Julia Binder | BTU Cottbus (original) (raw)

Book Reviews by Julia Binder

Research paper thumbnail of Structures of Memory: Understanding Urban Change in Berlin and Beyond – By Jennifer A. Jordan

Papers by Julia Binder

Research paper thumbnail of Place Matters! Gedanken zum Umbau des Museums Neuruppin

Urbane Strukturen bestimmen unser Handeln. Straßen, Plätze und Gebäude bilden den materiellen Rah... more Urbane Strukturen bestimmen unser Handeln. Straßen, Plätze und Gebäude bilden den materiellen Rahmen unserer räumlichen Umgebung. Sie schaffen Orientierung, sie schaffen Stabilität. Sobald die Stabilität dieses Rahmens nicht mehr gegeben ist, beispielsweise durch Abrisse, Neubauten oder andere bauliche Modifikationen, lassen sich Auswirkungen im alltäglichen Handeln erkennen. So kann der in Routinen eingeschriebene Weg nicht mehr genutzt werden oder der alltägliche Gang zum Supermarkt verlängert sich um mehrere Minuten. Auch der neugeschaffene Platz kann mit Parkbänken zu einem kurzen Verweilen einladen. Die Stadt ist nicht ohne ihre Bewohnerinnen und Bewohner zu denken. Ihre materielle Struktur wirkt auf deren alltägliche Praktiken. Diese Verbindungen zwischen der Handlungsebene und dem materiellen Rahmen hat der amerikanische Stadtsoziologe Kevin Lynch in seiner Forschung herausgearbeitet. Seine Veröffentlichung aus dem Jahr 1960, The Image of the City, lässt sich mit einer stadtsoziologischen Entwicklung zusammenbringen, in denen der Mensch und seine Handlungen wieder in den Mittelpunkt gerückt werden sollte. In Kritik zu funktionalistischen Modellen der Stadt der Moderne sollten stadtplanerische Ideen und Veränderungen mit der alltäglichen Wahrnehmung der Bewohnerinnen und Bewohner verknüpft werden. In seiner empirischen Studie fragte Lynch in drei amerikanischen Städten (Boston, Jersey City und Los Angeles) nach der subjektiven Vorstellung von Stadt, indem er mit sogenannten mental maps arbeitete. Seine Interviewpartner sollten baulich materielle Orientierungsmerkmale ihrer alltäglichen Wege in selbst gefertigte Skizzen einzeichnen. Er klassifizierte fünf Elemente in seiner Analyse heraus: Pfade (paths), Knotenpunkte (nodes), Markierungen (landmarks), Quartiere (districts) und Begrenzungen (edges). Unter Pfaden verstand er Straßen und Wege. Knotenpunkte waren die Schnittpunkte verschiedener Wege. Als Markierungen bezeichnete er in der Wahrnehmung dominante Referenzpunkte, die sich durch ihre Form von

Research paper thumbnail of Debates de Memoria - El Muro de Berlín como Espacio Conflictivo

Berlín, capital de la Alemania reunificada, revela una conexión íntima entre la arquitectura y la... more Berlín, capital de la Alemania reunificada, revela una conexión íntima entre la arquitectura y la historia. Se puede caminar por las veredas que eran anteriormente del Este u Oeste, percibiendo sensorialmente la imagen urbana. Ya sean unos extensos hangares en el aeropuerto cerrado de Tempelhof o una amplia avenida monumental de la época socialista en la cual el ser humano se siente minúsculo, es la ciudad misma. Así es como sus conjuntos arquitectónicos ofrecen al espectador las capas de diferentes períodos históricos. Este ensayo se basa en la afirmación de que dichas capas no desaparecen y no se borran por sí mismas, sino que existe un proceso activo, fluctuante dentro de su "devenir histórico-temporal" (Jelin et al., 2003: 5).

