Wiener Netzwerk für Theorie und Methodologie (original) (raw)

Leider muss krankheitsbedingt der letzte Termin der WNTM-Reihe „Methodeninnovationen. Aktuelle Debatten qualitativer Sozialforschung” mit einem Vortrag von Sophie Merit Müller zum Thema “Körpereinsatz. Zur Verkörperung ethnographischer Gegenstände” am Do., 13.07., abgesagt werden.

Das Wiener Netzwerk geht somit in die verfrühte Sommerpause. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen danach und wünschen einen schönen Sommer!

WNTM - Methodeninnovationen

Wir möchten herzlich zum zweiten Vortrag der Reihe „Methodeninnovationen. Aktuelle Debatten qualitativer Sozialforschung“ einladen:

Dr. Rixta Wundrak (Uni Bremen): Gestaltqualitäten der Empirie. Triangulation von Biographie, Ethnographie und Diskurs

am Donnerstag, 22.06.2017, 18:30
im Gasthaus Steindl (Extrazimmer), Kinderspitalgasse 8, 1090 Wien

Abstract:
Die Praxis qualitativer Forschung ist – in ihrem Bestreben nach Weiterentwicklung und Innovation – oft vergesslich in Bezug auf manch althergebrachte grundlagentheoretische Voraussetzung. So bildet etwa die Gestalttheorie das Kernstück der Biographieforschung, ist aber im Methoden-Diskurs weder im Gespräch noch hat sie Einfluss auf neue Forschungen oder Interviewverfahren. Noch weniger als in der Biographieforschung selbst, werden gestalttheoretische Überlegungen in anderen methodischen Konzepten, wie etwa der Beobachtung, einbezogen. Ähnlich verhält es sich mit der Prämisse, Erfahrungen am eigenen Leib stets als Datenmaterial zu verstehen, wie sie in der Ethnographie als Selbstverständlichkeit gilt. Reflexivität und Leibphänomenologie werden nicht in jedweder anderen interpretativen Vorgehensweise, wie etwa der Diskursanalyse, mitgedacht. Welche Bedeutung hat Gestalt in einer Beobachtung? Wie kann Diskursanalyse autoethnographisch bearbeitet werden? Um das Abstauben einiger vertrauter Grundlagen und das Setzen einiger Akzente für die Methodentriangulation geht es in meinem Vortrag. Zum einen haben sich diese methodologischen Akzente im Zuge meiner vergangenen Forschungsprojekte herausgebildet. Zum anderen werde ich sie mit dem jüngsten Kurzprojekt unterfüttern, einer teilnehmenden Beobachtung als Volontärin in einer Flüchtlingsnotunterkunft in Berlin.

Letzter Termin der Vortragsreihe:
13.07.2017, 18:30 | Sophie Merit Müller (Tübingen): Körpereinsatz. Zur Verkörperung ethnographischer Gegenstände

Wir freuen uns über zahlreiches Erscheinen und anregende Diskussionen!

Flyer zur Vortragsreihe (PDF)

WNTM - Methodeninnovationen

Wir möchten herzlich zum zweiten Vortrag der Reihe „Methodeninnovationen. Aktuelle Debatten qualitativer Sozialforschung“ einladen:

Mag. Dr. Cornelia Schadler (Uni Wien): Rekonfigurationen qualitativer Methoden. Die Perspektive des New Materialism

am Donnerstag, 11.05.2017, 18:00 Uhr
im Gasthaus Steindl (Extrazimmer), Kinderspitalgasse 8, 1090 Wien

