Bildstörung: Zur Notwendigkeit einer urheberrechtlichen Privilegierung für Vorschaubilder und Katalogbilder im Internet (original) (raw)
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Der freie Zugang zu Bildern ist Menschenbildung!: Ein Gespräch zur Zukunft des Urheberrechts
2016
Die Deutsche Digitale Bibliothek hat die Aufgabe den freien Zugang zum deutschen kulturellen Erbe im Internet zu ermoglichen und vernetzt dafur die Angebote ihrer Partner, die deutschen Kultur- und Wissenseinrichtungen. Ein wichtiges Arbeitsfeld ist hierbei die Auseinandersetzung mit geltendem Urheberrecht und die Frage, wie Kultur- und Wissenseinrichtungen ihre Werke online zeigen konnen, ohne dass die Interessen der Urheber und Rechteinhaber beschadigt werden. Im September letzten Jahres stellte die Europeana, die europaische Kulturplattform, in die das gesamte digitale Kulturerbe aus Europa und fur Deutschland aus der Deutschen Digitalen Bibliothek einfliesen, ein Positionspapier vor, in dem sie eine Aktualisierung des europaischen Urheberrechts fordert. Das Positionspapier betont: „Allowing cultural heritage institutions to make [their] material available on their own websites under a tailored exception will not cause harm to creators, publishers or other rights holders. Instead...
Bilder verteilen: das fotografische Dyspositiv
Die Bezeichnung ‚fotografisches Dyspositiv' mutet wie ein Schreibfehler an und klingt irritierend. Mir geht es im Folgenden um eine Verschiebung der Perspektive, eine Neujustierung des Blicks darauf, was als ‚fotografisches Dispositiv' gelten und als Set von Regeln, Techniken, Räumen und Praktiken verstanden werden kann. Wenn ich von ‚Dyspositiv' spreche, dann interessiere ich mich für das Fotografische als ein spezifisches mediales und geopolitisches Milieu aus Ereignissen, Situationen und Handlungen. Mein Hauptaugenmerk liegt dabei auf medialen Praktiken und Situationen des Machens von und Umgangs mit Fotografien, ihrer spezifischen Materialität und ihren Wirksamkeiten. Besonderes Augenmerk möchte ich darauf richten, welche Unordnung sie stiften, zu welchen Handlungen sie anstiften und wie widerständig sie dabei sein können. I
Die Schonung der Bilder. Ludwig Klages und die moderne Ethik
Erstmals erschienen in: Scheidewege 26 (1996/97), S. 118-128.) Wenige Philosophen haben sich in ihrem Werk so nachdrücklich gegen die Ethik ausgesprochen wie Ludwig Klages. Ethik, das ist für Klages eine Ausgeburt des Geistes, jenes abstrakten, lebensfeindlichen Prinzips, das im Menschen mehr und mehr den Platz einnehme, der eigentlich der Seele und dem Leben gebührte. Die ethische Idee des Guten sowie die Begriffe der Pflicht und des absoluten Sollens sind für ihn nur geschickte Erfindungen dieses geistigen Prinzips. Ihr Zweck bestehe darin, den Menschen unter einen ihm fremden Befehl zu zwingen und so die Herrschaft des Geistes noch weiter als bereits geschehen zu festigen und auszudehnen. Der Kern jeder Ethik sei ein kategorischer Imperativ, 1 dessen Wesen aber wiederum die Verneinung, weshalb sich die Gebote der Ethik auch bei näherem Hinsehen als Verbote entpuppten, die auf Verhinderung abzielten, das Leben und seine Äußerungen als Sünde wider den Geist bekämpfend. "Der kategorische Imperativ", schreibt Klages in seinem Brief über Ethik, ist "die kategorische Verneinung der Vitalität" (SW 3, 669). 2 So ziele denn auch das zur Schau getragene Bemühen aller Ethiker, den Menschen zu bessern, letztlich, auch wenn es ihnen selbst nicht notwendig bewußt sei, nur auf die Vernichtung des Lebens ab. "Die ethische Bessermacherei besteht im Ziehen geistiger Stacheldrähte, an denen das Leben sich zerfetze und verblute" (SW 3, 670). Die zu erwartende Entgegnung des Ethikers, Klages mache sich mit derartigen Äußerungen zum Anwalt der Gewissenlosigkeit, nimmt Klages gern in Kauf, denn das sogenannte Gewissen existiere doch nur für den "Sklavenmenschen", den wiederum man als ein Produkt der Rassenmischung und der daraus resultierenden Blutsverschlechterung begreifen müsse. "Der Lebensforscher sieht im Sittlichkeitsphänomen nur eines: den geistigen Ausdruck schlechten Blutes" (SW 3, 671) Spätestens an dieser Stelle wird uns heutigen etwas unwohl zumute werden.
Hilarys Hand. Zur politischen Ikonographie der Gegenwart, 2014
Der Aufsatz analysiert ein Pressefoto zunächst mit Hilfe der zeichenphilosophischen und der wahrnehmungsphilosophischen Methode und betrachtet es dann aus der kultur- und sozialphilosophischen Perspektive der kritischen Theorie. Letztere im bildphilosophischen Diskurs stärker zum Zuge kommen zu lassen, ist ein Anliegen des Aufsatzes. Es soll deutlich werden, dass semiotische und phänomenologische Ansätze, die einander nicht selten auszuschließen scheinen, im Licht der kritischen Theorie verbunden werden können.
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Editorial 1/2014 Das Medium des Displays ist als Teil kuratorischer und vermittelnder Ansätze in den letzten Jahren zusehends diskutiert worden. Die Bedeutungszuschreibungen sind ebenso zahlreich wie die damit verbundenen Erwartungshaltungen: So kann das Display-abhängig von theoretischer Fundierung und gelebter Praxis-Installation, designte Gestaltung oder architektonischer Ausdruck gebauten oder gestalteten Raums sein. Zentral erscheint dabei das mit dem Display verbundene Moment der (medialen) Wahrnehmung. Denn nicht zuletzt durch die Möglichkeiten der Neuen Medien und durch die Transformationen kuratorischer Prinzipien zeichnet sich eine deutliche Veränderung im (ästhetischen und praktischen) Umgang mit dem Display ab. Dabei erweist sich das Display auch als medienpädagogische Herausforderung, die als Option der Öffnung und der Entfaltung verstanden werden will. Es ist in seinen vielfältigen Funktionen bzw. Funktionszuschreibungen in einen medialen Verbund der Vermittlung, Sensi...