundlage dafur, im folgenden Kapitel 4 die Sinnherstellung in der Organisation Schule im Hinblick auf die Bearbeitung von Bildungsgerechtigkeit hin zu kontextualisieren.
Konzeptionen von Förderung, Selektion und Gerechtigkeit, 2019
Konzeptionen von Förderung, Selektion und Gerechtigkeit, 2019
In Kapitel 5 wird das Erkenntnisinteresse basierend auf dem Forschungsstand und den theoretischen... more In Kapitel 5 wird das Erkenntnisinteresse basierend auf dem Forschungsstand und den theoretischen Konzepten zusammengefasst und weiter zu konkreten Forschungsfragen ausdifferenziert. Folgende Forschungsfragen werden in der empirischen Analyse weiterverfolgt:
Konzeptionen von Förderung, Selektion und Gerechtigkeit, 2019
Im folgenden Kapitel wird das Untersuchungsdesign sowie Erhebungs- und Analyseverfahren vorgestel... more Im folgenden Kapitel wird das Untersuchungsdesign sowie Erhebungs- und Analyseverfahren vorgestellt. Beginnend mit den Rahmenbedingungen von Forderung und Selektion im Schweizer und Zuricher Bildungssystem wird anschliessend das Auswahlverfahren der Fallschulen sowie Gruppen dargelegt. In ausfuhrlichen Fallportraits werden die sieben Fallschulen kontextualisiert. Das Kapitel schliesst mit den Methoden der Datenerhebung und – analyse.
Konzeptionen von Förderung, Selektion und Gerechtigkeit, 2019
In diesem Kapitel werden die empirischen Ergebnisse den theoretischen Annahmen sowie Forschungser... more In diesem Kapitel werden die empirischen Ergebnisse den theoretischen Annahmen sowie Forschungsergebnissen aus anderen Studien gegenubergestellt. Dabei werden theoretische Annahmen hinsichtlich verschiedener Bildungsgerechtigkeitskonzeptionen und Sinnherstellungsprozesse mit den empirischen Ergebnissen vergleichend diskutiert. Im Hinblick auf die Forschungsfragen werden in einem ersten Schritt die ersten beiden inhaltlichen Fragen nach kollektiven Orientierungen bezuglich Forderung und Selektion sowie Konzeptionen der Bildungsgerechtigkeit unter Einbezug der theoretischen Modelle und weiterer empirischer Ergebnisse diskutiert. In einem zweiten Schritt wird dem Erkenntnisinteresse nachgegangen, inwiefern die Schule einen sinngebenden Erfahrungsraum darstellt und/oder welche weiteren Kontexturen und Aushandlungsprozesse sich in den untersuchten Schulen zeigen. Im Fazit wird dann versucht, eine kombinierte Betrachtung kollektiver/divergierender Orientierungen der Forderung und Selektio...
