Zum Engagement des Gustav-Adolf-Vereins auf den Gebieten des heutigen Bosnien und Herzegowina, Kroatiens, Serbiens und Sloweniens in der Zeitspanne 1848–1945. Bestandsaufnahme und Forschungsdesiderate (original) (raw)

Die österreich-ungarische Verwaltung Bosnien-Herzegowinas im Auftrag des Berliner Kongresses (1878–1908)

Zwangsadministrationen. Legitimierte Fremdverwaltung im historischen Vergleich (17. bis 21. Jahrhundert). Hg. von Fabian Frommelt, 2014

Der Berliner Kongress von 1878 ist für die Geschichte Europas von herausragender Bedeutung. Wie Imanuel Geiss zu Recht betont, war er "einer der wichtigsten Schnittpunkte der inneren und internationalen Entwicklung Europas" zwischen der Französischen Revolution und den Versailler Verträgen. 1 Besonders folgenreich waren seine Beschlüsse für den Balkan, da entscheidende territoriale und politische Veränderungen vorgenommen und wichtige Weichen gestellt wurden. Das Osmanische Reich verlor einen Teil seiner Besitzungen ganz, über andere behielt es eine nur noch nominelle Oberherrschaft. Es waren Aufstände der christlichen Bauern in Bosnien und der Herzegowina und in Bulgarien, welche diese Veränderungen auf dem Balkan auslösten; Erhebungen, die sich gegen Missbräuche der muslimischen Grundbesitzer richteten und die sehr brutal niedergeschlagen wurden, mit Opferzahlen, die in die Zehntausende gingen und in der europäischen Öffentlichkeit Empörung hervorriefen. Russland griff in den Konflikt ein, vordergründig, um die christliche Bevölkerung zu schützen, aber mit unverkennbaren eigenen Interessen auf dem Balkan. Es erklärte im April 1877 der Pforte den Krieg und erkaufte sich die Neutralität Österreich-Ungarns, indem es der Doppelmonarchie Bosnien-Herzegowina versprach. Dieses war das Hinterland Dalmatiens, welches wiederum seit 1815 unter österreichischer Herrschaft stand. Schon 1856 hatten militärische Kreise gewarnt, dass Dalmatien nicht zu verteidigen wäre, fiele Bosnien in feindliche Hände. 2 Zu Beginn des Jahres 1878 stand die siegreiche russische Armee in den Vororten Konstantinopels und die Osmanen waren gezwungen, am 3. März 1878 in San Stefano (heute Yeşilköy) einen für die russische Seite sehr vorteilhaften Frieden zu unterzeichnen. Insbesondere wurde die Errichtung eines großen bulgarischen Staates vereinbart, der Makedonien einschließen und bis an die Ägäis reichen sollte und unter russischem Einfluss gestanden 1

„Kolonie“ – „Neu-Österreich“ – „Reichsland(e)“. Zu begrifflichen Zuschreibung Bosnien-Herzegowinas im österreichisch-ungarischen Staatsverband, 1878–1918

2018

* Aus rechtlichen Gründen befindet sich hier nur die Abgabe-Version vor dem Satz. Die Aussagen haben sich aber nicht mehr geändert. Ziemlich vollständig auf google books: https://books.google.at/books?id=7Ql-DwAAQBAJ&pg=PA37&lpg=PA37&dq=tamara+scheer+pieter+judson&source=bl&ots=RT3u7g5UBa&sig=B2x9v1lAKFcmwTJG0kjemrderXY&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjYoeDsu5\_fAhXlkIsKHaC4BLcQ6AEwDnoECAEQAQ#v=onepage&q&f=false * Vollzitat: Tamara Scheer, „Kolonie“ – „Neu-Österreich“ – „Reichsland(e)“. Zu begrifflichen Zuschreibungen Bosnien-Herzegowinas im österreichisch-ungarischen Staatsverband, 1878–1918, in: Clemens Ruthner & Tamara Scheer (Hg.), Bosnien-Herzegowina und Österreich-Ungarn: Annäherungen an eine Kolonie, Tübingen: Francke, 2018 (= Kultur – Herrschaft – Differenz 24), 45-57. * Zum Inhaltsverzeichnis/Vorwort des Gesamtbandes siehe unter Punkt "Editing" auf meinem Academia edu Account ISBN: 978-3-7720-8604-5 https://www.narr.de/bosnien-herzegowina-und-osterreich-ungarn-1878-1918-38604

