Als die Zukunft noch in den Sternen lag: Der Weltraum ist unser Produkt (original) (raw)

Zukunft jetzt. Welche andere Welt ist möglich?

VorSchein 27/28, Prinzip Hoffnung als Perspektive?-Ungleichzeitigkeit und Erbschaft unserer Zeit.- Produktion-Kommunikation-Religion Jahrbuch 2006 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg , 2006

In: VorSchein 27/28, Prinzip Hoffnung als Perspektive?-Ungleichzeitigkeit und Erbschaft unserer Zeit.- Produktion-Kommunikation-Religion Jahrbuch 2006 der Ernst-Bloch-Assoziation, (Hg.) Doris Zeilinger, Nürnberg 2006, S.89-98 Immer wieder verpufft Protest ohne Richtung und ohne langfristiges Ziel. Ernst Blochs Philosophie formuliert die Notwendigkeit und die Wirkung von Utopie. Hoffnung, als zutiefst menschlicher Impuls lebt von und für die Utopie eines besseren Lebens und einer besseren Welt. Das Summum Bonum ist der Leuchtturm, auf den wir uns zubewegen. Maßstab und Orientierung, die in uns als Menschen auch materiell fundiert ist. Ohne Ziel gibt es kein Ankommen. ABSTRACT Again and again, protest fizzles out without direction or a long-term goal. Ernst Bloch's philosophy formulates the necessity and the effect of utopias. Hope, as a deeply human impulse, lives from and for the utopia of a better life and a better world. The Summum Bonum is the lighthouse toward which we are moving. A standard and orientation that is also materially grounded in us as human beings. Without a goal, there is no arrival.

Irgendetwas stimmte nicht. Ein Rückblick aus der Zukunftsperspektive

documenta studien 05/2019, 2019

Heute ist der 3. November 2031, und es ist viel los in unserem kleinen besetzten Museum in Wien – wir werden jeden Tag mehr, wir machen jeden Tag weiter. Wir sichten Material, wir stellen uns Thesen vor, wir kochen, wir forschen, wir machen Ausstellungen, eröffnen sie und zeigen sie einander, wir lesen und schreiben, wir lernen Sprachen, wir machen einen Blog, der international gelesen wird, wir organisieren uns. Das Museum ist uns Rückzugsraum und Zufluchtsort, Diskussions-, Denk- und Lebensraum geworden. Wir haben es sukzessive für unsere Zwecke angeeignet und umgebaut. Zwei Räume haben wir in ihrer ursprünglichen Form belassen – sie dienen uns für Ausstellungen. Wir wissen schon lange, dass wir nicht viel ausrichten können. Wenn wir uns gegenseitig aufbauen wollen, stellen wir uns vor, dass wir ein Echo aus der Zukunft sind – also, dass es nach diesem Regime, nach der scheinbar endlosen Wiederholung von Lügen und Gewalt, etwas Neues geben wird – wir sprechen von einer neuen Linken, wir stellen sie uns feministisch vor, aber vor allem freier, gleicher und solidarischer, als es die Linke und die Zukunft bisher waren. Wir stellen uns also eine andere Zukunft vor, anders, als die Zukunftsvorstellungen, die wir bisher kennen, aber vor allem anders als eine weitere Verlängerung dieser Gegenwart. Wir helfen uns damit auch dabei, diese Gegenwart zu überstehen. Wir schauen nach vorne und wir schauen zurück, um besser zu verstehen, was passiert ist. Nicht weil wir glauben, dass es möglich sei, keine Fehler zu machen, aber weil wir glauben, dass nicht immer dieselben Fehler gemacht werden müssen. Ich bin hier gerne für die Ausstellungen hauptverantwortlich. Zumal wir diese als Versammlungsräume verstehen. Ich werde also morgen vor dem Plenum wieder eine Führung geben und die neue Ausstellung zeigen. Sie basiert auf dem Material von 426 Tagen in den 10er Jahren. Die kleine Archivausstellung beginnt im April 2017 mit der documenta 14, die in Athen und Kassel stattfand, und sie endet im Frühjahr 2018 mit der 10. Berlin Biennale. https://documenta-studien.de/media/1/Nora\_Sternfeld\_Irgendetwas\_stimmte\_nicht\_DE\_FINAL.pdf