Modernismus (1940–1980) (original) (raw)
Skandinavische Literaturgeschichte, 2006
Abstract
Die bedingungslose Kapitulation Deutschlands 1945 bedeutete in Norwegen und Danemark die Befreiung von Besatzung und Fremdherrschaft, wohingegen Schweden als eines der wenigen europaischen Lander vom Krieg verschont geblieben war. Nach dem Scheitern der Bemuhungen um eine gemeinsame nordische Verteidigungsallianz schlossen sich Danemark und Norwegen 1949 der NATO an. Der Kalte Krieg, der das politische Klima zwischen Ost und West wahrend der Nachkriegsjahre bestimmte, bewirkte auch im Norden eine zunehmende Furcht vor dem Kommunismus. Wahrend in Norwegen der ehemalige Kommunist Arnulf Overland nun fur eine NATO-Mitgliedschaft seines Landes pladierte, debattierte man in Schweden uber einen dritten Standpunkt, der weder mit der Position der Sowjetunion noch derjenigen der USA zusammenfallen sollte und von Literaten wie Karl Vennberg und Artur Lundkvist vertreten wurde. Auch bezuglich der Organisation des Staatswesens beschritten die schwedischen Sozialdemokraten, die bis 1976 ununterbrochen regierten, einen Mittelweg zwischen Kapitalismus und Sozialismus und bauten das Land zu dem aus, was in Schweden selbst als folkhem (»Volksheim«) bezeichnet wird und im Ausland als ›schwedisches Modell‹ grose Beachtung fand. Ahnlich verlief die Entwicklung in Danemark und Norwegen, wenn auch die Skepsis gegenuber der amerikanischen Ausenpolitik aufgrund der NATO-Mitgliedschaft beider Lander mit groserer Zuruckhaltung als in Schweden artikuliert wurde.
Thomas Bernhard Seiler, Prof. Dr. hasn't uploaded this paper.
Let Thomas Bernhard know you want this paper to be uploaded.
Ask for this paper to be uploaded.