Als "schillernd und polyphon" bezeichnet Philipp Gonon in der Einleitung zu seiner Aufsatzsammlun... more Als "schillernd und polyphon" bezeichnet Philipp Gonon in der Einleitung zu seiner Aufsatzsammlung "Arbeit, Beruf und Bildung" (2002a, S. 10) den deutschsprachigen Begriff des Berufs. Er spielt damit auf die unterschiedlichen Ansprüche, Zielsetzungen und Logiken zweier Welten an-einer Welt der Arbeit und einer Welt der Bildung-, welche zu Teilen scheinbar unvereinbar im Berufsbegriff einen gemeinsamen Bezugspunkt aufweisen. Die Klammer um diese Begriffstrias bildet die in modernen, arbeitsteiligen Gesellschaften notwendige Reproduktion von Arbeitskraft über Generationen hinweg, unabhängig davon, ob diese als Berufsbildung, als Ausbildung oder im internationalen Kontext als skill formation bezeichnet wird. Die geschichtliche Auseinandersetzung mit den Begriffen ‚Arbeit' und ‚Beruf' zeigt deren vielfältige Bedeutungen, Bezugnahmen und Transformationen in
Konzeptionen von Förderung, Selektion und Gerechtigkeit, 2019
Zur vereinfachten Darstellung wird ebenfalls die Kurzform der Gruppen ohne Organisationsfunktion ... more Zur vereinfachten Darstellung wird ebenfalls die Kurzform der Gruppen ohne Organisationsfunktion (GoO) sowie Gruppen mit Organisationsfunktion (GmO) verwendet. 26 Heilpädagogische Schule 7.1 Fremdreferenz, Selbstreferenz sowie Gerechtigkeitskonzeptionen 143 Der soziale Kontext (Fremdreferenz) zeigt sich weiter in der Sicht auf das Umfeld der Schüler/-innen, insbesondere deren Eltern. Wie bereits bezüglich der Schüler/innen beschreibt sich die Mehrheit der Gruppendiskussionsteilnehmer/-innen als den Wandelprozessen ausgeliefert. Weiter wird im Diskurs eine Distanz zwischen der Lebenswelt der Lehrpersonen und derjenigen der Eltern konstruiert. Die Schüler/-innen werden aufgrund ihrer Herkunft differenziert, was entlang der Sprachnorm und dem Migrationsstatus geschieht. Dies zeigt sich im folgenden Zitat (Z. 202-222): Aw: ja= ich finde schon. also das Quartier ist aufgewertet worden ehm=und ich finde jetzt; also am Anfang als ich da=Schule gegeben habe vor zwanzig Jahren da hat man vielleicht auch so drei vier Schweizer Kinder pro Klasse gehabt. (.) und der Rest wa=ja hat eben Deutsch als Zweitsprache und so gehabt und dann eine Zeit lang hat es mich gedünkt ist es gegen hundert Prozent gegangen? und jetzt also vielleicht weißt du das eher vor allem vom Kindergarten also=jetzt scheint es langsam so ein bisschen eine Wende zu nehmen und das ja=hat vielleicht auch mit der Art von den Wohnungen Dm: └mhm ja┘ Aw: └keine Ahnung (.) mit dem Preis von den Wohnungen zu tun (.) ja=also das auch=also darum diese Kinder direkt-(.) Em: in andere Quartiere auch gehen oder Aw: ja=h genau Em: gibt es da nicht so eine Statistik ah=mit diesen Kinder als die jetzt in [Name Quartier am Stadtrand] oder so sind Aw: └ja genau┘ Dm: [Namen zwei Quartiere am Stadtrand] ja=genau. ja
Ein Teil der Jugendlichen benotigt nach der obligatorischen Schulzeit ein Berufsvorbereitungsjahr... more Ein Teil der Jugendlichen benotigt nach der obligatorischen Schulzeit ein Berufsvorbereitungsjahr. Forschende der Uni Zurich und der PH St. Gallen haben ehemalige Schulerinnen und Schuler gefragt, was fur sie in dieser Zeit hilfreich war.
In schulischen Organisationen sind verschiedene Akteure und Professionen vertreten, die in ihrer ... more In schulischen Organisationen sind verschiedene Akteure und Professionen vertreten, die in ihrer Interaktion das Handlungswissen der einzelnen Akteure auch gerade mit Blick auf Forderung und Selektion mitpragen. Auch die Organisation selbst kann aktiv oder passiv dazu beitragen, kollektives Handlungswissen zu generieren. Eine mehrperspektivische Sichtweise geht davon aus, dass die Organisation nicht nur die Summe ihrer Akteure und Akteursgruppen darstellt, sondern auch daruber hinaus eine eigene Wirkung entfaltet. Damit stellt sich die Frage, welchen Zusammenhang die Organisation als handlungsleitender Erfahrungsraum mit den unterschiedlichen Bildungsgerechtigkeitskonzeptionen aufweist und wie sich dies empirisch uberprufen lasst. Im folgenden Kapitel werden theoretische Konzepte und empirische Befunde zur Sinnherstellung in der Organisation Schule dargestellt.