Abstract: Forschungen aus der Perspektive von Theorien, die sich rund um den Begriff „New Materialism“ gruppieren (z.B. Barad 2007, Braidotti 2002, 2006; Haraway 1992, 2008), bekommen in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit. Diese Theorien diskutieren zentrale Grenzen zwischen Mensch und Umwelt, zwischen Mensch und nicht-Mensch oder zwischen Natur und Kultur. Sie betonen gleichzeitig die Materialität und Festigkeit dieser Grenzen und deren Historizität. Das Spannungsverhältnis zwischen einer Anti-Dualistischen Theoriegrundlage und einer auf Dualismen basierenden und diese reproduzierenden Empirie wird insbesondere Barads Konzept der „Exteriority Within“ aufgegriffen. In diesem Vortrag möchte ich diskutieren wie dieses Spannungsverhältnis empirische Methoden rekonfiguriert. Die Anwendung neomaterialistischer Theorien in der empirischen Arbeit möchte ich anhand von zwei Projekten darstellen: Ein Projekt zur Aufteilung von Arbeit am Übergang zur Elternschaft untersuchte Ungleichheitsverhältnisse zwischen Partner*innen und wie sich diese reproduzieren; ein weiteres Projekt zu kollektiver Elternschaft untersucht wie sich Ungleichheitsverhältnisse zwischen verschieden Formen des Zusammenlebens manifestieren.

Wir freuen uns über zahlreiches Erscheinen und anregende Diskussionen!

Flyer zur Vortragsreihe (PDF)

WNTM - Methodeninnovationen

Das Wiener Netzwerk für Theorie und Methodologie lädt zur öffentlichen Vortragsreihe „Methodeninnovationen. Aktuelle Debatten qualitativer Sozialforschung“. Die Vorträge widmen sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln und vor dem Hintergrund verschiedener theoretischer und methodologischer Zugänge aktuellen Debatten und Problemstellungen im Bereich qualitativer Sozialforschung. Verhandelt werden methodische Herausforderungen in Anbetracht aktueller Gegenstandsbereiche, Fragen der systematischen Triangulation unterschiedlicher method(olog)ischer Zugänge sowie Implikationen neuerer theoretischer Ansätze für die qualitative Forschung.

Programm:
06.04.2017, 18:00 | Tilo Grenz (Wien): Unvorhersehbare Verläufe. Trajektorien als zeitsensibler Gegenstand der Soziologie
11.05.2017, 18:00 | Cornelia Schadler (Wien): Rekonfigurationen qualitativer Methoden. Die Perspektive des New Materialism
22.06.2017, 18:30 | Rixtra Wundrak (Bremen): Gestaltqualitäten der Empirie. Triangulation von Biographie, Ethnographie und Diskurs
13.07.2017, 18:30 | Sophie Merit Müller (Tübingen): Körpereinsatz. Zur Verkörperung ethnographischer Gegenstände

Flyer zur Vortragsreihe (PDF)

wntm-vortrag-16-11-16-wir-sind-ein-kunstler-alice-neusiedler

Infos zum Vortrag von Mag.a Alice Neusidler, MA

Wir sind ein Künstler. Performativität und die Herstellung kollektiver Subjekte

16.11.2016, 18:00
Gasthaus Steindl, Kinderspitalgasse 12, Wien

Wir bitten um Voranmeldungen unter: wienernetzwerk@yahoo.com

Abstract:

Der Vortrag folgt aus einer Perspektive der Performativität am Beispiel von Künstler_innengruppen den Funktionen einer gemeinsamen Erzählung für langfristig bestehende Kollektive. In den letzten Jahren kommt es zu einem zunehmenden Interesse an kollektiven Produktionen von Kunst. Wie aber gelingt es Künstler_innengruppen über einen längeren Zeitraum eine gemeinsame künstlerische Arbeit herzustellen, und dabei die Autor_innenschaft über ihre Arbeit zu teilen? Es reicht nicht aus, eine gemeinsame Idee zu haben. Meine These: Langfristig-verbindliche Künstler_innengruppen bilden, wie andere soziale Kollektive auch, ein (temporäres) kollektives Subjekt heraus, um gemeinsam handeln und als Gruppe angesprochen werden zu können. Das gelingt über eine performative Erzählung, die eine gemeinsame Sprecher_innenposition herstellt und diese durch situative Wiederholung erhält. Das Konzept der Performativität (Austin, Goffman, Turner, Butler) rückt die Konstruktion von Bedeutung in der Situation in den Mittelpunkt und erlaubt es dabei gleichzeitig, die Wirkungsweise der symbolischen Ordnung auf die Situation und die Möglichkeiten des Handelns in den Blick zu nehmen. Als Forschungsperspektive erlaubt Performativität, Subjektivierungsprozesse als zentralen Bestandteil der Analyse von (gemeinsamem) Handeln miteinzubeziehen, indem es Fragen nach Repräsentation, Inszenierung und Materialisierung/Verkörperung stellt. Der Fokus des Vortrags liegt auf den Funktionen der Erzählungen über sich selbst.

