Magnus Frisch (Hg.), Alte Sprachen – neuer Unterricht. Speyer: Kartoffeldruck-Verlag 2015 (Ars Didactica; Bd. 1). 252 S. (original) (raw)
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Die Reihe Ars Didactica – Marburger Beiträge zu Studium und Didaktik der Alten Sprachen bietet ein Forum für Publikationen zur Didaktik des altsprachlichen Unterrichts sowie für Lehr- und Arbeitsbücher zum Studium der Klassischen Philologie. In dieser Reihe sollen daher sowohl fachdidaktische Monographien und Sammelbände zum Schulunterricht der Fächer Latein und Griechisch erscheinen als auch „Hilfsbücher“ für deren Studium an der Universität. Im Bereich der Fachdidaktik sind in erster Linie unterrichtspraktische Arbeiten und Sammelbände mit Beiträgen von Lehrern, Fachwissenschaftlern und Fachdidaktikern geplant. Daneben sollen auch ausgezeichnete fachdidaktische Staatsexamensarbeiten und Sammlungen herausragender, thematisch affiner Seminararbeiten einem breiteren Fachpublikum und vor allem den Fachkollegen an den Schulen zugänglich gemacht werden. Denn viel zu oft bleiben kluge Ideen und kreative Anregungen für einen guten Latein- und Griechischunterricht bisher unbekannt. Der Titel dieser neuen Reihe, Ars Didactica, gründet zunächst auf unserer Überzeugung, dass es die ars ist, der in jedem Ausbildungsgang und beim Streben nach einem möglichst hohen Grad an Professionalität eine Schlüsselfunktion zukommt. So fungiert sie als das unverzichtbare Bindeglied zwischen natura / ingenium, der ursprünglichen Freude und Begeisterung für eine Sache, und exercitatio / usus, der eine professionelle Routine stiftenden, in kontinuierlicher Praxis fundierten Erfahrung. In genau diesem Sinne wollen wir auch eine ars didactica, eine Kunst des Lehrens und Lernens, verstanden wissen, die sich dem Studium der Klassischen Philologie sowie der Vermittlung der Alten Sprachen widmet.
Informationen Deutsch als Fremdsprache, 2017
Jedes Fach verfügt über eine eigene Fachsprache und eigene Kommunikationsformen, die nur im fachlichen Zusammenhang genutzt werden. Fachsprache zu verwenden, bedeutet nicht nur, den (Fach-)Wortschatz zu gebrauchen, sondern auch die sprachlichen Handlungsmuster, z. B. die angemessene Form bestimmter Texte, sog. Textmuster, zu berücksichtigen." (10) Fachsprachunterricht ist eng mit sprachlichem Lernen verbunden. Der vorliegende Band versteht sich als "Grundlagenwerk" (7), als seminarbegleitendes Studienbuch für Lehramtsstudierende und spiegelt nicht nur das seit den letzten Jahren wachsende Interesse an Konzepten eines sprachsensiblen Sach-und Fachunterrichts, sondern er fokussiert vor allem die "Zusammenhänge von fachlichem und sprachlichem Lernen, insbesondere im Kontext des Deutschen als Zweitsprache" (5). Der Band versteht sich als Studienbuch, das Wege zur Förderung der sprachlichen Kompetenzen im Fachunterricht aufzeigt, es zeigt "die wichtigsten theoretischen Voraussetzungen für die Konzeption und Durchführung von sprach
Zeitschrift für Angewandte Linguistik
Autor:innen legen ein gemeinschaftliches Werk vor, das als Plädoyer gegen das Vergessen und für das (Wieder-)Lesen von Klassikern der Sprachwissenschaft angelegt ist. Zu den als vergessen deklarierten Klassikern zählen hier Vertreter wie Wilhelm von Humboldt und Gerold Ungeheuer, die durchaus als aktuell nur mäßig rezipiert gelten können, aber auch Ferdinand de Saussure und Ludwig Wittgenstein, die anhaltende Popularität genießen. Besonders letztgenannte Autoren kann man nun doch wahrlich nicht als vergessen bezeichnen, möchte man den Autor:innen des Buches vor dem Lesen desselben vorwerfen. Wie kommen die Autor:innen also darauf, Ferdinand de Saussure und andere