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Dragowit Fürst der Wilzen
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Sohn des N.N.

Lexikon des Mittelalters: Band III Seite 1350
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Dragowit
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Zu anno 789 als Fürst (rex) der Wilzen erwähnt. Vor seiner Burg (civitas Dragowiti, wohl Brandenburg/Havel) endete der fränkische Feldzug des gleichen Jahres gegen die Wilzen, den KARL DER GROSSE persönlich anführte.Dragowit soll die anderen "reguli" der Wilzen an "vornehmer Abkunft, Ansehen und Alter" übertroffen und seiner Herrschaft seit den Zeiten Karl Martells (princeps Carolus) geführt haben. Die Form seines Namens deutet auf sorbische oder gar böhmische Abkunft. Vermutlich begründete er jene slavische Dynastie, die erst Mitte des 12. Jh. mit Pribislav Heinrich, dem König der Heveller, erloschen ist.

Quellen:
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Annales Mettenses priores, ed. B. v. Simson (MGH SRG X, 1905), ad a. 789

Literatur:
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M. Hellmann, Grundsätze der Verfassungsstruktur der Wilzen (Siedlung und Verfassung der Slaven zwischen Elbe, Saale und Oder, hg. H. Ludat, 1960) 103ff. - H. Ludat, An Elbe und Oder um das Jahr 1000, 1971, 9ff. - G. Labuda, Civitas Gradavit: (Fschr. H. Ludat, 1980), 87-99 - L. Dralle, Slaven an Havel und Spree, Studien zur Geschichte des hevellisch-wilzischen Fürstentums, 1981, 87ff.


Ludat, Herbert: Seite 15-16
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"An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa."

Wenn man nun - und, wie ich glaube, mit Recht - die Nachrichten zu den Ereignissen von 789, von dem Feldzug KARLS DES GROSSENgegen den rex Wiltorum Dragowit [66 Vgl. Annales regni Francorum a. 789, ed. F. KURZE, 1895, Seite 84; Übersicht über die Quellen in: J. F. BÖHMER, Regesta Imperii, ed. E. MÜHLBACHER-J. LECHNER, ²1908, (1966), Seite 127, n°. 303 b-h; und B. v. SIMSON, Jahrbücher des fränkischen Reiches unter Karl dem Großen, Band. 2, 1883, Seite 2ff.; sowie bei J. NALEPA, in: Slavia Antiqua, Band 4, 1952, Seite 227ff. Die Erwähnung der Peene in den Berichten hat an der in der historischen Forschung fast einhelligen Auffassung, die civitas desDragowit habe sich im äußersten Nordosten, dem vermuteten eigentlichen Kerngebiet der Wilzen, befunden, bisher keinen Zweifel aufkommen lassen. Die von mir 1936 (Frühgeschichte der Mark Brandenburg, in: Brandenburgisches Jahrbuch, Band 4, Seite 20) erhobenen Bedenken, die J. NALEPA, a.a.O., besonders Seite 219ff., ausführlich näher begründet hat, sind von W. FRITZE (a.a.O., Seite 4f., besonders n. 13-18; und DERS., in: Zeitschrift für slavische Philosophie, Band 21, Seite 335) abgelehnt worden. - Übrigens hat, wie ich erst kürzlich gesehen habe, auch M. LINTZEL schon 1937 in seinen Untersuchungen zur Geschichte der alten Sachsen (in: Sachsen und Anhalt, Band 13, 