In a context of increasing non-linear pathways into vocational education and training (VET) and l... more In a context of increasing non-linear pathways into vocational education and training (VET) and later into occupation, a differentiated understanding of vocational success is needed. This paper aims at reflecting on a multidimensional understanding on subjective success, adding to the more frequently investigated concept of objective success. Based on theoretical reflections on what could be understood by subjective vocational success, analyses of variances between the group that participated in a transitional option and those with a linear path into VET were tackled using Swiss data from GURB and TREE. Results claim for a separated analysis of objective and subjective vocational success as well as for further reflections on the concept of subjective vocational success and the time of investigation.
Welche Aufgaben Schulen zu erfullen haben, hangt von gesellschaftlichen Anspruchen und schulspezi... more Welche Aufgaben Schulen zu erfullen haben, hangt von gesellschaftlichen Anspruchen und schulspezifischen Kontextbedingungen ab. Je nach theoretischer Perspektive werden die Aufgaben der Schule unterschiedlich verstanden und gewichtet. Als gemeinsamer Nenner dieser Perspektiven kann die Aufgabe der Forderung und der Selektion als Kerngeschaft der Primarschule gesehen werden. Verschiedene Aufgaben und Funktionen von Schulen mit Fokus auf der Forder- und Selektionsaufgabe werden im folgenden Kapitel theoretisch reflektiert. Dies dient der Kontextualisierung der Arbeit mit empirischem Fokus auf der Rekonstruktion von Orientierungen der Forderung und Selektion. Als weitere Grundlage ist die Arbeit angesiedelt im Forschungskontext von Schulen in herausfordernden Lagen. Dieser Begrifflichkeit und Einordnung widmet sich das nachfolgende Unterkapitel.
Viele Jugendliche laufen Gefahr, den Einstieg in die Berufsbildung und in den Arbeitsmarkt nicht ... more Viele Jugendliche laufen Gefahr, den Einstieg in die Berufsbildung und in den Arbeitsmarkt nicht reibungslos zu bewaltigen. Ein Grund: Jede dritte jugendliche Person verfugt uber eine schulisch ungunstige Ausgangslage oder uber geringe soziale Ressourcen. Dies zeigt die Studie «Gelingende Ubergange fur Risikogruppen in die Berufsbildung (GURB)». Viele Jugendliche seien nach eigener Aussage von der Verantwortung, eine berufliche Entscheidung treffen zu mussen, die nach ihrem Empfinden ihr ganzes Leben beeinflusst, uberfordert. Der Beginn des Berufswahlprozesses sei zu fruh.
Swiss Journal of Educational Research
Journal of Curriculum Studies
Previous research has demonstrated that school processes can be significantly associated with (in... more Previous research has demonstrated that school processes can be significantly associated with (in)equality in schools. However, it is unclear what these practices in schools look like. This study aims to understand support practices for students in primary schools in a highly selective education system. The findings are based on a contrastive case comparison of five primary schools in Switzerland with a large percentage of children with a migration background. Quantitative surveys with students in Grades 4, 5, and 6 (n = 372) and qualitative analyses of group discussions with teachers were conducted. The results of the qualitative study, and in part also of the quantitative study, show that schools differ systematically in providing support for students. None of the schools was found to have a support milieu that could be described as non-discriminatory. In the majority of the schools, the support milieu is oriented towards high performing students with a higher socio-cultural family background or high educational aspirations; this may lead to the reproduction of inequalities. Only two schools seem to have implemented compensatory support strategies, at least partially. Further, the schools can be differentiated regarding the teachers' perceived degree of their active participation in supporting students.
