"Erinnern und Geschlecht. Einleitung" (original) (raw)

Erinnern und Geschlecht

2006

Mit Erinnern und Geschlecht Band II erscheint ein Jubiläumsband unserer Zeitschrift: die 20. Ausgabe der Freiburger FrauenStudien. Als die Freiburger Frau-enStudien 1994 von Dr. Lucia Sauer, Dr. Luise von Flotow und Dr. Rotraud von Kulessa gegründet wurden, stand natürlich noch keineswegs fest, dass es die Zeitschrift auch dreizehn Jahre später noch geben würde-und zwischenzeitlich war das Fortbestehen der Zeitschrift immer wieder durchaus sehr fraglich. Mittlerweile ist nicht nur die Zeitschrift gut etabliert und auch über Freiburg hinaus bekannt. Zudem kann an der Universität Freiburg seit geraumer Zeit der Studiengang Gender Studies studiert werden. Das 20. Erscheinen unserer Zeitschrift werden wir am 6. Juli in den neuen Räumen unseres langjährigen Veranstaltungspartners, dem Deutsch-Amerikanischen Institut (Carl-Schurz-Haus), öffentlich und auch mit einer Reihe weiterer wichtiger Wegbegleiter feiern und dabei sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft schauen. Das wissenschaftliche Programm besteht dabei aus zwei Vorträgen von Prof. Dr. Andrea Maihofer und Prof. Dr. Klaus Theweleit zum Thema ‚Männlichkeit und Geschlecht'. Zudem werden die beiden Vortragenden im Anschluss unter der Moderation von Prof. Dr. Nina Degele miteinander und mit dem Publikum diskutieren. Nähere Informationen zu unserer Jubiläumsveranstaltung finden Sie auf unserer Netzseite (www.zag.uni-freiburg.de). "Erinnern und Geschlecht, Band II" setzt das im ersten Band begonnene Thema fort. Die Aufsätze dieses Bandes gehen überwiegend auf Vorträge zurück, die in der zweiten Hälfte der Veranstaltungsreihe, d.h. im Sommersemester 2006, gehalten wurden. Wie im ersten Band, so ist auch in dieser Ausgabe ein Aufsatz hinzugekommen, der nicht auf die Veranstaltungsreihe zurückgeht: Die Romanistinnen Dr. Claudia Gronemann und Dr. Cornelia Sieber stellen das genealogische Schreiben und Erinnern im Werk südamerikanischer Autorinnen vor.

Erinnern in Auschwitz: auch an sexuelle Minderheiten

Erinnern in Auschwitz: auch an sexuelle Minderheiten, 2020

Auschwitz ist das international bekannteste Symbol dafür, welche Grausamkeiten Menschen anderen Menschen antun können. Während jüdische Männer und Frauen sowie Angehörige der Roma und Sinti nach der Nazi-Ideologie systematisch „vernichtet“ werden sollten, ging es bei Homosexuellen eher darum, sie hart zu bestrafen, mit dem Ziel der „Umerziehung“. Die 20 Beiträge der ausgewiesenen, überwiegend polnischen und deutschen Expert*innen dokumentieren bislang weitgehend unbekannte Fakten und decken auf, warum die Nazis sexuelle Minderheiten verfolgten – und warum vieles in der Forschung bis heute unbeachtet blieb. Was aktuell eine „queere Geschichte des Holocaust“ genannt wird, erlaubt einen menschlicheren und nicht heteronormativen Ansatz, um differenzierter zu verstehen, was damals geschah. Die Zeit ist gekommen zu erkennen, dass ein solches Erinnern in Auschwitz heute von Vorteil für alle Teile der Gesellschaft ist – nicht nur in Polen und Deutschland.

Erzählen – Identität – Erinnerung

Das Buch analysiert die Wandlungen der Kultur und Literatur der frühen Moderne der Österreichisch-Ungarischen Monarchie in Wien und Budapest. Die Autorin reflektiert Veränderungen des Erzählens und der poetologischen Ansichten und fokussiert Probleme wie Ich-Konzepte, Sprachkrise und Fragen der sprachlichen Vermittlung. Sie untersucht Bildlichkeit, Intertextualität und Intermedialität, Metaphorisierung und Phantastik, die narrative Gestaltung von Erinnerung. Das Buch bezieht in einem Ausblick die Jahre nach dem Zusammenbruch der Monarchie mit ein.

Erinnern und Vergessen

2021

The author attempts to approach the problem of remembering Austria's Nazi-past on both, a structural-social as well as on an individual-biographical level. After 1945, a collective memory has been institutionalized in Austria which understands national socialism as a system not belonging to the country's history. This process of "externalizing" national socialism can be a structuring resource for the work of individual remembering. By such means, emotional bonds and those of identification which were built up within different roles and in the adoption of certain ideas of the Nazi-regime are excluded from the reflexive conscience. On the basis of a case study, the article attempts to show in what ways the problem of the general culture of memory is represented in the problem of individual remembering and forgetting. To make terminologically plausible the relation between collective and individual aspects of memory, the author extends the socio-structural approach by...