1937, Seite 63f.; jetzt auch Ausgewählte Schriften, Band 1, 1961, Seite 91) die Kämpfe KARLS DES GROSSEN gegenDragowit, den Ober-König der Wilzen, als gegen die Havelslaven gerichtet betrachtet. - In der jüngsten Darstellung über die Politik KARLS DES GROSSENgegenüber den Slawen von M. HELLMANN (Karl der Große, Band 1, 1965, Seite 711, besonders n. 26) wird diese Frage im Sinne W. FRITZES beantwortet; skeptisch J. SCHULTZE, a.a.O., Seite 25.], dahingehend interpretieren muß, daß die damals eindeutige Oberherrschaft und Vorrangstellung Dragowits [67

Dragowit wird in den meisten Quellen als rex bezeichnet, dem eine Anzahl von reguli nebst primores unterstanden (vgl. Ann. qui dicuntur Einhardi, Ann. Mett. priores, Ann. Nazariani, Ann. Alamannici, Ann. Guelferbytani, Ann. Lauresh., Fragm. Chesnianum, Ann. Petav., Chron. Moissiacense). - Zur Stellung Dragowitsvgl. M. HELLMANN, in: Siedlung und Verfassung, Seite 104f.], dem die übrigen reguli oderreges terrae der Wilzen unterstanden [68Vgl. Anm. 67 und O. BALZER, Pisma posmiertne, Band 3, Seite 57ff.], offenbar bereits aufKarl Martell, jedenfalls bestimmt auf fränkischen Einfluß zurückzuführen war [69 Zu dieser in den Annalen eindeutig bezeugten Einsetzung durchKarl Martell (Ann. Mett. priores a. 789, Script. rer. Germ., 1905, Seite 77f.: „ . . se olim ab invicto principe Carolo eandem potestatem vel dominationem consecutum fuisse"), das heißt am Ende der 730-er Jahre, vgl. M. LINTZEL, Ausgewählte Schriften, Band 1, Seite 91, wo auch auf das BündnisPippins mit den Slawen gegen die Sachsen a. 748 (Fred. Cont., c. 31) verwiesen wird; und M. HELLMANN, in: Siedlung und Verfassung, Seite 104.], dann liegt nichts näher, als in der eroberten civitasdes Dragowitdie Hevellerfeste Brandenburg zu sehen [70 Vgl. oben Anm. 2 und 66. - Daß der fränkische Einfluß auf ein politisches Zentrum im weitentlegenen Nordosten der wilzischen Landschaften im 8. Jh. über längere Zeit hätte ausgeübt und diese Slawen als Instrument der Politik Pippins und KARLS DES GROSSENgegen die Sachsen hätten eingesetzt werden können, ist unwahrscheinlich.]. Aus den verschiedenen Berichten über dieses sorgfältig vorbereitete Unternehmen KARLS DES GROSSENgeht hervor, daß zu dem aus Sachsen vorrückenden Heer auch eine Flotte der Friesen elb- und havelaufwärts eingesetzt war - ein sicherlich für die Kontrolle über den Fluß und für die Abriegelung der mitten im Seengebiet liegenden Hevellerfeste höchst wirksames Mittel; übrigens operierte auch im Jahre 805 beim Feldzug gegen Böhmen eine Flotte auf der Elbe bis Magdeburg [71 Vgl. Ann. regni Franc. a. 789: "... Frisones autem navigio per Habola fluvium cum quibusdam Francis ad eum coniunxerunt"; und Chron. Moiss. a. 805:„Quartas vero exercitus cum classe magna navium perrexit in Albia et pervenat ad Magedoburg, et ibi vastaverunt regionem Genewara (vgl. die Vermutung F. PALACKYS, Geschichte von Böhmen, 1844, Seite 100 und M. BATHE, in: Sachsen und Anhalt, Band 16, 1940, Seite 32ff.).].