Die österreichisch-ungarische Verwaltung Bosnien-Herzegowinas in Auftrag des Berliner Kongresses (1878-1908)

2013

Der Berliner Kongress von 1878 ist für die Geschichte Europas von herausragender Bedeutung. Wie Imanuel Geiss zu Recht betont, war er "einer der wichtigsten Schnittpunkte der inneren und internationalen Entwicklung Europas" zwischen der Französischen Revolution und den Versailler Verträgen. 1 Besonders folgenreich waren seine Beschlüsse für den Balkan, da entscheidende territoriale und politische Veränderungen vorgenommen und wichtige Weichen gestellt wurden. Das Osmanische Reich verlor einen Teil seiner Besitzungen ganz, über andere behielt es eine nur noch nominelle Oberherrschaft. Es waren Aufstände der christlichen Bauern in Bosnien und der Herzegowina und in Bulgarien, welche diese Veränderungen auf dem Balkan auslösten; Erhebungen, die sich gegen Missbräuche der muslimischen Grundbesitzer richteten und die sehr brutal niedergeschlagen wurden, mit Opferzahlen, die in die Zehntausende gingen und in der europäischen Öffentlichkeit Empörung hervorriefen. Russland griff in den Konflikt ein, vordergründig, um die christliche Bevölkerung zu schützen, aber mit unverkennbaren eigenen Interessen auf dem Balkan. Es erklärte im April 1877 der Pforte den Krieg und erkaufte sich die Neutralität Österreich-Ungarns, indem es der Doppelmonarchie Bosnien-Herzegowina versprach. Dieses war das Hinterland Dalmatiens, welches wiederum seit 1815 unter österreichischer Herrschaft stand. Schon 1856 hatten militärische Kreise gewarnt, dass Dalmatien nicht zu verteidigen wäre, fiele Bosnien in feindliche Hände. 2 Zu Beginn des Jahres 1878 stand die siegreiche russische Armee in den Vororten Konstantinopels und die Osmanen waren gezwungen, am 3. März 1878 in San Stefano (heute Yeşilköy) einen für die russische Seite sehr vorteilhaften Frieden zu unterzeichnen. Insbesondere wurde die Errichtung eines großen bulgarischen Staates vereinbart, der Makedonien einschließen und bis an die Ägäis reichen sollte und unter russischem Einfluss gestanden

Bosnien-Herzegowina und Österreich-Ungarn: Annäherungen an eine Kolonie (Hrsg.)

Bosnien-Herzegowina und Österreich-Ungarn: Annäherungen an eine Kolonie (Hrsg.), 2018

* ziemlich vollständig auf google books: https://books.google.at/books?id=7Ql-DwAAQBAJ&pg=PA37&lpg=PA37&dq=tamara+scheer+pieter+judson&source=bl&ots=RT3u7g5UBa&sig=B2x9v1lAKFcmwTJG0kjemrderXY&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjYoeDsu5\_fAhXlkIsKHaC4BLcQ6AEwDnoECAEQAQ#v=onepage&q&f=false * Plan to write a review? Order a review copy here: Corinna Popp - popp@narr.de * Vollzitat: Clemens Ruthner & Tamara Scheer (Hg.), Bosnien-Herzegowina und Österreich-Ungarn: Annäherungen an eine Kolonie, Tübingen: Francke, 2018 (= Kultur – Herrschaft – Differenz 24). ISBN: 978-3-7720-8604-5 Verlagsseite: https://www.narr.de/bosnien-herzegowina-und-osterreich-ungarn-1878-1918-38604

Der Zerfall Jugoslawiens in der Schulgeschichtsschreibung Bosnien-Herzegowinas, Kroatiens und Serbiens

