Alles richtig und trotzdem falsch? Anmerkungen zur Finanzkrise und zur Finanzmathematik (original) (raw)
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Finanzkrise — Mitschuld der Theorie?
Schmalenbach Journal of Business Research, 2012
Finanzkrise-Mitschuld der Theorie? Zusammenfassung Wenn überhaupt von einer Mitschuld der Finanztheorie an den krisenhaften Entwicklungen in den Finanzmärkten die Rede sein kann, dann nicht aufgrund dessen, was sie gelehrt hat, sondern dessen, was zu lehren sie verabsäumt hat. Moderne finanzwirtschaftliche Lehrbücher befassen sich so gut wie gar nicht mehr mit dem, was in der Praxis das Wichtigste ist (und auch am besten bezahlt wird): dem Prozess der Meinungs-und Erwartungsbildung auf der Basis fundamentaler Informationen. Zwei Dinge sind es, die dem im Wege stehen: Die Dominanz der Idee informationseffizienter Märkte und die Überzeugung, es sei stets besser, mehr informiert zu sein als weniger. Der Verfasser plädiert für eine Abkehr von der eher naturwissenschaftlich geprägten Finance zugunsten von Financial Economics.
Von der Mathematisierung in der Ökonomie zur modernen Finanzmathematik
2021
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil von Springer Nature 2021 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral.
Die Finanzkrise als Impuls für mathematikdidaktische Überlegungen
2009
Bildung ist grundsätzlich der wissenschaftlichen Redlichkeit verpflichtet und transportiert im Kern ethisch motivierte Grundsätze mit, z. B. im Fach Ethik oder Religion die Frage nach der Profitgier. Auch im Fach Mathematik tragen wir dazu bei, wissenschaftliche Redlichkeit vorzuleben und an die Jugendlichen weiterzugeben: Zum Beispiel ist das Aufstellen von Behauptungen an strenge Regeln des Beweisens geknüpft. Dies unterstützt das allgemeine Bildungsziel, die Schülerinnen und Schüler zu mündigen und verantwortlich denkenden Menschen in einer immer komplizierteren Welt zu erziehen.
Ich halte es für den falschen Weg, sich täglich weiter in die Krise hineinreden zu lassen." Das (nicht)Sprechen über die globale Wirtschafts-und Finanzkrise in österreichischen Medien 0 Einleitung Die globale Finanzkrise, wie sie seit ungefähr eineinhalb Jahren erlebt wird, brachte dramatische Entwicklungen in den Aktienmärkten, Arbeitsplatzverluste in verschiedensten Wirtschaftssektoren und nicht zuletzt Staatspleiten wie jene Griechenlands in diesem Jahr. Auch in Österreich stand die "Krise" vor der Tür und war bzw. ist ein wichtiges Thema in den Medien. Die Bewusstmachung einer solchen wirtschafts-und sozialpolitischen Krise erfolgt hauptsächlich über das Medium "Sprache". Denn nur über die Sprache konstituiert sich die Krise zuallererst. "Die Realität der Wirtschaft entsteht aus der Interaktion zwischen Managern, Wissenschaftlern, Politikern, Journalisten (sic!) -alle gemeinsam entwickeln ein Weltbild und verankern es öffentlich." (Oltmanns et al. 2009, VI) Auch die Realität einer Krise entsteht somit aus dem Wechselspiel der Kommunikation zwischen diesen AkteurInnen. Eine Online-Umfrage der Unternehmensberatungsfirma Roland Berger Strategy Consultants aus dem Jahre 2008 erfragte die Stimmungen von MangerInnen in Krisenzeiten. Die Umfrage ist interessant, weil Österreich als repräsentatives Beispiel für eine Westeuropäische Wirtschaft herausgegriffen wurde. Insgesamt 73 % der befragten Personen waren der generellen Überzeugung, dass sich die Situation für Österreich noch verschlechtern würde. Fast genauso viele glaubten noch 2009, dass die globale Finanzkrise einen signifikanten Effekt auf die österreichische Wirtschaft haben würde (Im Vergleich dazu glauben 61 % der restlichen zentraleuropäischen ManagerInnen, dass die globale Wirtschaftskrise nur relativ geringe Auswirkung haben würde) (Kolmer, Rob-Santer 2002). Die Stimmungslage unter den österreichischen Befragten könnte also durchaus als angstvolle Erwartungshaltung beschrieben werde. Die meisten glauben, dass die Krise sich zukünftig sehr negativ auf Österreich und seine Wirtschaft auswirken würde. Diese
Investition oder Glücksspiel? Psychoanalytische Assoziationen zur Finanzkrise
Psychotherapie Forum, 2010
One main explanation concept of the actual crisis is based on the consideration of the ambivalent fantasies regarding the interplay of financial markets, motives and actual behaviour of the investors and the thrill. The author discusses this under the special perspective of the game theory. He distinguishes this from other modalities of Dionysian limit experiences. The narcissism theory helps to explain the important psychological matrix and the consequences of the financial crisis. Eine zentrale Erklärungsgrundlage der aktuellen Krise bildet die Berücksichtigung der ambivalenten Fantasiebeziehungen hinsichtlich des Zusammenspiels von Finanzmarkt, Motiven und Verhalten von Anlegern und der Angstlust. Der Autor beleuchtet dies unter der besonderen Berücksichtigung der Spieltheorie-Perspektive und unterscheidet die aktuelle Gier von anderen rauschhaften Grenzerfahrungen. Die Narzissmustheorie erklärt zentrale psychologische Hintergründe und Folgen der Finanzkrise.