Kommentar (Textsorte) | Aufbau, Bedeutung und Merkmale (original) (raw)

Als Kommentar wird eine meinungsbildende und journalistische Textsorte bezeichnet, wobei auch die Sammlung von Anmerkungen zu einem literarischen Text unter diesem Begriff gefasst wird sowie eine persönliche Anmerkung zu einem beliebigen Thema. Diese Verwendungen werden nachfolgend erklärt, wobei der Schwerpunkt auf der journalistischen Textsorte liegt. Diese geht oftmals auf ein aktuelles Ereignis ein und ist eine persönliche Stellungnahme des Autors. Eine Sonderform ist die Kolumne.

Begriff

Der Begriff leitet sich aus dem Lateinischen ab (commentarius) und lässt sich in etwa mit Notizen, Tagebuch oder auch Denkschrift übersetzen. Demnach verrät die Überschrift also, worum es grundsätzlich geht: das Notieren eigener Gedanken zu einem beliebigen Thema. Demzufolge meinte das Wort bei den Römern ursprünglich ein Notizbuch oder Schreibheft, das als Gedächtnisstütze diente (griech. Hypomnema).

Hinweis: Im Nachfolgenden wird der Aufbau und die Merkmale des journalistischen Kommentars erläutert und anschließend auf die weiteren Bedeutungen des Begriffs eingegangen, wobei der Schwerpunkt auf den Kommentar als Anmerkung zu einem literarischen Werk gelegt wird.

Merkmale und Aufbau des Kommentars

Innerhalb der journalistischen Textsorten gehört der Kommentar zu den meinungsbetonten Texten und ähnelt insofern der Glosse. Der Kommentar teilt sich vornehmlich in die Sonderformen Leitartikel und Kolumne. Der Leitartikel ist meist auf der Titelseite zu finden und ist ein besonders herausgestellter Meinungsartikel und ist meist neben den wichtigsten Meldungen einer Zeitung platziert.

Der Leitartikel spiegelt allerdings immer die Meinung eines Redakteurs, meist des Chefredakteurs, wider und ist eben keine aktuelle Nachricht, sondern gewissermaßen Ansichtssache. Alles, was einen Nachrichtenwert hat, kann Inhalt eines solchen Kommentars sein. Wichtig ist aber, dass das Thema eine Meinungsäußerung provoziert und öffentliches Interesse am Thema besteht, wobei der Kommentar den Blickwinkel ändern soll.

Merkmale der journalistischen Textsorte


Unterschied: Kommentar, Glosse, Kolumne und Nachricht

Die journalistischen Textsorten sind meist sehr schwierig voneinander zu unterscheiden. Das liegt darin begründet, dass sie sich in zahlreichen Merkmalen ähneln und beinahe deckungsgleich sind. Deshalb möchten wir Ihnen an dieser Stelle einige Textarten vorstellen, die dem Kommentar sehr ähneln, sich allerdings von ihm abgrenzen lassen. Und zwar Glosse, Kolumne und Nachricht.




Kommentar als Zusatzbemerkung

Wie eingangs beschrieben hat der Begriff weitere Bedeutungen, auch wenn zumeist die journalistische Textsorte gemeint ist. Ist das Wort synonym für eine persönliche Anmerkung zu einem Sachverhalt und kann außerdem ein Zusatzwerk mit Erläuterungen sowie kritischen Anmerkungen zu einem Gesetzeswerk, einer Dichtung oder wissenschaftlichen Arbeit meinen.

Der literaturwissenschaftliche Kommentar soll dem Leser das Erschließen des Textes ermöglichen und stellt normalerweise einen Überblick der Wirkungs-, Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte eines Textes dar. Diese Erläuterungen finden sich im sogenannten Überblickskommentar, wohingegen der Stellenkommentar Auskunft über verwendete Namen, Begriffe, Fremdwörter und Zitate gibt.

Die Aufgaben eines solchen Kommentars hängen von der jeweiligen Leserschaft und deren Wissen ab. Ist das Ganze für Schüler konzipiert, finden sich an dieser Stelle in der Regel Erläuterungen schwieriger Wörter, um Unklarheiten vorzubeugen. Ist die vermutete Zielgruppe eher in der Wissenschaft anzusiedeln, ist meist die Rezeptionsgeschichte des kommentierten Werkes relevanter und Gegenstand der Abhandlung.

Kurzübersicht: Das Wichtigste im Überblick