Von der urgeschichtlichen Museumsbibliothek zur archäologischen Spezialbibliothek – Wie weiter in der digitalen Welt? (original) (raw)

Vom Sammeln, Bewahren, Erforschen und Vermitteln im digitalen Zeitalter - Archäologiemuseen in Baden-Württemberg

Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern, 1-2022 , 2022

Seit ihrer Gründung im Jahre 1963 verfolgt die Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern das Ziel, die Arbeit der archäologischen Denkmalpflege zu fördern und in einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Die Gesellschaft richtet sich an alle Menschen, die sich für die Archäologie unseres Landes interessieren. Wir bieten unseren Mitgliedern ein umfangreiches Programm zu Themen der Landesarchäologie. Schwerpunkt unserer Vortragsreihen sind aktuelle Ergebnisse der Landesarchäologie. Tagesexkursionen führen zu Zielen in Baden-Württemberg und angrenzenden Bundesländern. Es werden archäologische Denkmale, aktuelle Ausgrabungen und Ausstellungen besucht. Mehrtagesexkursionen führen ins In-und Ausland zu berühmten Bodendenkmalen und Ausgrabungsstätten sowie großen Ausstellungen mit archäologischen Themen. Bei Lehrgrabungen haben die Teilnehmer Gelegenheit, unter Anleitung selber auszugraben. Die Jahrestagung findet an wechselnden Orten in Württemberg statt und bei Exkursionen kann die Archäologie der Umgebung des Tagungsortes kennen gelernt werden. Werden Sie Mitglied bei der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V., unterstützen Sie damit die Landesarchäologie bei der Erforschung und Erhaltung archäologischer Kulturdenkmale und lernen Sie die archäologischen Denkmale des Landes kennen. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.gesellschaft-archaeologie.de oder fordern Sie bei der Geschäftsstelle unsere Informationsunterlagen an. " … die vaterländischen Kunst und Alterthumsdenkmale, die in geschichtlicher und namentlich in kulturhistorischer Beziehung ein Interesse darbieten, soweit tunlich durch Vereinigung vor Untergang, Zersplitterung und Verschleppung zu sichern und durch öffentliche Ausstellung zur Kenntnis und Anschauung des Publikums zu bringen. " Aus der "Allerhöchsten Entschließung" König Wilhelms I. von Württemberg zur Gründung der Staatssammlung vaterländischer Kunst und Alterthumsdenkmale in Stuttgart vom 17. Juni 1862.

RDA: Archiv, Museum & Bibliothek auf einem Nenner? – Über die Zukunft analoger Ressourcen in digitalen, vernetzten Systemen und die Möglichkeiten ihrer Darstellung im neuen Regelwerk RDA am Beispiel eines Nachlasses des Deutschen Exilarchivs

ISSN: 1438-7662, 2010

Spätestens mit dem Erscheinen des RDA Toolkit gewinnt die Frage nach dem Einsatz der RDA jenseits von Bibliotheken an Bedeutung. In dieser Arbeit werden Einsatzmöglichkeiten der RDA für nachlassverwaltende Institutionen des Archivwesens vorgestellt. Das Besondere an Nachlässen ist ihre Individualität, die Untersuchung berücksichtigt daher heterogene Dokumente aus dem Nachlass Soma Morgenstern des Deutschen Exilarchivs 1933-1945: von Manuskripten und Romanveröffentlichungen bis zu persönlichen Dokumenten wie Fotografien oder einer Liste privater Telefonnummern. Die Modellierungen erfolgen im Referenzmodell der Functional Requirements for Bibliographic Records (FRBR), dabei werden besonders die Anforderungen eines Nachlass-Archives berücksichtigt: Sind unterschiedliche Erschließungs-tiefen, die sich aus einem sinnvollen Verhältnis von Aufwand und Nutzen ergeben möglich, kann also einzelfallabhängig über die Granularität der Verzeichnung entschieden werden? Wird dem Provenienzprinzip ausreichend Rechnung getragen und erlaubt eine modellkonforme Abbildung nachträgliche Neustrukturierungen eines Nachlasses? Die Modellierungen werden anschließend den Ansätzen der RDA konkretisiert, dabei werden auftretende Probleme identifiziert. Abschließend werden kurz weiterführende Lösungsansätze aus dem harmonisierten, objektorientierten FRBRoo-Modell vorgestellt.

