Gemeinde auf Zeit" : praktisch-ekklesiologische Perspektiven aus evangelischer Sicht (original) (raw)

Dem Evangelium vertrauen. Wider den Krisenaktionismus der „Elf Leitsätze" und ihre Abwertung der Ortsgemeinde

zeitzeichen, 2020

Ein EKD-Papier zur Kirchenreform wird heftig diskutiert. zeitzeichen-Herausgeberin Isolde Karle, Professorin für Praktische Theologie in Bochum, und Maren Lehmann, Professorin für Soziologie in Friedrichshafen, kritisieren Inhalt und Geist der „Elf Leitsätze“ scharf. Sie bemängeln besonders das unklare Verständnis von Kirchenmitgliedschaft, die Geringschätzung der Ortsgemeinde und den aktionistischen Trend zur „Clubkirche“.

Soll jetzt auch noch die Kirche flüssig werden? Fundamental-ekklesiologische Gedanken zu den Paradoxien unserer Zeit

Pastoraltheologische Informationen, 2014

Dieser Aufsatz problematisiert die Forderung nach einer liquid church im Rahmen der liquid modernity. Es wird die Frage gestellt, wie liquid life als ein Zeichen der Zeit im Licht des Evangeliums gelesen werden kann und ob es als fides informis zu begreifen ist auf dem Weg zu einer fides formata, wie Thomas von Aquin es formuliert. Der paradoxe Charakter der flüssigen Modernität wird vorgestellt und die Art und Weise, in der sie die Menschen nötigt, sich immer dessen bewusst zu sein und auf das zu reagieren, was von ihnen durch diese ‚Verflüssigung' abverlangt wird, um zu überleben. Im Vergleich zur klassischen Moderne ist liquid modernity weniger in der Gefahr, selbstgenügsam zu sein. Allerdings gilt die Offenheit nicht für die Präsenz Gottes. Liquid modernity ist offen gegenüber immer neuen Möglichkeiten, um in einer feindlichen Umgebung zu überleben. Nicht durch eine Verdoppelung der ‚Verflüssigung' der liquid modernity erfüllt die Kirche ihren Auftrag, so wird argumentiert, sondern durch die je aktuelle Verkörperung der treuen Präsenz Gottes zu allen Zeiten, liquid oder nicht. This article discusses the call for a liquid church in the context of liquid modernity. The question is asked how liquid life can be read as a sign of the times in light of the Gospel, in terms of the Second Vatican Council, and whether it can be understood as fides informis in the process of becoming fides formata, to use Thomas Aquinas' terms. The paradoxical character of liquid modernity is introduced as well as the way it obliges people to be always aware of and to respond to what is asked of them in order to survive. In comparison with classical modernity, liquid modernity is less in danger of being self-sufficient, however, its openness is not openness in regard to God's presence. Instead, liquid modernity is open towards new opportunities to survive in an inimical environment. It will be argued here that is therefore not by mirroring the hyper-change of liquid modernity that the church fulfills its mission, but by acutely embodying God's faithful presence at all times, liquid or otherwise.

Die Wirklichkeit ist wichtiger als die Idee“ (EG 231): Beispiele einer partizipativen Kirche und ihre ekklesiologische Relevanz

Zeitschrift für Pastoraltheologie (ZPTh), 2020

In diesem Beitrag werden hinsichtlich der Frage nach der Macht der Amtsträger und der Partizipation von Laien und Laiinnen an Entscheidungen in der Kirche mögliche Beeinflussungen der Lehre durch die pastorale Praxis in den Blick genommen. Hierzu wird auf die Verhältnisbestimmung von Pastoral und Lehre durch das II. Vatikanum sowie die dort grundgelegte ekklesiologische Grundperspektive einer partizipativen Kirche und ihre offenbarungstheologische Grundlage eingegangen. Anschließend werden mit Basisgemeinden und Kleinen Christlichen Gemeinschaften weltkirchliche Beispiele vorgestellt, in denen eine solche Beteiligung praktiziert wird. Schließlich werden deren Implikationen für ein vertieftes Amtsverständnis und die Praxis von Leitung und Ämtern erörtert. This article deals with the possible influence of pastoral practice on doctrine by focusing on the question of the power of ministers and the participation of laypeople in church decisions. To this end, it begins by discussing the relationship between pastoral and doctrine as defined by Vatican II and the basic ecclesiological perspective of a participatory church and its theological foundation in the theology of revelation. Basic communities and so-called Small Christian Communities function as worldchurch examples where such participation is practiced. Finally, I discuss the implications for a deeper understanding of ministry and the practice of leadership and ministries.

Wenk 2016, Missionarischer Gemeindebau aus freikirchlicher Perspektive

Auch ich möchte Sie herzlich begrüssen zu dieser Breakout-Session zum Thema "Missionarischer Gemeindebau aus freikirchlicher Perspektive". Dieses -vorgegebene -Thema kombiniert die drei Begriffe Mission, Gemeindebau und Freikirche auf eine ganz bestimmte Weise miteinander. Und dieser interessanten Verbindung möchte ich in meinen Ausführungen nachgehen. Ich möchte bestimmte Chancen, aber auch Herausforderungen daraus reflektieren, die meines Erachtens für die Zukunft der Kirche bzw. der Freikirchen sehr wichtig sind.