Book review of: Marshall, Catherine (2021): Political Deference in a Democratic Age. British Politics and the Constitution from the Eighteenth Century to Brexit (original) (raw)

Sign up for access to the world's latest research.

checkGet notified about relevant papers

checkSave papers to use in your research

checkJoin the discussion with peers

checkTrack your impact

Rezension: Hay, Colin: Why We Hate Politics (Cambridge: Polity Press, 2007)

Häufig wird zwischen einer angelsächsischen (sowie US-amerikanischen) Tradition politischen Denkens und einer französischen unterschieden. In dieser Sicht ist für die angelsächsische die Betonung von "checks and balances" und die Teilung der Zentralgewalt repräsentativ, während die französische sich durch etatistische Vorstellungen kennzeichnet, die das Recht des Staates vor die Rechte der Bürger stellen. Demnach müssen die beiden prominentesten französischen politischen Denker des 18. und 19. Jhds -Montesquieu und Tocqueville -als Häupter einer kleinen Gemeinde in der Diaspora erscheinen. Die belgische Ideengeschichtlerin Annelien de Dijn tritt dieser Betrachtungsweise nun in eindrucksvoller Art nachdrücklich entgegen. Denn sie zeigt in ihrer Löwener historischen Dissertation, dass in Frankreich von Montesquieu ein bis ins Zweite Empire (1852-1870) hinein höchst wirkmächtiger Strang politischen Denkens ausging, den sie als "aristocratic liberalism" bezeichnet. Zwar war schon in der Folge der Forschungen Larry Siedentops immer deutlicher geworden, dass das liberale Denken in Frankreich im 19. Jhd. nicht nur nicht marginal, sondern auch keineswegs eindimensional war. Das Spektrum reicht vom laissez-faire-Liberalismus bis zu prodemokratischen Formen liberaler Reflexionen, wobei sich letztere in guter Nachbarschaft zum klassischen Republikanismus konstituieren, denn sie privilegieren gegenüber dem negativen Freiheitskonzept die Selbstregierung der Bürger. De Dijn passt in diese Amplitude nun die Kategorie des aristokratischen Liberalismus ein, der sich zunächst allein durch die Abhängigkeit von Montesquieus "Esprit des lois" definiert. Genauer identifiziert sich dieses Konglomerat von im Einzelnen unterschiedlich gewichteten und ausgebauten Argumenten negativ durch seine Opposition zum extremen Republikanismus der Französischen Revolution -der moralisch überhöhten "démocratie pure" der Jakobiner und ihrer radikalen Wendung gegen die Prinzipien der Gewaltenteilung und Repräsentation zugunsten von "égalité" und Souveränität des Volkes. In positiver Hinsicht wird "aristocratic liberalism" durch seine Konzentration auf institutionelle Mechanismen zum Schutz der Freiheit erkennbar, dabei ausgehend von Montesquieus Begriff der intermediären Körperschaften. De Dijn verfolgt nach einer aufschlussreichen Einleitung zunächst die Formierung ihres Leitkonzepts bei Montesquieu vor dem Hintergrund des politischen Denkens in Frankreich im 18. Jhd. Über die Munitionierung der Kritiker der Revolution (u. a. Jacques Necker) durch Montesquieusches Gedankengut hinausgehend rekonstruiert die Autorin die Rezeption des aristokratischen Liberalismus durch die Royalisten während der Restauration (1814Restauration ( -1830. Dabei erweisen sich diese nach 1814 als an Montesquieu geläu-

Book Review: Marc Stears: Demanding Democracy. American Radicals in Search of a New Politics

domain of conflict resolution. Nalbandov provides a solid theoretical foundation for his analysis of foreign interventions in ethnic conflicts. He also provides a rough framework for measuring whether such unilateral and multilateral interventions have been successful or not. However, while Nalbandov's methods certainly provide an important and interesting alternative viewpoint, it seems doubtful that his conclusions are solid enough to serve as a guide to predicting the outcomes of such complex circumstances.

Rezension Malcolm Schofield, Cicero: Political Philosophy (OUP 2021)

GNOMON, 2023

«The fame of Cicero flourishes at present», könnte man versucht sein, mit David Hume zu konstatieren. In den letzten Jahrzehnten hat sich ein starkes und zunehmendes Interesse an Ciceros philosophischen Werken, seinen politischen Ideen und an römischem politischen Denken im Allgemeinen wahrnehmen lassen. Das Buch von Malcolm Schofield, erschienen in der Buchreihe ‘Founders of Modern Political and Social Thought’ und Ausdruck der langjährigen Auseinandersetzung des Autors mit seinem Gegenstand, fügt sich nahtlos in diese Tendenz ein. S., eine ausgewiesene Autorität in antiker Philosophie, will mit dem aus seinen 2012 an der Universität Oxford vorgetragenen ‘Carlyle Lectures’ hervorgegangenen Werk ein weites Publikum ansprechen, das nicht auf Cicero-Spezialisten beschränkt ist, sondern auch Historiker des politischen Denkens und der Philosophie umfasst.

Posselt, Gerald / Schönwälder-Kuntze, Tatjana / Seitz, Sergej (eds.): Judith Butlers Philosophie des Politischen Kritische Lektüren. Bielefeld: transcript 2018

2018

Judith Butler zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Denker*innen im Bereich der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften sowie der Gender Studies und der Queer Theory. Darüber hinaus ist ihr Beitrag zur politischen Philosophie kaum zu unterschätzen. Dieser Band versammelt – neben einem Originaltext von Butler und einem Roundtable-Gespräch – Artikel ausgewiesener Expert*innen, die aus unterschiedlichen Perspektiven die Dimensionen des Politischen in Butlers Arbeiten kritisch würdigen. Schwerpunkte sind das Verhältnis von Philosophie, Theorie und politischer Praxis, die Konstitution politischer Subjektivität, die Möglichkeiten politischer Handlungsfähigkeit sowie das emanzipatorische Potenzial performativer Körperpraktiken.

Loading...

Loading Preview

Sorry, preview is currently unavailable. You can download the paper by clicking the button above.