zu den "Vergessenen" zu zählen? Der Clou der vorliegenden Anthologie ist, dass die Autor:innen sich einer solchen möglichen innerlichen Widerstandhandlung der Lesenden bewusst zu sein scheinen und die Beantwortung dieser schon im Titel suggerierten Frage explizit in den Vordergrund stellen. Tatsächlich findet sich bereits auf der ersten Seite eine Antwort: Als vergessen gelten die in der Anthologie aufgeführten Autoren, weil ihre Konzepte und Termini entweder ohne Verweise auf sie in der aktuellen Forschung verwendet werden, ihr Schaffen auf Bruchteile ihres Werkes beschränkt wird oder sie für Ideen bekannt sind, die sie in der Form nie formuliert haben. Diese Diskrepanzen aufzulösen und für ein Studium der Originalquellen zu werben, ist das Ziel des vorliegenden Buches. Das erreicht das Werk mittels zweier Techniken, die auch schon im Untertitel aufgeführt sind: Einführen und Erinnern. Jedes Kapitel ist einem der "Vergessenen" gewidmet und besteht aus knappen, meist nur eine Seite umfassenden biographischen Angaben, auf die eine Beschreibung der Relevanz des jeweiligen Autors für die Sprachwissenschaft folgt. Besonders positiv hervorzuheben ist die in allen Fällen gut gelungene Verortung des Werks in der linguistischen Fachgeschichte und eine explizite Aufbereitung von zentralen Termini und Konzepten des jeweiligen "Vergessenen". Den Abschluss eines jeden Kapitels machen je nach Länge ein bis drei Auszüge aus den Originalquellen. Auf diese Weise gelingt der eigentlich un
ZfAL, 2023
Autor:innen legen ein gemeinschaftliches Werk vor, das als Plädoyer gegen das Vergessen und für das (Wieder-)Lesen von Klassikern der Sprachwissenschaft angelegt ist. Zu den als vergessen deklarierten Klassikern zählen hier Vertreter wie Wilhelm von Humboldt und Gerold Ungeheuer, die durchaus als aktuell nur mäßig rezipiert gelten können, aber auch Ferdinand de Saussure und Ludwig Wittgenstein, die anhaltende Popularität genießen. Besonders letztgenannte Autoren kann man nun doch wahrlich nicht als vergessen bezeichnen, möchte man den Autor:innen des Buches vor dem Lesen desselben vorwerfen. Wie kommen die Autor:innen also darauf, Ferdinand de Saussure und andere zu den "Vergessenen" zu zählen? Der Clou der vorliegenden Anthologie ist, dass die Autor:innen sich einer solchen möglichen innerlichen Widerstandhandlung der Lesenden bewusst zu sein scheinen und die Beantwortung dieser schon im Titel suggerierten Frage explizit in den Vordergrund stellen. Tatsächlich findet sich bereits auf der ersten Seite eine Antwort: Als vergessen gelten die in der Anthologie aufgeführten Autoren, weil ihre Konzepte und Termini entweder ohne Verweise auf sie in der aktuellen Forschung verwendet werden, ihr Schaffen auf Bruchteile ihres Werkes beschränkt wird oder sie für Ideen bekannt sind, die sie in der Form nie formuliert haben. Diese Diskrepanzen aufzulösen und für ein Studium der Originalquellen zu werben, ist das Ziel des vorliegenden Buches. Das erreicht das Werk mittels zweier Techniken, die auch schon im Untertitel aufgeführt sind: Einführen und Erinnern. Jedes Kapitel ist einem der "Vergessenen" gewidmet und besteht aus knappen, meist nur eine Seite umfassenden biographischen Angaben, auf die eine Beschreibung der Relevanz des jeweiligen Autors für die Sprachwissenschaft folgt. Besonders positiv hervorzuheben ist die in allen Fällen gut gelungene Verortung des Werks in der linguistischen Fachgeschichte und eine explizite Aufbereitung von zentralen Termini und Konzepten des jeweiligen "Vergessenen". Den Abschluss eines jeden Kapitels machen je nach Länge ein bis drei Auszüge aus den Originalquellen. Auf diese Weise gelingt der eigentlich un