Museen digital Eine Gedächtnisinstitution sucht den Anschluss an die Zukunft

2018

Insbesondere Museen im angelsächsischen Bereich verstehen immer besser, dass sie sich in einer medial modernen Form präsentieren müssen, wenn sie auch ein jüngeres Publikum für sich einnehmen wollen. Internet, soziale Medien, Virtual und Augmented Reality, Open Culture: das sind Schlagworte, die auch im Museumskontext immer mehr Bedeutung erlangen. In diesem Buch werden Kunstmuseen vorgestellt, die sich dem Digitalen auf besonders kreative Weise nähern und damit sowohl ihrem Bildungs- als auch ihrem Unterhaltungsauftrag gerecht zu werden versuchen.

Die Bibliothek nach dem Ende der Bibliothek: Wissenswelten im Digitalismus

2020

Digitalisierung wird alle wesentlichen Institutionen einer spätmodernen Gesellschaft grundlegend verändern; das gilt auch für die Bibliotheken. Über den Zeitraum der nächsten Jahrzehnte werden die elektronischen Möglichkeiten ausgebaut, vollständig neue Arrangements sind im Entstehen. Bibliotheken werden keine Sammlungen von Büchern und Zeitschriften mehr sein. Sie werden Orte des Wissensmanagements (in ihren jeweils unterschiedlichen Konstellationen), doch darüber, was das in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts bedeutet, können wir derzeit nur spekulieren.

Strategieentwicklung zur Digitalisierung von analogem Archivgut und zur Bereitstellung der Digitalisate am Beispiel des Landesarchivs NRW

E-Papers Archivschule Marburg, 2019

Die Digitalisierung wälzt unsere Lebens-und Arbeitswelt schneller und tiefgreifender um als es historische Megatrends wie die Alphabetisierung, Mechanisierung oder Elektrifizierung taten. Diese Einschätzung wurde nicht von Google-Mitarbeitern oder Onlinejournalisten getroffen, sondern von der Vizepräsidentin und dem Präsidenten des Bundesarchivs. 2 Alle öffentlich-rechtlichen Archive sehen sich aktuell von dieser Entwicklung herausgefordert und stellen sich ihr mit verschiedenen strategischen Überlegungen. Durch die Digitalisierung eröffnen sich den Archiven vielfältige neue Möglichkeiten in den Bereichen Nutzung, Bestandserhaltung, Erschließung und Öffentlichkeitsarbeit, sie sehen sich jedoch auch mit stark gestiegenen Erwartungen und Ansprüchen der Nutzer und Archivträger konfrontiert. 3 Das Brandenburgische Landeshauptarchiv publizierte jüngst fast genüsslich die Antwort des Landesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur auf die kleine Anfrage eines Abgeordneten, ob eine Volldigitalisierung der Bestände nicht langfristig kostensparender sei als die Verwahrung des physischen Archivguts. Die vom Ministerium kalkulierten Kosten für die geforderte Volldigitalisierung der etwa 50 km Archivgut des Landeshauptarchivs von 1,25 Milliarden EUR wurden dann den jährlichen Haushaltsmitteln von 50.000 EUR für Digitalisierung und Bereitstellung von Archivgut gegenübergestellt. 4 Der Wunsch vieler Nutzer nach umfassendem Onlinezugriff auf die Findmittel und auch sämtliche Bestände wurde immer wieder in Fachbeiträgen zum Thema aufgegriffen. 5 Doch mittlerweile ist diese Vorstellung nicht mehr nur ein augenzwinkernder Hinweis auf absurd übersteigerte Wünsche der Benutzer, die von den eingeweihten Lesern leicht als völlig unrealistisch durchschaut werden. Viele große Archivverwaltungen investieren beträchtliche Ressourcen in Machbarkeitsstudien und Pilotprojekte zur Realisierung dieses Fernziels. Neben der umfassenden Digitalisierung der (archivischen) Arbeitswelt, der eigenen Prozesse und Schriftgutverwaltung sowie den Herausforderungen der digitalen Überlieferungsbildung und Bestandserhaltung erwies sich die Digitalisierung im engeren Sinn, d.h. die Anfertigung digitaler Repräsentation von Archivgut und dessen 1 Im hochdynamischen Bereich der Digitalisierung und (Online-)Bereitstellung von Archivgut haben die in der vorliegenden Transferarbeit betrachteten Landesarchive Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sowie das Bundesarchiv seit der Einreichung der