Textauszüge und Reiseberichte über die Aliden / Kizilbasch aus dem 18. und 19. Jahrhundert (original) (raw)

Kisilbasch, Bektaschis, Aliden, Kizilbas, Kysyl-Basch, Kislbasch, Kissilbaschen, Kosselbaschen, Gisylbasch, Tachtadschi, Secte Ali´s, Dusik-Kurden, Duschik-Kurden, Dersem, Dudjok, Ali-İllahi, Ali Illahiyah, Mum Sonderan, Mum Soinderan, Mum Sojindüren, Mum Sonderen, Lichtauslöscher, Cerah Sonderan, Tschiraghkusch Jologhli, Allevi, Rothköpfe

Die frühen Urkunden zur Geschichte Ladenburgs und zur Entwicklung des Bischofhofes (6.-10. Jahrhundert)

Workshop »Ladenburg und der Lobdengau zwischen dem 3. und dem 9. Jahrhundert n. Chr. – neue archäologische und historische Erkenntnisse«, 27 - 28 November, Ladenburg, 2014

Bis heute hält sich die Annahme, dass sich in Ladenburg bereits in merowingischer Zeit eine Königspfalz (palatium) befunden habe, die im 7. Jahrhundert samt Zoll in den Besitz der Wormser Kirche übergegangen sei. Dies findet keinen Halt in der urkundlichen Überlieferung des Frühmittelalters. Diesbezügliche Urkunden sind Teil eines größeren Fälschungskomplexes, um königliche Rechte an die Wormser Kirche zu ziehen, hergestellt in der Kanzlei König Ottos III. unter Kanzler Hildebald, Bischof von Worms.

Wissenskontexte und Bildfindungen zu ‚Zigeunern‘ in den östlichen Regionen der Habsburgermonarchie im 18. und 19. Jahrhundert. In: Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde 44 (2021 [2023]), S. 64-118 (mit Robert Born).

Anhand einer Analyse literarischer und philologischer Texte des 19. und 20. Jahrhunderts aus Großbritannien, Frankreich und den USA diagnostizierte Edward W. Said (1935-2003) in Orientalism (1978) eine Essentialisierung des Orients als Gegenbild des Westens, die als ideologischer Rahmen zur Durchsetzung hegemonialer Ansprüche gedient habe 1. Als Meilenstein der Postcolonial Studies entfaltete Orientalism einen nachhaltigen Einfluss auf die Kulturwissenschaften wie auch auf die historische Forschung. Dies veranschaulicht augenfällig auch das Lemma "Orientalismus" im Lexikon der Europäischen Erinnerungsorte 2. Gleichwohl treten entgegen des im Titel des Nachschlagewerks suggerierten umfassenden Blicks auf den Kontinent bei näherer Betrachtung weiße Flecken hervor. So blieb Ostmitteleuropa in dem Eintrag ausgeklammert, obwohl innerhalb dieser Geschichtsregion die polnischlitauische Adelsrepublik, das Königreich Ungarn und Siebenbürgen sowie die benachbarten Fürstentümer der Moldau und der Walachei über Jahrhunderte wichtige Schnittstellen zum Osmanischen Reich beziehungsweise zum Krimkhanat als dessen Vasall waren 3. Nach Said ist Orientalismus ein wertbehafteter Antagonismus, der ‚dem Orient' den Subjektcharakter abspricht und ihn zum Gegenstand europäischer Politik wie hegemonialer Kulturkonzepte macht. Damit wird die projizierte Gegenüberstellung in ihren macht-und kulturpolitischen Dimensionen dekonstruiert, aber noch nicht aufgelöst. Was bleibt, ist die Beschränkung auf politisch-territoriale Einheiten-auf Staaten, Nationen oder Bewegungen, die als Akteure gedacht werden, und somit gleichsam eine zentrale europäische Ordnungsvorstellung verabsolutieren. Auch als geographische Kategorie bleibt die Gegenüberstellung demnach gedanklich erhalten. Aber: Wie verhält es sich mit dem Orient, der auch in Europa verortet werden kann? An wen richten sich Orientzuschreibungen und welche Folgen ergeben sich daraus? Die Existenz orientalisierender Diskurse in Ostmitteleuropa blieb aufgrund einer fehlenden kolonialen Vergangenheit zunächst ausgeblendet. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs thematisierten dann eine Reihe von Studien die Konstruktion spezifischer mental maps von Ost-und Südosteuropa 4. Larry Wolff formulierte 1994 auf Basis einer Analyse von Reiseberichten