2020

Der Zerfall Jugoslawiens ist heutzutage vor allem im Geschichteunterricht in den ehemaligen jugoslawischen Nachfolgestaaten zu einem unausweichlichen Thema geworden. Die vorliegende Diplomarbeit untersucht die aktuellen Schulgeschichtsbücher der Sekundarstufe II aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Serbien und analysiert kritisch die darin enthaltenen Darstellungen der Krise, des Krieges und des Zerfalls des ehemals gemeinsamen Staates. Zunächst wird ein Überblick über die verschiedenen Lehrpläne gegeben, die genau vorgeben, wie und in welchem Ausmaß dieses Thema im Geschichteunterricht behandelt werden soll. Die darauffolgende Schulgeschichtsbuchanalyse erörtert die genannten Themenkomplexe unter Berücksichtigung der formal-gestalterischen, thematisch-inhaltlichen und pädagogisch-didaktischen Aspekte. Ein besonderes Augenmerk wird in der vorliegenden Arbeit auf die Techniken und Methoden einiger SchulbuchautorInnen gelegt, die durch ihre einseitigen Auslegungen, Manipulationen und...

„Das Gedenken an den Ersten Weltkrieg in Bosnien und Herzegowina“

Der Erste Weltkrieg. Zwischen nationalgeschlichtlichen Paradigma, populärer Erinnerungskultur und auropäischer Integration, 2014

Das Gedenken an den Ersten Weltkrieg wird in Bosnien und Herzegowina auf das Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 reduziert, sodass sich die Mehrheit der Gedenkfeiern 2014 auch allein auf dieses Ereignis fokussiert. In Bosnien-Herzegowina sind die Kriegswunden aus der jüngsten Vergangenheit nicht geheilt und das politische Klima ist angespannt. Die auf das Attentat von Sarajevo gerichtete Aufmerksamkeit führt in der Gesellschaft daher nicht zu Friedensbotschaften und Integrationsprozessen, sondern zur stärkeren Zersplitterung derselben. Im Jahr 2013 und in der ersten Hälfte des Jahres 2014 wurde über die Gestaltung der Gedenk - feier heftig diskutiert. Dabei entstanden mehrere Gruppierungen, die auf verschiedenen politischen und wirtschaftlichen Ebenen unterschiedliche Konzepte zur Planung der Gedenkfeier durchsetzen wollten. Aufgrund dessen fanden letztlich mehrere Gedenkfeiern statt, die verschiedene Mittelgeber finanzierten und die entweder von der Europäischen Union oder von der Regierung in Serbien und der Republika Srpska unterstützt wurden. Dagegen wurden einige wissenschaftliche Projekte ohne finanzielle Unterstützung der politischen Akteure durchgeführt oder fanden wenig Unterstützung von der Föderation Bosnien und Herzegowina.

Politische Geschichte des mittelalterlichen Banates Bosnien (1154-1377)

Despite the affiliation to the European catholic Middle Ages Bosnia is ignored to a large extent in today's European medieval studies. Not until its Turkish occupation 1463 Bosnia comes into the consciousness of the medieval studies, then however as something, which stands outside of Europe. Interestingly enough Bosnia ranks in addition, not among the Byzantine world of the Middle Ages, since the Byzantine influence in the slavic world is limited to Greater Moravia, Bulgaria, Serbia and Russia. The medieval Bosnian state, which existed before the ottoman conquest at least 300 years, is today so far out of view that neither European nor Byzantine medieval studies feel responsible for it. As a direct consequence during the Yugoslav war of secession in Bosnia (1992-1995) in the political discussion occured ignorant voices, which stated that before the 20th Century a Bosnian state would not have existed. The goal of this work is to note the political history of the medieval Bosnian Banates for the first time in a German-language monograph. The necessary place to economic, cultural and religious regional studies of Bosnia and the Hercegovina is granted. Also religious definitions were taken up to the work to come to meet the readers without previous knowledge of the history of the religious forces important in Bosnia. Finally ruler lists and multilingual listings of the ruler designations, local and flurnamen became (German, Croatian, Latin, Hungarian, Turkish, etc..) put on, in order to facilitate the overview.