Diskussion Angewandte Geschichte: Ein neuer Ansatz? (original) (raw)

Warum wir Geschichte neu denken sollten

Republik, 2018

Die Vergangenheit der Schweiz spielte sich nie nur auf nationalem Territorium ab. Sondern in verschiedenen Netzwerken mit zahlreichen Aussenstationen auf der ganzen Welt. Es braucht neue Perspektiven auf unsere Geschichte.

Einleitende Gedanken: Was für die Geschichte übrig bleibt

Lisa Regazzoni (Hg.): Schriftlose Vergangenheiten Geschichtsschreibung an ihrer Grenze - von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart , 2019

„Schriftlose Vergangenheiten“ sind vergangene Kulturen, Völker, Ereignisse und Zustände, die keine oder nur unzulängliche schriftliche Quellen hinterlassen haben. Die Beiträge führen vor, wie historisch arbeitende Gelehrte und WissenschaftlerInnen – von der Neuzeit bis in die Gegenwart – sich mit diesem Vakuum auseinandersetzen, welche alternativen Überreste sie zu aussagekräftigen Quellen konstruieren und welche „Geschichten“ dabei entstehen.

Altes, Neues, Geniales Nr. 2 - Was ist Geschichte?

Historisches Seminar der Leibniz Universität Hannover Online. Altes, Neues, Geniales (hrsg. v. Christopher Folkens und Daniel Kaune), Hannover 09/2016, 2016

Das Projekt »Altes, Neues, Geniales« wurde im WiSe 2015/2016 von Christopher Folkens und Daniel Kaune ins Leben gerufen und war mit stets wechselnder student. Arbeitsgruppe bis zum SoSe 2018 regelmäßiger Bestandteil im Veranstaltungskalender des Historischen Seminars der Leibniz Universität Hannover. Methode und grundlegende Idee der Veranstaltung waren die eines klassischen Lektüreseminars, in dessen Fokus stets nur ein einziger Text steht. Im Wesentlichen widmete sich das Seminar im Verlauf eines Semesters somit fokussiert der gemeinsamen Lektüre eines Werkes: Schritt für Schritt sollten die einzelnen Kapitel dann diskutiert, einzelne Begriffe problematisiert und kontextualisiert sowie die zentralen Inhalte der Arbeit im Plenum erörtert werden. Zur Diskussion standen dabei v.a. Klassiker der Geschichtswissenschaft, wie Marc Blochs „Apologie der Geschichtswissenschaft“ (1949), Edward Hallet Carrs „Was ist Geschichte?“ (1961), Jack Goodyy „Entstehung und Folgen der Schriftkultur“ (1986) und Anthony Graftons „Die tragischen Ursprünge der deutschen Fußnote“ (1995). Da die jeweiligen Werke mit ähnlicher Zielsetzung aber anderen Akzenten zur Selbstreflektion eines breiten Berufsstandes einladen, richtete sich die Veranstaltung nicht nur an angehende Fachwissenschaftler. Den Projektcharakter erhält die Veranstaltung dadurch, dass es Ziel jedes Seminars ist, gemeinsam eine kritische, schriftliche Zusammenfassung des zugrundeliegenden Werkes zum Zwecke einer Online-Veröffentlichung zu produzieren. Letztlich soll erreicht werden, dass die jeweilige Veröffentlichung über eine einfache Inhaltswiedergabe hinausgeht und das wesentliche eines Textes zusätzlich kritisch reflektiert und eingebunden im Kontext der aktuellen fachwissenschaftlichen Debatte zur Verfügung gestellt werden kann. Denn gerade die Klassiker der Geschichtswissenschaft zeigen immer wieder in beeindruckender Weise, dass sie auch heute noch kaum an Aktualität verloren haben. HIER: Was ist Geschichte? (Edward Hallett Carr), SoSe 2016

Theorie und Empirie in der Geschichtsschreibung: Eine notwendige Wechselbeziehung

Geschichte der Medizin grundsätzlichen Fragen ist mit Implikationen auf der theoretischen Ebene -wie etwa der voreiligen Gleichsetzung von Nicht-Á¡zten mit minderqualifizierten Heilkundigentbehaftet. Geschichtswissenschaft ist theoriebedürftig. Diese Position ist Gegenstand des vorliegenden Beitrags. Ziel ist es, nicht einen Überblick über die diversen wissenschaftstheoretischen Standpunkte zum Verhältnis von Theorie und Empirie zu geben,2 sondern einen Einstieg in die Problematik zu bieten. Es geht darum, den Arbeitsprozeß historischer Erkenntnis zu erläutern, nicht deren geschichtstheoretischen Prämissen zu diskutieren.3 Hierzu wird einführend auf der Grundlage einiger Begriffsklärungen das gegenseitige Verhältnis von Theorie und Empirie für die Geschichtsschreibung skizziert. Welche Konsequenzen theoretische Entwürfe für die Sozialgeschichte der Medizin und die Medizingeschichte haben, wird am konkreten Beispiel der Medikalisierungsinterpretation ausgeführt. Aus Platzgründen bleibt eine detaillierte Diskussion der vorgestellten Modelle >Medikalisierung<< bzw. >medizinische Vergesellschaftung< ausgespart.

Zu Theorie und Methode einer neuen Römischen Kaisergeschichte

Zwischen Strukturgeschichte und Biographie, 2016

Durch das Nachdenken langer Jahre erwuchsen diese Kaiser der Römer in dem Gefängnis des Bücherzimmers zu lebendigen Erscheinungen. Da saßen sie nun auf den Borden, den Stühlen, selbst an meinem Schreibtische, bis mir die gespenstige Umgebung zur Qual wurde. So habe ich denn geschrieben, um mich selbst zu befreien. 1