Professionalität und Ehrenamt: Herausforderungen und Perspektiven (original) (raw)
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dig und authentisch, weil sie nicht ganz, nicht "mit Haut und Haaren" Pfarrerin sei. Sie bleibe letztlich Beobachterin und entziehe sich der Gemeinde und ihrem Auftrag, der sie ganz und gar in Beschlag nehmen müsse und keine Unterscheidung von Berufs-und Privatperson zulasse. I Dieses Konzept des "ganzen Pfarrers" vertrin u.a. Dietrich Rössler. Rössler fordert nach wie vor eine Totalidentifikation des Pfarrers mit seinem Beruf: "Der religiöse Inhalt der kirchlichen Berufstätigkeit macht es [ ... ] wunöglich, zwischen ihr und dem persönlichen Leben des darin Tätigen zu unterscheiden. [ ... ] Wer also diesen 'Beruf mit' Arbeitszeiten' (oder anderen Begrenzungen) in Verbindung bringen will, hat ihn bereits verfehlt." Dietrich Rössler, Grundriß der Praktischen Theologie, 2. erw. Aufl. Berlin I New York 1994, 336f.
Perspektiven zur Professionalisierung des Praktizierens
2021
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2021 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral.
Beruf und Ehrenamt in dem der Kirche anvertrauten Amt
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Professionalität und Professionalisierung in der Erwachsenenbildung/Weiterbildung
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Komplexe Loyalitäten, Gibt es professionelle Pflichten im Berufsleben?
Was ist ein Beruf? Seit Platons Politeia ist das Konzept des Berufes ein wichtiger Gegenstand der philosophischen Überlegungen im Bereich der Rechts-, Sozial- und politischen Philosophie. Berufe sind Elemente des gesellschaftlichen Wohlergehens und der individuellen Autarkie in einem sozialen Kontext. Stellt man Überlegungen zur Frabe Was ist ein Beruf? an, muss man zwischen Berufen und Professionen unterscheiden. Denn nicht alle Tätigkeitsfelder im Dienste des Wohlergehens haben der Struktur nach denselben Wertehorizont. Am Beispiel des Unterschiedes zwischen Berufen Kammerberufen kann man diese strukturellen Unterschiede verdeutlichen. Professionalisierung ist ein modernes Phänomen, auch wenn Kammern historisch ihre Wurzeln im Zunftwesen haben. Professionen stehen im Dienste der Freiheit und sind daher auf ein Berufsethos zu verpflichten, das von den Tätigen im Dienste der Profession Respekt vor komplexen Loyalitäten erfordert.
Konjunkturen des Ehrenamts — Diskurse und Empirie
2007
Ehrenamtliches Engagement erfahrt wieder ein hohes Ansehen und eine enorme Aufmerksamkeit. Noch vor wenigen Jahren — in den 70er Jahren, der Blütezeit der Alternativ- und Selbsthilfebewegung — galt das Ehrenamt als ein veraltetes Konzept. Inzwischen ist jedoch wieder ein beachtlicher Aufschwung des Begriffs in der Öffentlichkeit festzustellen. Mit einer gewissen Selbstverständlichkeit wird dabei heute der Bereich der Selbsthilfe dem Ehrenamt zugerechnet (z.B. Breitkopf/Matzat 2001). Der Diskurs über das ehrenamtliche Engagement wird auch durch neue Konzepte wie „freiwillige soziale Tätigkeit“ oder „bürgerschaftliches Engagement“ zunehmend unübersichtlich. Die gilt insbesondere für die nachberufliche Lebensphase (vgl. Künemund 2006). Empirisch ist die Sachlage indes keineswegs leicht zu überschauen. Oft wird z.B. angenommen, die Engagementquoten im Bereich ehrenamtlicher Tätigkeiten hätten zugenommen. Allerdings lässt sich dieser Wandel mit den gegenwärtig verfügbaren Daten kaum angemessen nachzeichnen.