Die Vorstellung, daß - wie bisher angenommen wird - diese kombinierten Streitkräfte bis in das Gebiet der oberen Havel und Peene vorgedrungen seien und hier Dragowit mit seinen reguli zur Anerkennung der fränkischen Oberhoheit gezwungen haben sollen, ist meines Erachtens absurd, worauf ich bereits früher hingewiesen habe und was unlängst J. Nalepa bestätigt und eingehend begründet hat [72 Vgl, oben Anm. 66; dazu die Zweifel H.-D. KAHLS, a.a.O., Seite 587, n. 11 und Z. SULOWSKIS, in: Roczn. Hist., Band 26, 1960, Seite 64. - Über Brandenburg als civitasdes Dragowit vgl. J. NALEPAS Artikel in: SSS, Band 1, Seite 164 und 385.]. Vorstellbar ist nur, daß die den Zugang ins slawische Hinterland blockierende Brandenburg zur Kapitulation gezwungen wurde, Dragowit den Treueid leistete, Geiseln stellte und damit alle von diesem Machtzentrum abhängigen Fürsten der Wilzen der fränkischen Herrschaft unterstellt wurden. Es handelte sich bei diesem Feldzug im übrigen bekanntlich um das einzige gegen die Slawen gerichtete militärische Unternehmen, das KARL DER GROSSEpersönlich geleitet hat und das wohl schon deshalb sowie wegen des ungewöhnlichen Aufgebots und seiner großen militärischen und politischen Erfolge sowohl in der zeitgenössischen Chronistik als auch in der Nachwelt ein starkes Echo ausgelöst und hinterlassen hat [73 Zum Feldzug von 789 vgl. oben Anm. 66. Daß der eindrucksvolle Sieg möglicherweise die Einführung des Namens KARLS DES GROSSENfür die höchste Herrscherbezeichnung bei den Slaven (*korl, poln. krol, cech. kral) ausgelöst haben könnte, wie T. LEHR-SPLAWINSKI seinerzeit in: Prace filologiczne, Band 12, 1927, Seite 44ff., dargelegt hat, ist trotz der kritischen Studien von G. LABUDA, Rozprzestrzenie sig tytulu 'krola' wsrod Slowian, in: Wieki Srednie, 1962, Seite 57ff., nicht von der Hand zu weisen, da die eigensprachlichen Zeugnisse hier fehlen und der Gang der Entlehnung deshalb auf Grund der anfangs auch lückenhaften, später aber deutlicheren Überlieferung im Süden (Kroatien, Mähren) fundierter erscheint. Bemerkenswert bleiben jedenfalls in diesem Zusammenhang die von G. LABUDA, in: Zrödla, Seite 231ff., gewonnenen Ergebnisse, wonach der Erfolg von 789 sowieEinhards (Vita, c. 12) übertriebene Lobpreisung von KARLS DES GROSSENHerrschaft bis zur Weichsel die Quelle für die Vorstellung von der Unterwerfung Polens in der ältesten Version des Rolandsliedes (Poulaigne = Polania) im 11./12. Jh. abgegeben haben (vgl. A. F. GRABSKI, in: Roczn. Hist., Band 27, 1961, Seite 55ff.; ferner B. KÜRBISOWNA, in: Slavia Antiqua, Band 4, 1953, Seite 263).]. Ob mit der Unterwerfung der Wilzen, dieser damals offenbar bedeutendsten Macht an der fränkischen Ostgrenze, auch ihre Taufe beabsichtigt und geplant war, läßt sich nicht entscheiden. Die unbeantwortet gebliebene Frage, die Alcuin in einem der beiden Briefe, in denen er den Sieg über die Wilzen erwähnte, ausdrücklich gestellt hat, ob nämlich die Wilzen den christlichen Glauben angenommen hätten [74 Vgl. MGH Epistolae IV, S. 31: „Mandate mihi per litteras et si Wilti vel Vionudi, quos nuper adquisivit rex, fidem Christi accipiant ... ".], schließt jedenfalls die Möglichkeit nicht völlig aus, daß die noch unter LUDWIG DEM FROMMEN stabile fränkische Oberherrschaft sich - zumindest innerhalb der slawischen Fürstenschicht - auch des Mittels der Taufe bedient haben dürfte, wofür es auch anderweitig Beispiele gibt [75Vgl. die Nachrichten in den fränkischen Annalen besonders zum Jahre 780: Ann. regni Franc.,Ann. Petav. (SS 1, S. 16), Ann. Maximiani(SS XIII, S. 21) und Chron. Moiss.