Der Mythos des ständigen Experten (original) (raw)

Der Mythos der ewigen Wiederkehr

Eliade bezweckt mit seinem Buch1 nicht mehr und nicht weniger als eine "Einleitung zu einer Philosophie der Geschichte" zu geben, wie er im Vorwort bekennt. Das charakteristische an seinem Versuch ist, dass er alle Schranken des europäischen nachhegelianischen Denkens durchbricht, um in der Begegnung mit archaischen und orientalischen Vorstellungen neue, fruchtbare Anstöße zu gewinnen. Zentralen Stellenwert besitzt dabei die Erkenntnis, der archaische Mensch lehne die Geschichte ab und versuche, die Zeit periodisch zu vernichten. Der Darstellung dieser Vorstellungen ist die erste Hälfte des Buches gewidmet; die zweite kontrastiert dieselben mit späteren und modernen Entwicklungen und mündet in den Versuch, dem modernen Menschen einen Halt gegen die Geschichte aufzuzeigen.

Der Mythos als persuasives Mittel

1. Eine Geschichte ohne Anfang und Ende „Cees Nooteboom hat auf wunderbare Weise eine Geschichte erzählt, deren eigentliche Hauptfigur die Poesie selbst ist. Sie kann kein Ende finden, weil sie mit jedem Ende, und also auch mit dem Tod etwas anfangen kann.“1 „Die folgende Geschichte“ nimmt ihren Leser mit auf eine Reise. Sie erzählt von verschiedenen Welten und Denkformen und lässt Freiraum, selbstständig darin Verknüpfungen zu ziehen. Der Autor Cees Nooteboom bietet mit seiner Novelle die Möglichkeit, über neue Sphären nachzudenken und Eindrücke miteinander zu verbinden. Er lässt eine Fiktion entstehen, die keinen Anspruch auf wissenschaftliche Belegbarkeit stellt, sondern sich allein in der Welt der Seele entfaltet; deshalb ist ihre Hauptfigur die Poesie. Die zentrale Botschaft, die „Die folgende Geschichte“ vermittelt, ist, dass alles sich in einem Kreislauf befindet und miteinander verknüpft ist: Leben und Tod, Personen, Geschichten und sogar „Die folgende Geschichte“ selbst. Sie spielt in einer Welt, die nur durch Ideen, Erinnerungen, Namen, Zuschreibungen und Gedanken existiert und die sich für jeden Leser individuell gestaltet. Nootebooms Novelle eignet sich sehr, um die rhetorische Wirkung des Mythos in der Literatur zu analysieren, da sie zahlreiche Mythen anspricht, nach dem Denkschema eines Mythos funktioniert und selbst Mythos ist. Anhand dieses Buches soll nun beispielhaft erarbeitet werden, warum der Mythos eine persuasive Wirkung auf den Leser hat und wie sich diese auswirkt. Zunächst soll dafür ein Überblick über den Inhalt von „Die folgende Geschichte“ gegeben werden. Anschließend wird auf die Verbindung zwischen Rhetorik und Mythos eingegangen. Hierbei werden die Abgrenzung zum Logos, die orientierungsstiftende Rolle des Mythos, sowie seine immersive Kraft im Vordergrund stehen. Die Analyse geht hauptsächlich vom Mythosbegriff Ernst Cassirers aus. Sowohl Cassirer, als auch Nooteboom schreiben Namen eine große Bedeutung zu. Aus diesem Grund wird im vierten Kapitel des Buches auf die Mythologisierung der vier Hauptpersonen und die damit erzielte Wirkung eingegangen. Im Verlauf der Arbeit soll sich auf Grundlage des Literaturbeispiels „Die folgende Geschichte“ herauskristallisieren, wie und warum der Mythos persuasiv wirkt. Die Ergebnisse werden in einem abschließenden Fazit zusammengefasst.

Expertentum und eskalierendes Commitment

Gruppendynamik und Organisationsberatung, 2000

Zusammenfassung In diesem Beitrag wird der Einfluß von Expertentum auf das Ausmaß eskalierenden Commitments bei Entscheidungen untersucht. Mitarbeitern aus einem Kreditinstitut und aus Rettungsdienstorganisationen wurde die Aufgabe vorgegeben, in zwei fiktiven Szenarien aus den beiden Arbeitsbereichen über die Vergabe weiterer Geldmittel nach einem finanziellen Rückschlag zu entscheiden. Die Höhe der Investition war Maß für das Commitment. Je die Hälfte der Befragten

Mythos pädagogische Vorerfahrung

2013

Trotz fehlender empirischer Befundlage wird pädagogischen Vorerfahrungen vor Studienbeginn erhebliche Relevanz für die Studienwahl u. a. in Lehramtsstudiengängen zugesprochen, die häufig mit entsprechenden Vergünstigungen einhergeht. Ebenso lässt sich kaum eine Aussage darüber treffen, ob sich solche Vorerfahrungen in der Motivstruktur angehender Lehrkräfte widerspiegeln. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie weisen darauf hin, dass kein direkter Einfluss pädagogischer Vorerfahrungen, erfasst durch den Erfolg und die darin empfundene Freude, auf die Berufswahlmotivation und -intention vorliegt. Die Rechtfertigung der hohen Gewichtung pädagogischer Vorerfahrungen in universitären Auswahlverfahren sollte daher kritisch überprüft werden.

Der Mythos vom faulen Ossi

PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft

In a situation when high demands were made on the skills and work performances of East German workers and when they could expect little reward for it in the form of job security and high wages, they startcd to define themselves increasingly in contrast to the image they produced of West Germans in general. More and more East Germans characterize the West Germans as socially isolated, obsessed by their work, unable to share and indifferent towards the development of the GDR. The interpretations and views collected while doing fieldword in three enterprises in East Berlin since May 1990 are the basis for analysing how the image of the market as a truely honest and objective system changed since the fall of the wall and how the East Germans reacted to the Western stereotype of the lazy Ossy (East German).

Hilfe! Experten des Infamen... Eine ganz alltägliche Text-Collage

2010

Hilfe! Experten des Infamen… Eine ganz alltägliche Text-Collage Der Beitrag bringt Auszüge einer (selbst-)kritischen Reflexion sozialarbeiterischer Betreuungs-und Wohnheimpraxis. Text-Collagen aus therapie-und sozialkritischen Arbeiten der siebziger und achtziger Jahre punktieren Praxiskontext wie-alltag und skandalisieren jene (ausweglose?) Wiederholungsschleife sich modernisiert perpetuierender Hilfe-Praxen ohne Subjekt-, Problem-und Geschichtsbewusstsein.