Web-Harvesting vs. Urheberrecht (original) (raw)
Web-Harvesting vs. Urheberrecht Was Bibliotheken und Archive dürfen und was nicht Mit dem Einsatz von Web-Harvesting zur Sammlung und Archivierung von Web-Inhalten sind nicht nur technische, sondern auch rechtliche Probleme verbunden. Der Beitrag setzt sich mit der rechtlichen Bewertung auseinander und reagiert damit auf ein dringendes, aktuelles Bedürfnis öffentlicher Einrichtungen (wie z.B. der Deutschen Nationalbibliothek), zu deren Auftrag es gehört, Web-Inhalte zu sammeln und zu archivieren, und die zur Erfüllung dieses Auftrages Web-Harvesting einsetzen. I. Technologischer Hintergrund Unter Web-Harvesting ist das automatisierte Sammeln (harvesting, engl. das Ernten) von Inhalten aus dem World Wide Web (WWW) 1¸E llen Euler, LL.M., Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung e.V., ist Mitarbeiterin am Institut für Informationsrecht bei Prof. Dr. jur. Th. Dreier in Karlsruhe. Im Rahmen einer Promotion beschäftigt sie sich mit dem, von den Gedächtnisinstitutionen bei Bestandsaufbau, Bestandserhaltung und (kommunikativer sowie kommerzieller) Bestandsvermittlung kultureller Äußerungen über digitale und vernetzte Medien zu beachtenden Rechtsrahmen. 1 Das World Wide Web ist ein über das Internet abrufbares Hypertext-System und wird häufig synonym zum Begriff Internet verwendet, ist jedoch nur einer von vielen Diensten des Internets. zum Zwecke der Archivierung in einem digitalen Archiv zu verstehen. 2