(SS 1, S. 296 zu a. 778); dazu die Nachricht über die Taufe Sclaomirs in Sachsen a. 821 (Ann. regni Franc.) sowie über KARLS DES GROSSEN Kirchenbau für die Slaven in Nord-Baiern.]. Wenn nach dem allgemeinen Slavenaufstand im Jahre 839 der Name der Wilzen während der restlichen Jahrzehnte des 9. Jhs. aus den fränkischen Quellen mit ihren zahlreichen Nachrichten über die fortwährenden erbitterten Kämpfe an der gesamten Ostgrenze verschwindet, so wird man diese bemerkenswerte Tatsache gewiß wohl mit Recht auf grundlegende Veränderungen, die innerhalb der wilzischen Macht stattgefunden haben, zurückführen müssen und sie durch den Zerfall dieses Herrschaftsverbandes erklären dürfen [76 Vgl. W. BRÜSKE, a.a.O., Seite 16; zuletzt J. HERRMANN, Anfänge und Grundlagen, Seite 430f. und J. BRANKACK, in: L'Europe, Seite 405f.]. Daß eben in diesen Aufständen und Kriegen unter Ludwig dem Deutschenund später offenbar nur Obodriten und Sorben beteiligt waren [77 In den Quellen begegnen sogar zahlreiche Kleinstämme, darunter auch die Linonen, Bethenizi und Smeldinger, die in Abhängigkeit vom Obodritenverband geraten waren (vgl. H. BULLN, in: Pravnehist. Studie, Band 4, 1958, Seite 20ff. und H. LOPWMIANSKI, Poczatki Polski, Band 3, Seite 216, n. 625). - Vgl. dazu die Überlegungen von M. HELLMANNN, in: Siedlung und Verfassung, Seite 107.], die grenznahen Heveller, die der Bairische Geograph bereits vor der Mitte des 9. Jhs. nennt, jedoch nie, bleibt auffällig und merkwürdig und verdient jedenfalls, in der Geschichte dieser Elblandschaften festgehalten zu werden.
Schließlich muß noch auf ein weiteres, für die Beweisführung selbst zwar unerhebliches, aber in anderer Hinsicht recht interessantes Moment hingewiesen werden: Der Name des Fürsten Dragowit ist weder wilzisch noch elbslawisch; man müßte in diesen Landschaften ein Dargowiterwarten, weshalb wohl F. Lorentz keinen Zweifel gehabt hat, ihn als Heveller-Fürsten zu kennzeichnen [78Vgl. F. LORENC, a.a.O., (siehe oben Anm. 58), Seite 116 (stodoranisch oder linonisch), Seite 2 zu Cealadrag (a. 823: Heveller). Auch bei den Obodriten findet sich diese Form in Fürstennamen (zum Beispiel a. 817 Ceadragund a. 798 dessen Vater Thrasco); die Erscheinung deutet meines Erachtens auf eine verwandtschaftliche Beziehung der Fürsten-Geschlechter der slavischen Stämme und Stammesgruppen zwischen Elbe und Oder seit der Einwanderungszeit hin, möglicherweise auf gemeinsamen Ursprung. - Zur Liquidenumstellung (vor 800) und die Vertretung von slav. la und ra in deutschen Quellen im 9. Jh. vgl. E. SCHWARZ, in: Studia Onomastica Monac, t. II.: Kongreßbericht, Band 1, 1960, Seite 39f.]