Studia paedagogica
In this paper, we illuminate the vocational orientation process experienced by different groups o... more In this paper, we illuminate the vocational orientation process experienced by different groups of young people. In this context, risk factors, support, and the theory of bounded agency were considered in particular. The study answers the following questions: What patterns of risk can be identified within the vocational orientation process? How do identified risk patterns differ in relation to the perceived support provided by various support services? How do representatives of different risk patterns describe their vocational orientation process and how apparent are aspects of (bounded) agency? We carried out a mixed-methods study in Switzerland comprising a quantitative and a qualitative part. Latent class analysis revealed the existence of three distinct risk patterns that according to analysis of variance differ significantly concerning the perceived support of parents, siblings, friends, relatives, and teachers. Using content analysis, interviews revealed aspects of agency and aspects of boundaries concerning vocational orientation that differ in relation to the distinct risk patterns.
Journal of Vocational Education & Training
This article examines the different functions and further potential of a curriculum of career gui... more This article examines the different functions and further potential of a curriculum of career guidance in lower secondary school and bridge-year courses. With a focus on young adults following a nonlinear pathway to post-compulsory education in the Swiss Canton of Zurich, we answer the questions why bridge-year courses are attended (RQ1) and how career guidance is perceived (RQ2). Furthermore, optimisation segments for a curriculum of career guidance were analysed from a learner-centred perspective (RQ3). Taking a mixed-method approach, we combine data from a quantitative questionnaire and qualitative problem-centred interviews. To examine differences in attendance of bridge-year courses and the perceived usefulness of supporting actors, quantitative data were analysed by mean ranges. The in-depth qualitative data were analysed using a structured content analysis. The findings underline the importance of an individualised approach to career guidance in both lower secondary school and on bridge-year courses. There is further potential for a curriculum of career guidance in lower secondary school to strengthen the orientation function, taking into account the potential of social structural reproduction. Bridge-year courses should rethink their compensation function given the diversity of their attendees.
Journal of Vocational Education & Training, 2019
This article examines the different functions and further potential of a curriculum of career gui... more This article examines the different functions and further potential of a curriculum of career guidance in lower secondary school and bridge-year courses. With a focus on young adults following a nonlinear pathway to post-compulsory education in the Swiss Canton of Zurich, we answer the questions why bridge-year courses are attended (RQ1) and how career guidance is perceived (RQ2). Furthermore, optimisation segments for a curriculum of career guidance were analysed from a learner-centred perspective (RQ3). Taking a mixed-method approach, we combine data from a quantitative questionnaire and qualitative problem-centred interviews. To examine differences in attendance of bridge-year courses and the perceived usefulness of supporting actors, quantitative data were analysed by mean ranges. The in-depth qualitative data were analysed using a structured content analysis. The findings underline the importance of an individualised approach to career guidance in both lower secondary school and on bridge-year courses. There is further potential for a curriculum of career guidance in lower secondary school to strengthen the orientation function, taking into account the potential of social structural reproduction. Bridge-year courses should rethink their compensation function given the diversity of their attendees.
Konzeptionen von Förderung, Selektion und Gerechtigkeit, 2019
In diesem Open Access Buch wird in einer rekonstruktiven Vorgehensweise der Frage nachgegangen, i... more In diesem Open Access Buch wird in einer rekonstruktiven Vorgehensweise der Frage nachgegangen, inwiefern sich an Primarschulen kollektive/divergierende Orientierungen von Förderung und Selektion sowie dahinterliegende Bildungsgerechtigkeitskonzeptionen zeigen. Basierend auf einer sinngenetischen Typologie werden Vorstellungen gelungener Förderung und Selektion theoretischen Gerechtigkeitskonzeptionen gegenübergestellt. Die Analyse der Diskursverläufe zeigt, dass die Organisation eine sinngebende Struktur darstellt, wenn sich die Schulakteure aktiv in der Bearbeitung des Spannungsverhältnisses zwischen Bezugnahme zum Kontext sowie der innerorganisatorischen Ausgestaltung erleben.