Rituelle Handlungen auf einem kaiserzeitlichen Bestattungsplatz (original) (raw)

Zur Bestattung von Kind und Greis im kaiserzeitlichen Rom

Für eine Analyse der Wahrnehmung des Alters in der römischen Antike lohnt sich nicht nur die Studie antiker Textquellen, sondern insbesondere auch die Analyse damaliger Gräber als Spiegel des Umgangs mit dem Tod von Kindern und Greisen. Wie im folgenden Beitrag gezeigt wird, wurde der Tod in der Gesellschaft der römischen Kaiserzeit, anders als bei uns heute, nicht verdrängt, sondern angenommen und verarbeitet. Trotz des Wissens um eine hohe Kindersterblichkeit zeugen viele Kindergräber und deren Inschriften von der großen Liebe der Eltern zu ihrem Sprössling und ihrem Gefühl des Verlustes. Wie Grabmale älterer Menschen zeigen, wurde der Tod im Alter dahingegen eher akzeptiert und am Grab nicht in besonderem Maße kommentiert, obwohl man alten Mitmenschen hohen Respekt zollte und Wertschätzung entgegenbrachte.

Zu den Bestattungssitten der Tei-Kultur

2004

Von Anfang an muß darauf hingewiesen werden, dass es auch heute genauso wie vor einigen Jahrzehnten, trotz neuer Forschungen, noch genügend Unklarheiten bezüglich den Tei-Bestattungen gibt. Diese Feststellung kann aber unserer Meinung nach nicht eine Grundlage für Alexandru Vulpe's (2001, 269) Behauptung, dass nichts über die Begrabungsbräuche dieser Kultur bekannt ist, sein. Beweise dafür sind die Entdeckungen, welche entlang der Jahre gemacht wurden. Wir erinnern bündig an die Forschungsgeschichte. In den Jahren 1951, 1963-64 wurden mehrere Gräber in Chirnogi-Şuviţa lui Ghiţan, Bezirk Călăraşi, durch Zufall gefunden (Morintz, Ionescu 1968, S. 103 ff. und Abb. 7/1,5-6). Bezüglich der Anzahl dieser, so wie neulich auch Valeriu Leahu (2003, S. 123) unterstreicht, wird über gegensätzliche Informationen verfügt. Es wird von zwei bis elf Gräbern gesprochen (Morintz, Ionescu 1968, S. 103 ff.; Morintz 1978, S. 48; Leahu 1987, S. 49; 2003, S. 123 und Anm. 3; Şerbănescu, Bălteanu 1998, ...

Über das angebliche Verbrennen von Räucherwerk bei der Bestattung eines Königs

Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, 2000

An drei Stellen innerhalb des Alten Testaments wird von einem besonderen Feuer berichtet, das anläßlich des Todes eines Königs ange-zündet wurde. Die ausführlichste Beschreibung findet sich in II Chr 16,14: Und sie begruben ihn <Asa> in seinem Grab1, das für ihn in ...

Deponierungen im Grab - wenig beachtete Facetten des frühmittelalterlichen Bestattungsrituals.

In: H. Brink-Kloke & D. P. Mielke (Hrsg.), Vom Umgang mit dem Tod - Archäologie und Geschichte der Sepulkralkultur zwischen Lippe und Ruhr. (Büchenbach 2014) 78-92.

1993-1995 wurde der Randbereich eines frühmittelalterlichen Gräberfeldes in Dortmund-Wickede untersucht. Mit wenigen Ausnahmen enthielten die Gräber keinerlei datierbare Gegenstände. Nach der aus den Grabgruben stammenden Keramik und der naturwissenschaftlich datierten Holzkohle ist vom 6. bis zum 11./12. Jahrhundert ohne Unterbrechung auf dem Gräberfeld bestattet worden. Eine detaillierte Befundanalyse und Gegenüberstellung mit vergleichbaren Befunden zeigt, dass es sich dabei um Relikte des Bestattungsrituals handelt, die im Laufe der Beisetzung in die Grabgruben gelangten. Anhand frühmittelalterlicher Schrift- und Bildquellen, in denen die Vorgänge und Maßnahmen zur Vorbereitung des Toten für die Bestattung dargestellt sind, lassen sich ihre ursprüngliche Funktion und die Absicht ihrer Niederlegung im Grab erschließen. Aus diesem Blickwinkel auf den Grabinhalt ergeben sich vielfältige Assoziationen, warum und welche der dabei verwendeten Gegenstände dort vorkommen können. Die leicht veränderte Perspektive bereichert die Erkenntnisse zum „Umgang mit dem Tod“ im Frühmittelalter um bisher wenig beachtete Facetten.

Ein besonderer Bestattungsbrauch: „Leere“ Gräber in der Awarenzeit

Acta Antiqua Academiae Scientiarum Hungaricae, 2011

In the past decades researchers examining burial customs have recognised local phenomena pointing to the cultural diversity of the Avar population inhabiting the Carpathian Basin. Thus it has been proposed that several groups of different traditions and cultures may have coexisted in the territory of the Avars. In the recently excavated 7th–8th-century Avar cemeteries near Szekszárd (Szekszárd–Tószegi dűlő, Tolna–Mözs–Fehérvize-dűlő) another – already known (Szekszárd–Bogyiszlói út és Gyönk–Vásártér út cemetery) – characteristic phenomenon was observed that can now be regarded as a regional feature. The paper discusses this burial type – which has recently also been found in great numbers in the cemetery of Tolna–Mözs –, namely the empty graves containing no human remains. Empty burials have been known in cemeteries of the Avar Age, however, their number is usually insignificant compared to the total number of graves. The aim of this paper is to analyse the possible reasons for empty graves and to show that they were the result of a conscious custom, most probably intended as symbolic burials. Key words: Tolna County, Avar cemetery/awarenzeitliches Gräberfeld, 7th–8th centuries, burial customs/Bestattungsbrauch, empty grave, cenotaph/Kenotaph