Gemeinschaftliches Wohnen und selbstorganisiertes Bauen (original) (raw)

Gemeinschaftliches Wohnen

2021

Im Januar 2020 fand an der TU Wien im Rahmen des Forschungsprojekts "Bausteine für ein Neues soziales Wohnen", das auch Basis der vorliegenden Publikation ist, eine Podiumsdiskussion zu Fragen des gemeinschaftlichen Wohnens statt. Daran nahmen Vertreter*innen von Hausprojekten aus Zürich, Berlin und Wien ebenso Teil wie Expert*innen aus Architektur und Stadtforschung. Diskutiert wurden Aspekte wie Leistbarkeit, Selbstbau, Wohntypologien, Selbstorganisation, Gemeinschaftlichkeit, soziale Struktur, Eigentum, Rechtsformen und schließlich auch die Relevanz und gesellschaftliche Bedeutung gemeinschaftlicher Wohnprojekte. Im Folgenden eine gekürzte Dokumentation der Diskussion.

Selbstorganisation im Wiener Wohnbau : aus Sicht der Self-Governance- & Urban Commons-Perspektive

2018

Folgt man aktuellen Diskussionen im Wiener Wohnbau, wird oftmals der Eindruck geweckt, als ob das Thema der Selbstorganisation ein neues, innovatives Phänomen sei, das es zu fördern gilt. Das Potential der derzeit wohl bekanntesten Form von Selbstorganisation im Wohnbau – Baugruppen – wurde von der Stadt Wien bereits erkannt, indem das Modell gezielt in Stadtentwicklungsgebieten eingesetzt wird. Betrachtet man die Entwicklungen am Wiener Wohnungsmarkt im Laufe des vorangegangenen Jahrhunderts, kann man feststellen, dass Selbstorganisation im Wohnbau schon immer ein Thema war und in Form von unterschiedlichen Modellen, in Reaktion auf das jeweils herrschende politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche System und die Lage am Wohnungsmarkt, Ausdruck gefunden hat. Die Arbeit schafft einen Überblick über unterschiedliche Formen von Selbstorganisation im Wohnbau seit der Siedlerbewegung der 1920er Jahre, über Kommunen und Wohngemeinschaften der 1970er Jahre, Hausbesetzungen und Haus...

Kooperative Wohnformen brauchen nicht nur architektonische Lösungen

2015

Formen der Selbstorganisation unter dem Dach der LWB. Ideenskizze des Haus- und WagenRat e.V. im Rahmen der LWB-online-Architekturwerkstatt NEUBAU 2015: Flexibilität, Partizipation und Kooperation im Wohnungsneubau können nicht allein durch bauliche Lösungen (etwa Modulbauweise o.ä.) erreicht werden. Erst eine Herangehensweise, die das Soziale in den Blick nimmt, macht diese Ideen lebensfähig. Sie brauchen einen grundlegenden Wechsel des Organisationsmodells und der Herangehensweise, wie ein kommunales Wohnungsunternehmen wie die LWB ein Gebäude und dessen Bewohner_innenschaft betrachtet. Lassen sich die Erfahrungen aus der Leipziger Szene selbstverwalteter Wohnprojekte aufnehmen und in den Rahmen einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft übertragen? Das Konzept beschreibt den Ansatz, mittels eines Hausvereins und mit diesem abgeschlossenen Generalmietvertrags den Bewohner_innen weitgehende Autonomie zu gewähren. Es streift dabei Themen wie solidarische Mietmodelle, Hausfonds und einen „Stadtteilgroschen“.

Kann Selbsthilfe-Wohnungsbau sozial sein?