Zur Person:
Alice Neusiedler studierte Soziologie sowie Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien und Paris. Derzeit lebt und arbeitet sie als freie Wissenschafterin in Wien.

Flyer zum Vortrag (PDF)

WNTM-Vortrag - Zeichnungen%2c Narrationen%2c Interpretationen %2826.11.2015%29 (1)

Raphaela Kogler spricht am 26.11.2015 um 18:00 im Extrazimmer des Gasthaus Steindl (Kinderspitalgasse 12, 1090 Wien) zum Thema Zeichnungen, Narrationen, Interpretationen. Triangulation visueller und textbasierter Verfahren. Wir bitten um Voranmeldung bis zum 24.11.2015 (wienernetzwerk@yahoo.com) und um Weiterleitung an Interessierte. Nach einer offenen Diskussion besteht wieder die Möglichkeit zu informellem Austausch bei Speis und Trank.

Abstract: Im Vortrag wird die sozialwissenschaftliche Verwendung von Kinderzeichnungen in Verbindung mit bildbezogenen Interviews als qualitatives Erhebungsinstrument anhand eines Beispiels aus der eigenen Forschungspraxis erläutert.
Dabei soll zunächst aufgezeigt werden, wie Zeichnungen Narrationen bei Beforschten erzeugen können und in Kombination mit Bildinterpretationen (anhand der visuellen Segmentanalyse nach R. Breckner) in zumindest zweifacher Weise in qualitativen Forschungsprozessen verwertbar sind.
Am Ende werden auch Grenzen dieses methodologischen und methodischen Mix angesprochen und bestimmte Fragen (bspw. zu Sequenzialität, Reflexivität, Performativität) zur Diskussion gestellt.

WNTM-Vortrag von Basil Wiesse - Atmosphären (26.6.2015)

Basil Wiesse (KU Euchstätt-Ingolstadt) spricht am 26.06.2015 um 18:00 im Extrazimmer des Gasthaus Steindl (Kinderspitalgasse 12, 1090 Wien) zum Thema Atmosphären. Sozialtheoretische Einordnung und empirische Perspektiven eines affektiven Phänomens. Wir bitten um Voranmeldungen bis zum 23.06.2015 (wienernetzwerk@yahoo.com) und um Weiterleitung an Interessierte (Flyer als PDF-File siehe unten).

Abstract: Der Vortrag behandelt die Relevanz situationsbezogener Atmosphären für soziologische Theorie und empirische Sozialforschung. Dabei wird zunächst in die aktuelle Diskussion um Hintergrundaffektivität eingeführt, die sich (im Vergleich etwa zu Emotionen) mit weniger klar konturierten affektiven Phänomenen wie Atmosphären, Launen oder Stimmungen beschäftigt. Ausgehend von einer Gegenüberstellung alltagssprachlicher Annäherungsformen an Hintergrundaffektivität werden dann die eigentümlichen Besonderheiten von Atmosphären hervorgehoben. Im Anschluss an diesen so geschärften Atmosphärenbegriff werden einige sozialtheoretische und methodologische Anknüpfungen exploriert und schließlich sein empirisches Potenzial diskutiert.

Flyer zum Vortrag (PDF)

Für Anfang April planen wir eine weitere Lektüre-Session zum Rahmenthema „Reflexivität“, mit dem wir an die Diskussionen um Methodentriangulation in der qualitativen Sozialforschung (Lektüresession und Vortrag von Larissa Schindler) anschließen wollen.

