Seelsorge en passant: Urbanität, Individualität und Cityseelsorge (original) (raw)
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ZAP-Workingpaper, 2019
Eine der in jüngerer Zeit auffälligsten Innovationen pastoraler Arbeit ist die Etablierung von sog. „Citykirchenprojekten“. Diese beginnt etwa ab den 1980er Jahren im deutschsprachigen Raum. Unter der Zielsetzung, der sich rapide entwickelnden Urbanität als Strukturprinzip und als Lebensstil Rechnung zu tragen, wurden spezialisierte kirchliche Einrichtungen geschaffen. Der Begriff der Citykirchenarbeit unterstreicht, dass von Seiten der Kirche eine kreative Anpassung des religiösen Angebots an die Charakteristika einer ganz bestimmten Herausforderungslage zu leisten ist: eben der City. Die systematische Typologisierung und Evaluation dieser Arbeit, also die Erfassung der möglichen Ausgestaltungen ihres Status Quo sowie die Bewertung ihres Erfolges, stand bis vor kurzem aus. Um dieses Forschungsdesiderat zu erfüllen, wurde in den vergangenen vier Jahren ein Kooperationsprojekt zwischen dem ‚Ökumenischen Netzwerk Citykirchenprojekte‘ und dem ‚Zentrum für angewandte Pastoralforschung‘ (zap) durchgeführt. Basierend auf empirischem, trianguliertem Datenmaterial (Fotografien der Räume, Interviews mit narrativen und leitfadengestützten Elementen, teilnehmender Beobachtung sowie Sammlung von Öffentlichkeitsmaterialien) aus 15 ausgewählten Citykirchenprojekten erfolgte eine gründliche qualitative Analyse, die im Rahmen dieses Textes nicht in Gänze wiedergeben werden kann. Der vorliegende Text stützt sich jedoch auf eben diese wissenschaftlich gewonnenen Erkenntnisse und leitet aus ihnen Empfehlungen für die Innovation der Citykirchenarbeit ab. Denn nicht nur die Bestimmung des status quo der Citykirchenarbeit, sondern auch die Ableitung von empfehlenswerten Innovationspfaden war Auftrag des Projektes.
Barrierefreie Kirche? Kennzeichen inklusiver Seelsorge
Lebendige Seelsorge, 2018
Bo r ri e refrei e Ki rch e? Ken n zeich e n i n kl u sive r 5ee/sorge Barrierefreie Kirche? Kennzeichen inklusiver Seelsorge Der Zugang zu den meisten Gotteshdusern, Pfarrheimen und Klcistern ist barrierefrei' Fraglich ist allerdings, ob es nicht andere Mechanismen gibt, die dre Kirche fiir manche Me nschen einladender machen als fiir andere. So wird lnklusion in der Pastoral von vornherein verhindert' stefan Gdrtner n einer barrierefreien Kirche haben Menschen mit Rollator oder Kinderwagen ungehinderten Zugang. Das ist gleichzeitig ein Symbol daftir, welche Zielgruppen die Pastoral besonders anspricht. Die Alterspyramide steht in der Kirche auf dem Kopf, das heiBt die dltere Generation ist iiberdurchschnittlich vertreten. AuBerdem hat die Alterspyramide in der Mitte ein Loch, weil Getaufte ohne Kinder beziehungsweise nach der Kinderphase und den Initiationssakramenten den Kontakt zur Gemeinde wiederlverlieren.
2020
This doctoral thesis deals with the parish of Windigsteig as social space in the early modern period. The parish is incorporated into the Cistercian monastery of Zwettl. The main method applied is the analysis of written sources like documents, contracts and bills concerning this parish as well as an accounts book of the fraternity of the Seven Sorrows of Mary in Rafings. The edition of the accounts book, which dates from the 16th century, is part of this paper. The fraternity was connected to the pilgrimage church "Maria Rafings" located in the parish of Windigsteig. Its analysis is essential for describing the social structure of this parish. The first research question examined the functions of the fraternity within society. It was found that the main purpose of this religious fraternity was to hold funerals and to commemorate the dead. Additionally, it aimed at renovating and equipping the parish church in Windigsteig and the pilgrimage church in Rafings. Moreover, the...