. Der Gedanke liegt daher nahe, in diesem Dragowit, der die übrigen Wilzen-Fürsten nobilitate generis et auctoritate senectutis weit überragte [79 Vgl. Ann. q. d. Einhardi, ed. F. KURZE, 1899, Seite 85f.], einen Ahnherrn des Tugumir-Geschlechts zu sehen. Die auffällige Wiederkehr des einen Bestandteils seines Namens, nämlich -drag [80 Zu asl. *dargv „lieb, teuer"; dazu vgl. Dargemoyzle1190,Dargomarus (Anfang 14. Jh. Rügen) und viele andere Beispiele bei F. LORENC (a.a.O.,) und R. TRAUTMANN, a.a.O., Teil 1. Zur Verbindung mit *vit- vgl. Jarovit, Porevit, Svetovit.] bei dem wohl als seinen Enkel anzusprechenden Cealadragus, der 823 vor LUDWIG DEM FROMMEN auf dem Frankfurter Reichstag erscheinen mußte [81Vgl. Ann. regni Franc, a. 823, Seite 160. Es handelt sich um denSohn des Liubus und Enkel Dragowitssowie Bruder des Milogast. Vgl. M. HELLMANN, in: Siedlung und Verfassung, Seite 105 und O. BALZER, Pisma posmiertne, Band 3, Seite 136f. und 58; ferner J. NALEPA, in: SSS, Band 1, Seite 217, sowie in: Band 3, Seite 92 (Lub) und 259 (Milogast).], und Drahomir [82 Zum Namen der Heveller-Prinzessin, der Gemahlin desPREMYSLIDEN-Fürsten Vratislav und Mutter des hl. Wenzel und Boleslavs I.vgl. G. LABUDA, in: SSS, Band 1, Seite 377, mit Hinweis auf W. TASZYCKI; ferner V. FLAJSHANS, in: Svatovacl. Sbornik, Band 1, 1934, Seite 825f, und vor allem zuletzt M. KARPLUK, Slowianskie imiona kobiece, 1961, Seite 35ff. Hier der hochinteressante Hinweis, daß die überlieferte Namensform Dragomir (später Drahomir) und in der ältesten Wenzelslegende bezeichnenderweise Dorogomirb aus unmittelbar germanisch-deutschem Einfluß auf die slawische Namengebung zu erklären ist - eine These, die inzwischen von T. MILEWSKI und zuletzt von H. GORNOWICZ, in: Onomastica, Band 10, 1965, Seite 243, akzeptiert worden ist, die aber mit den bisher geläufigen Vorstellungen von dem scharfen Gegensatz zwischen dem fränkischen Reich und den heidnischen Wilzen (Heveller) nicht in Einklang zu bringen ist.], bestärkt mich in dieser Annahme. Denn ich bin davon überzeugt, daß auch die Namengebung im slawischen Adel ähnlichen oder gar gleichen Vorstellungen und Regeln folgte wie die im fränkischen und deutschen: Schon die wenigen genealogisch gesicherten Zeugnisse aus der frühen Phase der Namengebung genügen, um diese Vermutung bestätigt zu finden [83 Unter den Obodriten-Fürsten zum Beispiel:Thrasco (798-808), sein Sohn Ceadrag a. 823 und dessen Sohn Thrasco; wahrscheinlich gehörten a. 844 Gostimuizl und 862 Tabomuizlzusammen. Ähnliches läßt sich bei den Dynastien auf südslawischem Boden zeigen und auch durch die Verdeutlichung der verwandtschaftlichen Verflechtungen zwischen den slawischen Dynastien der hier behandelten Gebiete vom Beginn des 10. Jhs. an klarstellen, weil die historischen Zeugnisse erstmals ein dichteres Netz genealogischer Beziehungen erkennen lassen (vgl. Stammtafeln im Anhang).]; die gut bezeugten Genealogien der großen slawischen Dynastien seit dem 9. und 10. Jh. weichen ohnehin von den Gepflogenheiten in der Namengebung der fränkisch-deutschen Adels-Geschlechter dieser Zeit nicht ab [84 Vgl. hierzu die Stammtafeln der Piasten, Premysliden, Rurikiden bei W. DWORZACZEK, Genealogia, 1959.].

Literatur:
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Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 15;2,66,72,81 - Palacky Franz: Geschichte von Böhmen 1842 Seite 100 -