Optant. Das tragische Schicksal des Kritikers Franz Goldstein (1898-1982) (original) (raw)
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Lothar Klouten. Der Tod war ein Meister aus Osterath.
Welche gesellschaft liche Realität in der Zeit von etwa 1930 bis 1955 ist heute dekodierbar, wenn wir tabulos die richtigen Fragen stellen? Und ausgehend von den Erkenntnissen dazu: Welche Konsequenzen hat diese gesellschaft liche Realität für das Heute? Osterath und die dort mit allen gesellschaft lichen Bereichen vernetzten Menschen in ihrem vernetzten gesellschaft lichen Mikrokosmos Osterath sind ein Fraktal der gesellschaft lichen Realität: Osterath ist überall. Das gilt gleichermaßen für die in ihren gesellschaft lichen Macht-und Gewaltpositionen agierenden Menschen auch als Täter wie für die Opfer ihrer aktiven bürokratischen persönlich zuordnenbaren Handlungen. So stellvertretend der Bürgermeister und Gemeindedirektor Hugo Recken und sein Symbiont Johannes Herbrandt -vernetzt mit Pastor Hövelmann und der katholischen Gemeindeelite. Ob NSDAP-Mitglieder -oder im Einzelfall nicht. Bruchlos staatsformunabhängig vor und nach der Befreiung von Osterath durch US-amerikanische Einheiten am 1. März 1945. Primär die Vernetzung -strukturell und personell -der Kulturen von spezifi sch deutscher Bürokratie-Kultur und kirchlich-katholischer Bürokratie-Kultur. Jenseits des äußeren Scheins von Verfassung, Rechtsstaatlichkeit und Recht. In diese vordergründige Normalität passt die Serie von Todesfällen Osterather NS-Überlebender 1948. Die »Betriebsunfälle« werden im aktiven »Einsatz« des (Ex-)SA-Mannes und stellvertretenden Gemeindedirektors Johannes Herbrandt im -angenommenen -Interesse der katholischen Volksgemeinschaft »korrigiert«. Der Tod war ein Meister aus Osterath.
Krüger, Matthias u.a.(Hg.): Pro domo. Kunstgeschichte in eigener Sache, Paderborn 2021, 155-179.
, die Kunstkritik der 1880er Jahre und die Rhetorik der Vertrautheit Dominik Brabant Mehr als einhundert Jahre nach Auguste Rodins Tod dürfte es schwer fallen, innerhalb der jüngeren kunsthistorischen Literatur zu dem französischen Bildhauer Forschungsbeiträge zu finden, die noch ernsthaft versuchten, diesen vom Thron seiner kunsthistorischen Reputation als ‚ Vater' der modernen Skulptur zu stoßen;1 schließlich ist Rodins kunsthistorische Bedeutung in der Folge einer nunmehr in etwa 140-jährigen Rezeptionsgeschichte zu einem vermeintlich unumstößlichen Faktum der Kunstgeschichte geworden, nicht zuletzt aufgrund der großen Anzahl an Forschungsliteratur, die die Auseinandersetzung mit seinem Werk hervorgebracht hat und weiterhin hervorbringt.2
Adolf Eichmann: Ein Optant aus Tramin
2010
Dann ging die Fahrt nach Meran. Dies war-so wollte es mein neuer Lebenslauf-mein Geburtsort, und hier erhielt ich auch meinen ,libro desembargo " die Landeerlaubnis für Argentinien. Ich erhielt es von einem, der zu meinem größten Erstaunen nicht eine einzige Lire dafür wollte. Bis dahin hatte ich für die Dienste der, V-Boot-Agenten' schwer zahlen müssen. Die Einreisegenehmigung in der Tasche, ausgestellt auf den Namen Ricardo Klement, kam ich nach Genua. "1 Adolf Eichmann Im Mai 2007 taucht in Buenos Aires das Reisedokument eines gewissen Ricardo Klement aus dem Südtiroler Weinort Tramin auf. Der Ausweis mit der Dokumentennummer 100.940 und dem Stempel des Roten Kreuzes wurde im Juni 1950 vom Delegierten des Internationalen Roten Kreuzes in der Hafenstadt Genua ausgefertigt und unterschrieben. Was die Sache brisant macht: Bei Ricardo Klement handelt es sich um Adolf Eichmann, den Organisator der Shoah-des Völkermords an den Juden. Eichmann hatte sich für seine Flucht nach Übersee 1950 Südtiroler Papiere und eines Rotkreuzausweises bedient. Der Fund löste einen weltweiten Sturm der Empörung und der Verwunderung aus. Im Zentrum der Kritik stand das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und seine-offenbar unbeabsich-307
»Am Anfang«. Die Kritik und ihre Aporien, der Tod und seine Abschaffung am Beispiel Valeska Gerts
Theater als Kritik. Theorie, Geschichte und Praktiken der Ent-Unterwerfung. Hrsg. von Olivia Ebert, Eva Holling, Nikolaus Müller-Schöll, Philipp Schulte, Bernhard Siebert, Gerald Siegmund. Bielefeld: transcript, 2018
»Am Anfang.« – Dies die vollständige Antwort Valeska Gerts, zu diesem Zeitpunkt 83 Jahre alt, in der Talkshow Je später der Abend auf die eröffnende Frage, wo sie in ihrem Leben stehe.
Kurt Goldstein zwischen Cassirer und Husserl
Kurt Goldsteins berkanntes Werk "Der Aufbau des Organismus" erschien 1934 im hollaendischen Exil. Nach 80 Jahren erscheint die laengst faellige Neuausgabe, die zugleich der erste Nachdruck innerhalb Deutschlands ist.
