Meisterwerk | Bedeutung, Merkmale und Beispiele (original) (raw)

Als Meisterwerk wird das meisterhafte, hervorragende Werk eines Künstlers bezeichnet, das sowohl die Kritiker als auch den Adressaten überzeugen konnte sowie ein außerordentliches Werk seines Schaffens darstellt. Das Meisterwerk ist zumeist ein Spätwerk des Künstlers, in welchem er die gewonnenen Erfahrungen und Kenntnisse auf besondere Art und Weise in einem Kunstwerk verdichtet. Das bedeutendste Werk, das Opus magnum, ist in der Regel meisterhaft.

Allerdings gibt es keine eindeutigen Merkmale oder Festlegungen, die Kunstwerke zu Meisterwerken erklären. Eher geht es darum, dass eine künstlerische Arbeit in vielen Details meisterhaft ist: dies kann den Stil, die Wirkung sowie die Fertigung betreffen und meint zumeist ein durch und durch vorbildliches Werk. Solche Meisterwerke finden sich in der bildenden und darstellenden Kunst, in der Musik und in der Literatur.

Somit kann jedes Werk der Künste, das an einen Schaffensprozess gebunden ist, letztlich zum Meisterwerk erklärt werden. Entscheidend ist außerdem das Kulturareal (Gebiet, in dem verschiedene ethnische Gruppen leben, die ähnliche Kulturgüter aufweisen) des Künstlers, da ebendiese Außenwelt zumeist erklärt, dass es sich bei der entsprechenden Arbeit um ein Meisterwerk handelt. Schauen wir auf einige Beispiele.


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(1) Der Kuss, Klimt; (2) Die Nachtwache, Rembrandt; (3) Mona Lisa, da Vinci; (4) Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge, Vermeer


Die obigen Gemälde sind allesamt sehr bedeutende Werke der jeweiligen Künstler und gehören wohl zu den wertvollsten der Kunstgeschichte. Schauen wir beispielhaft auf die Mona Lisa. Dieses Ölgemälde stammt vom italienischen Maler Leonardo da Vinci und enstand zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Jährlich betrachten es tausende Besucher im Museum des Louvre und versuchen, ihren Zauber zu ergründen.

Da Vinci bediente sich bei der Mona Lisa einer Maltechnik, die er selbst entwickelt und perfektioniert hatte: der sogenannten Sfumato-Technik. Das bedeutet, dass das Gemälde verschwimmende Umrisse hat, wodurch der Hintergrund beinahe neblig und die Konturen der jungen Frau sehr weich erscheinen. Außerdem bediente er sich einer Maltechnik, die zur Zeit der Entstehung einmalig war: dem Silberblick.

Bei dieser Technik wird die Iris (die durch Pigmente gefärbte Blende des Auges) in beiden Augen nicht ganz symmetrisch dargestellt, sondern leicht zur Mitte verschoben.Der Effekt ist, dass die Mona Lisa den Eindruck vermittelt, ihren Betrachter aus jedem Winkel anzuschauen. Außerdem entsteht durch ein sehr raffiniertes Schattenspiel der Eindruck, dass die Abgebildete den Betrachter stets milde anlächelt.

Kurzum: Die Mona Lisa zeichnet sich durch zahlreiche Details aus, die da Vinci selbst perfektionierte oder erstmalig in einem Gemälde nutzte und somit die Kritiker beeindruckte. In der Mona Lisa bündelt da Vinci seine gesammelten Erfahrungen, beschreitet neue Wege und kreierte so ein außerordentliches Werk.

Kurzübersicht: Das Wichtigste im Überblick