Überich vs. Fair Play -Versuch über eine Politik der Psychoanalyse (original) (raw)

Psychoanalyse – Schicksale einer «Kritischen Theorie»

Journal für Psychoanalyse, 2019

Was ist überhaupt eine «Kritische Theorie», und inwiefern kann die Freudsche Psychoanalyse als eine solche gelten? Und wenn sie denn eine war – oder irgendwie noch immer eine solche ist –, warum wollten und wollen so viele Psychoanalytiker davon nichts wissen? Und was hat es schliesslich mit den «Schicksalen» dieser «Kritischen Theorie» auf sich?

Die Psychoanalyse soll gerettet werden

Auch 100 Jahre nach Einführung der klassischen Psychoanalyse waren sich viele Therapieforscher einig, dass es nur unzureichend Hinweise auf die Wirksamkeit dieser Behandlungsmethode gibt. Gerade die Langzeitanalyse galt als unfundiert und zu teuer. Umso erstaunlicher ist nun die Veröffentlichung einer Metaanalyse, die schlussfolgert, dass die Langzeitpsychoanalyse wirkungsvoll ist [1].

Über Psychologiekritik

Journal für Psychologie, 2022

Die Beiträge dieser Zeitschrift sind unter der Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International Lizenz (CC BY-NC-ND 4.0) lizensiert. Diese Lizenz erlaubt die private Nutzung und unveränderte Weitergabe, verbietet jedoch die Bearbeitung und kommerzielle Nutzung. Weitere Informationen finden Sie unter: creativecommons.org/ licenses/by-nc-nd/4.0/ Die Bedingungen der Creative-Commons-Lizenz gelten nur für Originalmaterial. Die Wiederverwendung von Material aus anderen Quellen (gekennzeichnet mit Quellenangabe) wie z. B. Schaubilder, Abbildungen, FotosundTextauszügeerfordertggf.weitereNutzungsgenehmigungen durch den jeweiligen Rechteinhaber.

Ethik oder Zwangsbehandlung. Zur Ungleichheit von Psychiatern und Patienten vor dem Recht

Kerbe – Forum für Sozialpsychiatrie, 2014

Medizinische Ethik gebietet, dass die Behandlung den jeweiligen Objekten der Behandlung direkt nutzt und ihre Menschenrechte auch dann beachtet, wenn keine informierte Zustimmung vorliegt. Per vorübergehender Außerkraftsetzung eines Teils ihrer Menschenrechte sollen Psychiatriepatienten beiderlei Geschlechts zwangsweise vor Schäden bewahrt werden. Oft ist der Schaden von psychiatrisch Tätigen nur gemutmaßt, aber nicht nachgewiesen. Die psychiatrische Zwangsbehandlung stellt eine Verletzung des Menschenrechts auf Selbstbestimmung, auf körperliche Unversehrtheit und auf Schutz der Menschenwürde. Menschenrechte unterschiedlicher Patientengruppen – in nachgewiesener oder in nur gemutmaßter Gefahr – lassen sich jedoch nicht in ethisch vertretbarer Weise gegeneinander abwägen. Eine ethische Psychiatrie ist unter gegenwärtigen Bedingungen nicht vorstellbar.

Plädoyer für einen kritischen Blick auf die Sozial-und Verhaltensgenomik

Laborjournal, 2024

Im Oktober 2023 erschien im Laborjournal eine sehr positive Besprechung des Buches „Die Gen-Lotterie“ der US-amerikanischen Psychologin Kathryn Paige Harden (Link). Harden ist nicht nur eine prominente Vertreterin der Zwillingsforschung, sondern auch eine Protagonistin des in den letzten Jahren neu entstandenen Forschungsfeldes der Soziogenomik oder Sozial- und Verhaltensgenomik. Anders als die Laborjournal-Rezensentin finden wir, dass Hardens Buch aus wissenschaftlicher Sicht vor allem kritisch zu sehen ist – und dass vor allem insbesondere die bildungspolitischen Maßnahmen, die darin als Fazit vorgeschlagen werden, als gefährlich zu bewerten sind. Wir, eine Biologin und zwei Sozialwissenschaftler, nehmen das Buch und die Besprechung daher zum Anlass, einige problematische Aspekte der vermeintlich innovativen Soziogenomik zu erörtern, und möchten dazu anregen, dieses Forschungsfeld sowohl methodisch-konzeptionell zu hinterfragen wie auch sich mit dessen möglichen gesellschaftlichen Effekten intensiv auseinanderzusetzen.

Neue Perspektiven der Psychoanalyse-Drei Thesen

Veränderung in der Psychoanalyse.Selbstreflexionen des Analytikers in der therapeutischen Beziehung, 2010

Es war einmal eine Grundannahme der Psychoanalyse, dass es in der Psychotherapie um einen Therapeuten gehe, der einen leidenden Patienten zu heilen versucht. Um diese schwierige Aufgabe zu meistern, legten wir uns ein Rüstzeug aus theoretischem Wissen zu, absolvierten eine umfassende Ausbildung und unterzogen uns vor allem selbst einem langjährigen therapeutischen Prozess. Wir wussten, dass die Möglichkeit, Andere zu verstehen, mit dem Verstehen unser selbst beginnt. Uns war klar, dass wir uns in diesem Sinne das Handwerkszeug für unsere Arbeit beschaffen und dass wir selbst die Instrumente sind.

Grundregel und Grenzgang, Die gewere der Psychoanalyse

RISS, 2024

The question of a (non)-relation of psychoanalysis and law requires a deeper analysis, in which their encounter becomes inescapable. The question of an absence of any guarantee is but a faint echo of the legal provision in effect in Germany from 1869 to 1939, allowing anyone to practice medicine without a license. By contrast, Freud’s book on lay analysis, but also some of Lacan’s considerations are marked by an explicit recourse to figures of juridical reflection, which can provide new material for the contestation of the limits imposed on psychoanalytic practices today, too.