Books by Julia Binder

Research paper thumbnail of Stadt als Palimpsest – Zur Wechselwirkung von Materialität und Gedächtnis

Conference Presentations by Julia Binder

Research paper thumbnail of The Moving to Berlin Series (AAG Los Angeles 2013)

Talks by Julia Binder

Research paper thumbnail of Den Nationalsozialismus ausstellen (Tutzing Oktober 2016)

Research paper thumbnail of Hinter die Kulissen blicken – Perspektiven aktueller Stadtforschung auf Potsdams Mitte Konflikt (Potsdam Dezember 2016)

Research paper thumbnail of Place Matters! Gedanken zum Umbau des Museums Neuruppin

Urbane Strukturen bestimmen unser Handeln. Straßen, Plätze und Gebäude bilden den materiellen Rah... more Urbane Strukturen bestimmen unser Handeln. Straßen, Plätze und Gebäude bilden den materiellen Rahmen unserer räumlichen Umgebung. Sie schaffen Orientierung, sie schaffen Stabilität. Sobald die Stabilität dieses Rahmens nicht mehr gegeben ist, beispielsweise durch Abrisse, Neubauten oder andere bauliche Modifikationen, lassen sich Auswirkungen im alltäglichen Handeln erkennen. So kann der in Routinen eingeschriebene Weg nicht mehr genutzt werden oder der alltägliche Gang zum Supermarkt verlängert sich um mehrere Minuten. Auch der neugeschaffene Platz kann mit Parkbänken zu einem kurzen Verweilen einladen. Die Stadt ist nicht ohne ihre Bewohnerinnen und Bewohner zu denken. Ihre materielle Struktur wirkt auf deren alltägliche Praktiken. Diese Verbindungen zwischen der Handlungsebene und dem materiellen Rahmen hat der amerikanische Stadtsoziologe Kevin Lynch in seiner Forschung herausgearbeitet. Seine Veröffentlichung aus dem Jahr 1960, The Image of the City, lässt sich mit einer stadtsoziologischen Entwicklung zusammenbringen, in denen der Mensch und seine Handlungen wieder in den Mittelpunkt gerückt werden sollte. In Kritik zu funktionalistischen Modellen der Stadt der Moderne sollten stadtplanerische Ideen und Veränderungen mit der alltäglichen Wahrnehmung der Bewohnerinnen und Bewohner verknüpft werden. In seiner empirischen Studie fragte Lynch in drei amerikanischen Städten (Boston, Jersey City und Los Angeles) nach der subjektiven Vorstellung von Stadt, indem er mit sogenannten mental maps arbeitete. Seine Interviewpartner sollten baulich materielle Orientierungsmerkmale ihrer alltäglichen Wege in selbst gefertigte Skizzen einzeichnen. Er klassifizierte fünf Elemente in seiner Analyse heraus: Pfade (paths), Knotenpunkte (nodes), Markierungen (landmarks), Quartiere (districts) und Begrenzungen (edges). Unter Pfaden verstand er Straßen und Wege. Knotenpunkte waren die Schnittpunkte verschiedener Wege. Als Markierungen bezeichnete er in der Wahrnehmung dominante Referenzpunkte, die sich durch ihre Form von

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Berlín, capital de la Alemania reunificada, revela una conexión íntima entre la arquitectura y la... more Berlín, capital de la Alemania reunificada, revela una conexión íntima entre la arquitectura y la historia. Se puede caminar por las veredas que eran anteriormente del Este u Oeste, percibiendo sensorialmente la imagen urbana. Ya sean unos extensos hangares en el aeropuerto cerrado de Tempelhof o una amplia avenida monumental de la época socialista en la cual el ser humano se siente minúsculo, es la ciudad misma. Así es como sus conjuntos arquitectónicos ofrecen al espectador las capas de diferentes períodos históricos. Este ensayo se basa en la afirmación de que dichas capas no desaparecen y no se borran por sí mismas, sino que existe un proceso activo, fluctuante dentro de su "devenir histórico-temporal" (Jelin et al., 2003: 5).