Open Access – Verpflichtung oder Geschäftsmodell für Kultureinrichtungen?! (original) (raw)
2015, Handbuch Kulturportale
Open Access (= engl. offener Zugang) steht als Glaubenssatz quasi vor der Klammer und wird vom europäischen Gesetzgeber als scheinbar alternativloses Diktum vorgegeben. Nicht mehr nur die öffentliche Verwaltung, sondern auch bestimmte kulturelle öffentliche Einrichtungen (Bibliotheken, Museen und Archive) sind nach dem Willen des europäischen Gesetzgebers seit dem 26. Juni 2013 gehalten, die Weiterverwendung ihrer Dokumente und Informationen unter bestimmten Voraussetzungen zu gestatten. Vor diesem Hintergrund stellt sich die grundsätzliche Frage, welchen Spielraum die Umsetzung der europäischen Vorgaben durch den nationalen Gesetzgebers den Kultureinrichtungen lässt, bestehende Geschäftsmodelle fortzusetzen. Möglicherweise sind diese dem Open Access-Gedanken verpflichtend anzupassen oder brechen gar völlig weg. Der Frage, wo gesetzliche Vorgaben zu Open Access verpflichten, wo alte Geschäftsmodelle wegbrechen, wo Spielraum besteht und wo Open Access möglicherweise ein sinnvolles Geschäftsmodell ist, soll im Folgenden für die unterschiedlichen Kultur-und Wissenschaftseinrichtungen nachgegangen werden. Im Ergebnis ist dies, wie Thomas Dreier in einer Keynote zutreffend festgestellt hat, eine Frage nach Verteilungsgerechtigkeit:
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Open Access in der ungarischen Archäologie – Notwendigkeit oder Chance?
2015
Zusammenfassung -Während in Deutschland Open Access (OA) in der Archäologie eine immer größere Rolle spielt, wurde die freie Zugänglichkeit zu Publikationen in Ungarn eher stiefmütterlich behandelt. Auf der einen Seite gibt es zwar inzwischen von Seiten der Regierung sowie der größten Wissenschaftsinstitute und Geldgeber Vorgaben, die eine OA-Publikation vorschreiben. Dies führte jedoch auf der anderen Seite zu einer Passivität der Forscher gegenüber OA: Viele sind oft kaum bereit, ihre Arbeiten druckreif zu präsentieren, wenn diese "nur" im Internet erscheinen. Dies scheint eine Reaktion auf die Pflicht zur OA-Publikation zu sein, ohne dass den Wissenschaftlern die Idee des OA nähergebracht wurde. So landen die meisten Publikationen auf institutionellen Repositorien, anstatt dass sie ihren Weg in OA-Zeitschriften mit wesentlich höherer Reichweite finden. Dabei wäre die freie Zugänglichkeit zu Informationen gerade für die archäologische Forschung in Ungarn unerlässlich. Nicht nur den kleinen Provinzmuseen, auch den großen Museen und Bibliotheken in Budapest fehlen finanzielle Mittel für Neuanschaffungen. Hieraus entwickelte sich u. a. die Magyar Múzeumi Digitális Könyvtár (Digitale Bibliothek der ungarischen Museen), und auch mit der neuen OA-Zeitschrift Magyar Régészet (Ungarische Archäologie) wird in jüngster Zeit ein Weg eingeschlagen, der OA in der ungarischen Archäologie populärer machen soll.
Wissenschaftliches Publizieren mit "Open Access" - Initiativen und Widerstände
In the sense of an "Open Access" movement this article is an appeal for making scientific publications accessible in Internet free-of-charge and worldwide without any restrictive "permission barriers." It presents projects and initiatives in both the United States and Germany and advocates a stronger reception of American approaches here in Germany. According to this article, "Open Access" is the answer to the crisis scientific literature is facing, which is not only reflected in the professional journal prices, but also means that an anthology is maybe subsidized four times by local authorities, and the state then has to buy back its own research findings from commercial publishing houses. There are also thoughts about providing "Open Access" not only for books and articles. The article closes by dealing with the resistance and barriers to this idea and deliberating possible solutions, with an emphasis on the legal framework.
‚Predatory Publishing‘ als aktuelle Herausforderung der Open Access Bewegung
Colloquium: New Philologies, 2019
Der Artikel beschäftigt sich mit dem pravelentesten Problemfeld der Open Access Bewegung: Dem sogenannten ‚predatory Publishing‘, bei Zeiten auch spezifisch als ‚predatory Open Access Publishing‘ bezeichnet. Gemeint ist damit die Geschäftspraxis, Publikationskosten für die Veröffentlichung von wissenschaftlichen Arbeiten zu lukrieren, jedoch keine oder nur unzureichende Qualitätsstandards einzuhalten.
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