2021

Selbsthilfestrategien gelten seit langem als möglicher Ausweg aus vielen Problemen der Entwicklungsländer, so auch zur Überwindung der Wohnungsnot. In der bisherigen Praxis allerdings haben entsprechend ausgerichtete Programme-gefördert von der Weltbank und anderen Geber-Institutionen-nur selten die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt. Viele Kritiker erklären diese Misserfolge mit den System-immanenten Zwängen der marktwirtschaftlich ausgerichteten Ökonomien, in denen diese Projekte durchgeführt wurden. Die hier vorgelegte Arbeit zeigt am Beispiel Cubas, daß viele dieser Einschränkungen in der Praxis eines nicht-kapitalistisch organisierten Landes nicht gelten müssen, und daß sich dort neue Qualitäten der Selbsthilfe-Wohnungsbauprogramme entwickeln können. Wesentliche Unterschiede liegen insbesondere im sozialen Bereich. Dabei stellt der Autor auch innovative, im Ausland noch nicht praktizierte Organisationsformen hervor, deren Prinzipien eine realistische Antwort auf Obdachlosigkeit und Wohnungsnot selbst in marktwirtschaftlichen Ökonomien des Nordens oder in Osteuropa darstellen könnten Kosta Mathéy ist Stadtplaner, Architekt und Soziologe. Er ist Autor zahlreicher Fachpublikationen und Mitherausgeber der der Zeitschrift TRIALOG zu Themen des Planens uns Bauens in Entwicklungsländern. Er lehrt und lehrte in zahlreichen in-und ausländischen Universitäten u.a. auch an der ISPJAE in Havanna, wo er 1993 einen Ruf als Profesor Adjunto erhielt. Für weiterführende Informationen über die Arbeiten des Autors siehe www.globus-berlin.org. Inhaltsverzeichnis ii Kann Selbsthilfe-Wohnungsbau sozial sein? Erfahrungen aus Cuba und anderen Ländern Lateinamerikas Kosta Mathéy 1993 /2021 Inhaltsverzeichnis iii Das vorliegende Buch enthält die überarbeitete und gekürzte Version der Dissertation des Autors, die am Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften der Gesamthochschule Kassel vorgelegt, und am 16. April angenommen wurde. Ein Teil der Daten aus der empirischen Feldforschung wurde im Rahmen eines DFG-geförderten Forschungsprojektes mit dem Titel "Co-operative und individuelle Selbsthilfe beim Wohnungsbau in sozialistischen und gemischtwirtschaftlichen Entwicklungsländern" am Fachbereich Architektur der Gesamthochschule Kassel gesammelt und ausgewertet.

Nachhaltiges Bauen und Wohnen

2022

Die Herausforderungen des nachhaltigen Bauens und Wohnens sind sozialpolitisch und ökologisch höchst brisant. Sie erfordern komplexe Abwägungen im Spannungsfeld der Ziele von bezahlbarem Wohnraum, Klimaschutz, Ressourcenschonung und Flächensparen. In sektorübergreifenden Modellrechnungen wird dem Gebäudebereich 39 % der Treibhausgasemissionen in Deutschland zugerechnet. Durch eine gezielte Wiederverwertung von Baumaterialien kann der Baubereich wesentlich zur Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft beitragen (urban mining). Der Materialbedarf einer Sanierung ist um rund zwei Drittel geringer als der eines Neubaus. Zudem ist der Neubau im Schatten der Spekulation und der Optimierung von Kapitalrenditen gegenwärtig nicht so ausgerichtet, dass er den Wohnraummangel beseitigt. Um diese Dynamik zu begrenzen, wird eine neue Bodenordnung vorgeschlagen. Auch Wohnflächensuffizienz ist ein unverzichtbarer Hebel auf dem Weg zu einem gerechteren und klimaneutralen Wohnen. Die Stärkung innerstädtisc...

Soziale Räumlichkeit des Wohnens

Handbuch Wohnsoziologie

Bei der Problematisierung ungenügender Ausstattung oder benachteiligter Lage im Siedlungsraum zeigt sich häufig ein Verständnis von Wohnraum als materielle Hülle, in der Menschen wohnen. Ungenügend in den Blick geraten hingegen die sozialräumlichen Zusammenhänge, die gesellschaftliche Verfasstheit von Wohnraum. Aktuell wiederkehrende soziale Fragen, wie die schon im Übergang vom 19. ins 20. Jahrhundert thematisierte Wohnungsfrage, scheinen dadurch nur ungenügend bearbeitbarmehr noch, indem Soziales lediglich über die Materialität erklärt wird, liegt eine "Raumfalle" (Lippuner und Lossau 2004) ausgelegt, in die die Wohnforschung zu laufen droht. Aufbauend auf einer historischen Rekonstruktion zum in der Wohnungsfrage angelegten Begriff des Wohnraums wird im Beitrag ein sozialräumliches fundiertes Wohnraumverständnis erarbeitet. Mit diesem können die Ursachen der Wohnungsfrage in den Blick genommen werden.

Informelle Urbanisierung, Selbstorganisation und "Sozialismus des 21. Jahrhunderts

PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft

Although "informal urbanisation" is a main characteristic of many cities in the global south, and extensively discussed by a growing number of publications, many contribution fail to take it's political side into account. With this background the article discusses the changes in the relation between the state and the squatter-settlements in Caracas. Major attention is paid towards innovative instruments that have been introduced by the Bolivarian government to foster the development of a "participative and protagonist democracy" in the slums ofVenezueias capital.