Ein früher Wiener Theaterfan und sein trauriges Ende am Rande der großen Weltgeschichte
Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines – Gesellschaft für Landeskunde 157, 2012
war schon seit langem von zentraler Bedeutung weit über die Stadt Wien hinaus; nicht zuletzt auch als prestigereiche Begräbnisstätte. Aufgrund ihrer herausragenden Position wurden hier nicht nur die Bewohner ihres Pfarrsprengels beigesetzt, sondern vor allem auch Ortsfremde höheren sozialen Ranges, die während eines Aufenthaltes in Wien verstarben. Daher ist mit einer beträchtlichen Frequenz der Beisetzungen in Kirche und umliegendem Friedhof zu rechnen und folglich auch mit der Stiftung von überdurchschnittlich vielen Memorialdenkmälern. 1 Die Verfasserin ist Mitarbeiterin des Instituts für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dort an der Arbeitsgruppe Inschriften mit der Edition der Inschriften des Wiener Stephansdoms betraut. Diese wird im Rahmen der Interakademischen Editionsreihe "Die Deutschen Inschriften", an der auch Forschungseinheiten an den Akademien der Wissenschaften zu Düsseldorf, Göttingen, Heidelberg, Leipzig, Mainz und München beteiligt sind, erscheinen. Der von ihr in der Nachfolge von Dr. Richard Perger bearbeitete Bestand inschriftlicher Denkmäler von St. Stephan zeichnet sich nicht nur durch die beispiellose Prominenz des Standortes, sondern auch durch eine ungewöhnlich reiche kopiale Überlieferung aus. Die Zahl der dadurch fassbaren Denkmäler überschreitet die 1000-Grenze. Ein so gewaltiger Bestand an Inschriften kann sowohl aus arbeitsmethodischen Gründen als auch aus Gründen des Zeitmanagements, der Finanzierung und auch aus verlagstechnischen Gründen nicht als ein einziger Komplettband erarbeitet werden, daher war eine Unterteilung in chronologischer Hinsicht mit dem Stichjahr 1520 notwendig. Die beiden Einzelbände werden unter folgenden Titeln erscheinen: Die Inschriften der Dom- und Metropolitankirche St. Stephan I (bis 1520), gesammelt und bearbeitet von Renate Kohn und Richard Perger = Die Deutschen Inschriften, Wiener Reihe 9. Band: Die Inschriften der Stadt Wien, 1. Teil. - Die Inschriften der Dom- und Metropolitankirche St. Stephan II (1521-1683), wie oben, 2. Teil. 2 Es ist davon auszugehen, dass Grab- und Erinnerungsdenkmäler normalerweise knapp nach dem Todesfall in Auftrag gegeben wurden. Natürlich ist aber nicht auszuschließen, dass das eine oder andere Mal dazwischen auch deutlich mehr Zeit verstrichen sein wird. Nachweisbar ist das allerdings nur dann, wenn entweder die Inschrift nicht nur das Todesdatum, sondern auch die Datierung des Denkmals nennt, oder wenn eine paläographische oder stilistische Diskrepanz eine gravierende Zeitdifferenz nahelegen. Ein berühmtes Beispiel dafür ist die 794 datierte Memorialinschrift für Fastrada, eine Ehefrau Karls des Großen, im Mainzer Dom, die Schriftformen aufweist, die eindeutig in die Zeit um 1500 zu datieren sind. - Vgl. DI 2 (Stadt Mainz) Kat.-Nr. 1.
Kurt Goldstein – ein Pionier der Neurosemiotik
Summary: „Germany’s knowledge about Kurt Goldstein and his legacy is much smaller than it should be”. Such is the verdict of Anne Harrington,a US historian of medicine, 50 years after the world famous neurologist died in American exile while mostly unknown and ignored in his country of origin. In 1934 Goldstein’s most famous book Der Aufbau des Organismus [The Organism] was published in the Netherlands (in German). It was translated and reedited in different languages and countries, but it was not until 2014 that a very first edition was published in his German homeland alongside his far-reaching theories. Goldstein’s close connection to his philosopher cousin Ernst Cassirer and his activities in the Berlin School of Gestalt Theory position him as an early pioneer in bio- and neurosemiotics. However, ongoing efforts to reshape the philosophical underpinnings of Goldstein’s oeuvre towards a Husserlian phenomenological psychopathology undermine the most progressive aspects of his legacy. Keywords: Kurt Goldstein, holism, psychopathology, Ernst Cassirer, Edmund Husserl Zusammenfassung: „Deutschland weiß weniger über Kurt Goldstein und sein Vermächtnis, als es sollte“. So urteilt die renommierte amerikanische Medizinhistorikerin Anne Harrington ein halbes Jahrhundert nach dem Tod des weltberühmten, aber bis vor kurzem in Deutschland ignorierten Neurologen. 80 Jahre nach der Publikation seines wichtigsten Buches „Der Aufbau des Organismus“ im holländischen Exil erschien 2014 erstmals eine deutsche (Neu)Ausgabe. Gleichzeitig hat eine Debatte um Goldsteins philosophische und theoretische Zuordnung begonnen, die perspektivisch von Bedeutung ist. Goldsteins intensive Verbindung zu Gestalt- und Symboltheorie macht ihn nämlich zu einem echten Vorläufer von Bio- und Neurosemiotik; eine wegweisende Orientierung aus der Sackgasse rein deskriptiver Psychopathologie. Der Versuch, seine Forschungsergebnisse als phänomenologische Psychopathologie Husserlscher Prägung zu vereinnahmen ignoriert aber gerade seine weitsichtigste Perspektive. Schlüsselwörter: Kurt Goldstein, Ganzheitstheorie, Psychopathologie, Ernst Cassirer, Edmund Husserl