SozialwissenschaftlerInnen stellen sich (im unterschiedlichen Ausmaß) der Frage nach der Reflexivität – sei es als selbstkritische Reflexion auf die eigene ‚Positioniertheit’ oder etwa, ethnomethodologisch orientiert, im Hinblick auf die gegenstandskonstitutive ‚Funktion‘ wissenschaftlicher Methoden.

Wir werden 2 Texte auswählen, die das Phänomen sowohl theoretisch als auch methodologisch betrachten und wollen diese mit euch entweder am Mittwoch, den 1.4. oder am Donnerstag, den 2.4. abends diskutieren. Um die TeilnehmerInnenzahl einschätzen zu können und in Erfahrung zu bringen welchen Tag ihr präferiert, hier ein Doodle mit der Bitte, euch bis nächsten Montag, den 9.3. einzutragen: http://doodle.com/niqv95dxgchy8929. Wir schicken danach die ausgewählten Texte zügig an die Angemeldeten.

Wir freuen uns auf eine anregende Diskussion!

WNTM- Vortrag - Konstruktivismus und Triangulation %2811.12.2014%29

Am 11.12.2014 um 18:00 Uhr findet im Extrazimmer des Gasthaus Steindl (Kinderspitalgasse 12, Wien 9) der nächste öffentliche Vortrag im Rahmen des Wiener Netzwerks für Theorie und Methodologie statt. Dr. Larissa Schindler (Institut für Soziologie, Universität Mainz) wird zum Thema “Triangulation und Konstruktivismus? Methodenpluralismus in der Ethnografie” vortragen.

Wir bitten um Voranmeldung bis zum 08.12.2014 unter wienernetzwerk@yahoo.com.

Abstract: Triangulation beschreibt den Anspruch, im Zuge einer empirischen Studie verschiedene Methoden oder Theorien zu kombinieren. Was auf den ersten Blick logisch und naheliegend klingt, ist auf den zweiten Blick problematisch, zumindest wenn man einem konstruktivistischen Ansatz folgt (dazu zB Kelle 2001, Kalthoff 2010). Genau genommen steckt nämlich hinter der Idee der Triangulation die Annahme, dass es einen (objektiv) gegebenen Gegenstand gebe, dem man sich auf diese Weise besser nähern könnte. Geht man allerdings – konstruktivistisch – davon aus, dass der Gegenstand erst durch die wissenschaftliche Betrachtung geschaffen wird, so muss man diese Annahme aufgeben, denn die verschiedenen Methoden und Theorien schaffen verschiedene Gegenstände. Muss man vor diesem Hintergrund die Vorstellung von Triangulation, von Theorie- und Methodenpluralismus auch verabschieden? Wie lässt sich dieses Problem lösen?
Der Vortrag greift die Thematik anhand ethnografischer Daten auf. Gerade in der Ethnografie wird das Postulat des Methodenpluralismus nach wie vor hochgehalten. Vor diesem Hintergrund werden verschiedene Möglichkeiten des Umgangs mit jener Differenz, die unterschiedliche Zugänge produzieren, diskutiert.

Flyer zum Vortrag (PDF)

Das WNTM geht ins zweite Jahr! Nach gemeinsamen Lektüresitzungen und Vorträgen streben wir ein erfolgreiches zweites Jahr an und wollen euch an unseren Ideen und Planungen teilhaben lassen.
Da wir immer wieder gerne neue Gesichter begrüßen und kennenlernen, als auch gemeinsam über Interessantes und Allfälliges diskutieren wollen, veranstalten wir ein einen lockeren WNTM-Stammtisch am Donnerstag den 02.10. um 18 Uhr im Gasthaus Steindl (Kinderspitalgasse 12, 1090 Wien), damit wir uns nach der Sommerpause alle wiedersehen und das zweite Jahr gemeinsam planen.