Lecture Series Byzanz in Mainz and Frankfurt (Summer 2023) (original) (raw)

Konrad III. und Byzanz

2013

Im Sommer des Jahres 1142 hatte sich der byzantinische Kaiserhof versammelt, um die Braut eines Sohnes des Kaisers zu empfangen. 1 Nach einer langen Reise kam Bertha von Sulzbach, die Schwägerin des Stauferkönigs Konrad 111. in Konstantinopel an. Nach vorhergehenden Absprachen und Verhandlungen zwischen den beiden römischen Reichen im Westen und im Osten sollte ihre Ehe mit einem byzantinischen Prinzen ein Bündnis bekräftigen. Der Empfang war äußerst prachtvoll, wie uns mehrere Quellen berichten. Die Verse, die der Hofdichter Theodoros Prodromos zu Ehren der Braut schmiedete, lassen das Festgepränge noch heute erahnen. 2 Nach dem obligatorischen Lobpreis des Kaisers Johannes, der seinen Söhnen die "schönsten Frauen als Bräute zuführe", ruft der Poet dazu auf, das Fest zur Ankunft Berthas mit besonderer Freude zu begehen: Denn mit dieser Ehe vermähle sich ein byzantinischer Bräutigam als Vertreter des Neuen Rom mit einer Braut aus dem Westen, die für das Alte Rom stehe. 3 Da der Mann das Haupt der Frau sei, zeige diese Ehe den Sieg des Neuen über das Alte Rom. Berthas Bräutigam Manuel rühmt der Dichter ausgiebig als Sieger im Kampf gegen die Türken. 4 Dahingegen erscheint der Staufer

Newsletter - Seminar Christlicher Orient & Byzanz - Ausgabe 3

2018

Mit folgenden Beiträgen: - Internationaler Besuch am Seminar (Dr. André Höhn) - 20. Geburtstag der MESROP Arbeitsstelle für Armenische Studien (Hermine Buchholz-Nazaryan) - Eine Reise zum Christlichen Orient in Deutschland (Michael Spinka und Eva-Lotta Biesalski) - Die friedliche Revolution in Armenien (Dr. Harutyun G. Harutyunyan)

Newsletter - Seminar Christlicher Orient & Byzanz - Ausgabe 2

2018

Mit folgenden Beiträgen: - Ostern im jüdisch-christlichen Dialog (Florian Leubner M.A.) - Historisches und Aktuelles zur Datierung des Osterfestes (Prof. Dr. Cornelia Horn) - Justinians Kirchenpolitik und versteckte Kirchenpolitik (Dr. Nestor Kavvadas) -Von Berlin nach Jerewan: Impressionen einer Armenienreise (Eveline und Arnold Janiszewski)

Byzanz in Wien SE Arbeit

Ein kurzer Überblick über die Beziehungen von Byzanz zu Wien, hier speziell die byzantinischen Spuren in Klosterneuburg

Friedrich Barbarossa und Byzanz

Die Staufer und Byzanz (Schriften zur staufischen Geschichte und Kunst 33) Göppingen, S. 74-85., 2013

In den Beziehungen zwischen Friedrich Barbarossa und Byzanz spielte das so genannte ,Zweikaiserproblem' immer wieder eine wichtige Rolle 1-kurz gesagt: die seit der Kaiserkrönung Karls des Großen im Jahre 800 schwelende Rivalität zwischen dem weströmischen und oströmischen Kaiser um den Rombezug des Kaisertitels. Barbarossa hatte schon vor seiner Königswahl 1152 eine recht leben dige Vorstellung von den damit verbundenen Problemen erhalten, denn er hatte, damals noch als Herzog von Schwaben, am Kreuzzug Konrads III. teilgenommen und aus nächster Nähe die zeremoniellen Schwierigkeiten miterlebt, die eine persönliche Begegnung zwischen Konrad und seinem Schwager, Kaiser Manuel 1. Komnenos, zunächst unmöglich gemacht hatten. 2 Weil Konrad als damals noch nicht gekrönter, aber als künftiger Kaiser auf einer Inszenierung grundsätzlicher Gleichrangigkeit zum Basileus bestand, konnte man sich 1147 weder auf den Ort noch auf die Form der Begrüßung einigen. Erst als der erkrankte Konrad im Januar 1148 per Schiff aus Kleinasien nach Konstantinopel zurückkehrte und außerdem nach dem Verlust eines Großteils seines Heeres auf Hilfe angewiesen war, akzep tierte er nolens volens die öffentliche Inszenierung des Hierarchiegefälles, indem er Manuels reiche Geschenke, die er nicht erwidern konnte, annahm und sich dem Besichtigungsund Unterhaltungsprogramm in Form von Pferderennen und Empfängen fügte, 3 das in öffentlichen Auftritten immer wieder Reichtum und Pracht des byzantinischen Kaisers betonte und mit dessen einzigartiger Exklusivi tät gleichzeitig die asymmetrische Beziehung zu dem Herrscher aus dem Westen unmißverständlich vor Augen stellte. Weil Barbarossa damals seinem königlichen Onkelwie Wilhelm von Tyrus sagt: .,ein unzertrennlicher Begleiter" war, 4 wird er all das miterlebt haben. Denkbar ist deshalb, daß er die Eindrücke des französischen Chronisten Odo von Deuil (t 1162), der sich kurz zuvor im Gefolge Ludwigs 'VII. von Frankreich ebenfalls dort aufgehalten hatte, 5 aber auch anderer westlicher Besucher in Byzanz in manchem teilteinsbesondere deren Irritation über das in westlichen Augen manieriert erscheinende byzantinische Zeremoniell und die damit verbundene Überhöhung der Person des Kaisers. Aber leider schweigen die Quellen vollkommen über Barbarossas Konstantinopel-Erlebnis. Sicher ist nur, daß

Newsletter - Christlicher Orient & Byzanz - Ausgabe 1

2018

Mit folgenden Beiträgen: - Das Vaterunser in seiner vermuteten aramäischen Urfassung (Florian Leubner) - Zur Datierung des Weihnachtsfestes (Nicola Kloke) - Zur Weihnachtstradition in Armenien (Hermine Buchholz-Nazaryan) - Zu den Hymnen Ephäms des Syrers (Prof. Dr. Cornelia Horn) - Zur Rolle Bethlehems für Weihnachten (Frank Lange)