Wir müssen die Stadt von einer kontemplativen Sicht her, das heißt mit dem Blick des Glaubens erkennen, der jenen Gott entdeckt, der in ihren Häusern, auf ihren Straßen und auf ihren Plätzen wohnt. Die Gegenwart Gottes begleitet die aufrichtige Suche, die Einzelne und Gruppen vollziehen, um Halt und Sinn für ihr Leben zu finden. Er lebt unter den Bürgern und fördert die Solidarität, die Brüderlichkeit und das Verlangen nach dem Guten, nach Wahrheit und Gerechtigkeit. Diese Gegenwart muss nicht hergestellt, sondern entdeckt, enthüllt werden. Gott verbirgt sich nicht vor denen, die ihn mit ehrlichem Herzen suchen, auch wenn sie das tastend, auf unsichere und weitschweifende Weise tun (EG 71) "Ich glaube, dass jeder Christ sich wie die Emmausjünger unter anderen bewegt und arbeitet. Sie waren zusammen mit einem Fremden auf dem Weg in das Dorf Emmaus. "Aber wissen Sie denn nichts von dem, was hier geschieht? Du bist nicht einer von uns!" Sie mussten das gleiche Brot teilen, um Jesus in ihm zu erkennen (vgl. Le 24,13-35). Aus dem Unbekannten und als Fremder kommt der Herr immer in sein Haus und zu den Seinen: "Siehe, ich komme wie ein Dieb" (Offb 16,15; vgl. 3,3). Diejenigen, die an ihn glauben, sind unaufhörlich dazu aufgerufen, ihn auf diese Weise zu erkennen, als einen Bewohner eines fernen Landes oder einen von anderswo Kommenden, einen unerkennbaren Nachbarn oder einen getrennten Bruder, der auf der Straße angetroffen, in Gefängnissen eingesperrt, bei den Verlassenen untergebracht oder in einer Region jenseits unserer Grenzen ignoriert [...] wird [...]. Im Gegenteil, jeder Christ ist versucht, zum Inquisitor zu werden, wie bei Dostojewski, und den Fremden, der kommt, zu beseitigen" (M. De Certeau) Wir veröffentlichen hier einen kurzen Vortrag, der an der Universität Regensburg gehalten wurde. Das Thema der Vorlesung, die einen einführenden Charakter hat, ist die Verbindung zwischen Fundamentaltheologie und Sozialforschung in Grenzbereichen.
Urbanität als Humanität: Anthropologie und Sozialethik im Stadtdenken Richard Sennetts
Über die Hälfte der Menschheit lebt in Städten. Für den Soziologen Richard Sennett ist klar: Stadterfahrung ist die Lebensform der Moderne, ein Ringen um Menschsein und gesellschaftliches Miteinander. In der Tradition der klassischen Stadtsoziologie und der Politischen Theorie Hannah Arendts sowie angereichert um Elemente des amerikanischen Pragmatismus nimmt Sennett das Phänomen "Stadt" als Raum der Ermöglichung und Gefährdung von produktiven Begegnungen in den Blick, die für ihn die Voraussetzung für alle Menschwerdungen überhaupt darstellen. Die Studie von Dominik Skala arbeitet erstmals zusammenhängend die Hintergründe von Sennetts Denken auf und legt in einem Durchgang durch die großen Veröffentlichungen zum Thema "Stadt" anthropologische und sozialethische Grundorientierungen seiner Soziologie frei. Ein systematisch orientierter Teil verortet diese Optionen schließlich im Gesamtwerk Sennetts und skizziert thesenartig Anschlussmöglichkeiten für eine christliche Sozialethik.
„Bei den Menschen sein“ Islamische Seelsorge und soziale Arbeit. Neudenken des Menschenbildes
Jahrsbuch für Religionspädagogik, 2016
Die Bezeichnung islamische „Seelsorge/Praktische Theologie“, bezeichnet ein Doppeltes: zum einen die Ausrichtung auf die seelsorgerliche Praxis als Materialobjekt dieses theologischen Fachs, wahrgenommen und reflektiert im Sinne von Sehen – Urteilen – Handeln, zum anderen die realitätssensible Ausbildung der künftigen Seelsorgerinnen und Seelsorger. Diese sollen aus Erfahrungen (in) der Praxis heraus auf kreative und verantwortungsvolle Weise ihre berufliche Rolle erwerben. Es geht dabei um die Entwicklung eines differenzierten Menschen- und Gesellschaftsbildes und darauf bezogener eigener theologischer eptionen, Schwerpunkte und Methoden sowie um die Verbindung zu nicht-theologischen Fachgebieten.
Kultursensible Pastoral, Akkommodation und Citybranding
Impulse für die Pastoral, 2016
OPTIONEN DER KIRCHE IN DER URBANEN KONKURRENZSITUATION Städte waren baulich eine Abbild der Gesellschaft. Und Kirche war früher per Definition Teil des Zentrums. Heute ist sie von ihrer Bedeutung her eher zur Randerscheinung geworden. Unsere Städte sind geprägt von Pluralität. Diese bringt, auch im religiösen Bereich, Chancen, Herausforderungen und Konkurrenz mit sich. Entscheidend ist, wie und mit welchem Profil sich Kirche positioniert und aufstellt.