Zum Fichte-Bild im Marburger Neukantianismus (original) (raw)
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Die Entstehung des Marburger Linkskantianismus
Königshausen und Neumann, 2024
In dieser philosophiehistorischen Arbeit verteidige ich die These, dass sich am Ende des 19. Jahrhunderts im Marburger Neukantianismus eine dem Kapitalismus gegenüber kritisch eingestellte philosophische Strömung entwickelte, die ich ‚Linkskantianismus‘ nenne. In Anlehnung und Abgrenzung an den Linkshegelianismus zeichne ich historisch und systematisch die argumentativen Grundlinien bei Friedrich Albert Lange, Hermann Cohen und am Rande auch von Paul Natorp und Rudolf Stammler nach, um die Anfänge und einzelne Entwicklungen ein Stück weit nachzuverfolgen.
Zur mathematischen Wissenschaftsphilosophie des Marburger Neukantianismus
1. Mathematische versus logische Wissenschaftsphilosophie. Die Wissenschaftsphilosophie als eigenständige philosophische Disziplin ist relativ jung. Ohne Anspruch auf Genauigkeit lassen sich ihre Anfänge auf das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts datieren. Einen in der zeitgenössischen Diskussion lange vergessenen Ansatz der frühen Wissenschaftsphilosophie bilden die verschiedenen Strömungen des Neukantianismus, der bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts in Deutschland eine dominierende Rolle spielte. Angesichts der beinahe monopolartigen Stellung der analytischen Wissenschaftsphilosophie angelsächsischer Provenienz scheint die neukantianische Wissenschaftsphilosophie heute bestenfalls noch ein philosophiehistorisches Interesse beanspruchen zu können. Ich möchte in dieser Arbeit zeigen, daß dies zumindest für die neukantianische Wissenschaftsphilosophie der Marburger Schule (Cohen, Natorp, Cassirer) zu kurz greift. Die Marburger Schule vertrat einen wissenschaftsphilosophischen Ansatz, den ich kurz als "mathematische Wissenschaftsphilosophie" bezeichnen möchte. Diese Marburger mathematische Wissenschaftsphilosophie weist gegenüber der bekannteren und für die spätere Entwicklung der Wissenschaftsphilosophie weitaus einflußreicheren logisch-empiristischen Wissenschaftsphilosophie des Wiener Kreises einige interessante und originelle Züge auf, die es verbieten, den Marburger Ansatz im Vergleich zum logisch-empiristischen umstandslos als überholt und obsolet zu betrachten. 2 Sowohl die Wiener wie auch die Marburger Wissenschaftsphilosophie können als Nachfolger einer kantischen Wissenschaftsphilosophie angesehen werden. Beide weichen von der Architektur des ursprünglichen kantischen Systems erheblich ab, indem sie einen seiner Grundpfeiler eliminieren, nämlich die These von der (reinen) Anschauung als einer wesentlichen Quelle der wissenschaftlichen Erkenntnis. Sie tun das jedoch in verschiedener Weise. Die logischen Empiristen behaupteten, die Eliminierung der Anschauung als einer Quelle der empirischen Erkenntnis führe zu einer vollständigen "Logisierung" der wissenschaftlichen Erkenntnis. Die einzig legitime Aufgabe der
Zu den Porträtnischen in Noricum
D. Tončinić u.a., Studia honoraria archaeologica. Zbornik radova u prigodi 65. rođendana prof. dr. sc. Mirjana Sanader, 2020
In dem vorliegenden Beitrag wird ein Überblick über die aus der Provinz Noricum erhaltenen Porträtnischen gegeben, deren Anbringung an antiken Grabbauten bis heute nicht geklärt ist. Es wird versucht, Zusammenhänge zwischen der Zahl der dargestellten Personen und den Maßen der Porträtnischen herzustellen. Weiters werden die verschiedenen Kompositionen aus Einzelfiguren, Paaren, Dreifigurenreliefs, zwei Paaren sowie Porträtnischen mit vier und mehr Personen zusammengestellt. Die Behandlung der Inschriften zeigt, dass wir es meistens mit römischen Bürgern zu tun haben, aber nur in zwei Fällen mit Legionsveteranen und in keinem erhaltenen Fall mit Magistraten des betreffenden Municipiums. Schließlich erlaubt die Bekleidung der Männer mit der sog. Vorform der toga contabulata, der tunica manicata und dem sagum bzw. die Bewaffnung mit einem Schwert chronologische Rückschlüsse.
Gesichter des Islam" in Marburg
2008
Ausstellung zeigt Vielfalt im Glauben islamischer Frauen Workshops und Fortbildungen für Schulklassen, Jugendgruppen und Lehrer Der Marburger Religionswissenschaftliche Medien-und Informationsdienst e. V. REMID präsentiert vom 31. März bis zum 25. April in der Religionskundlichen Sammlung die Ausstellung "Gesichter des Islam". In der Ausstellung werden muslimische Frauen in Selbstaussagen portraitiert, erläutert die REMID-Vorsitzende Christiane Kühnle-Aslani. "Dadurch wird sichtbar, dass die Wirklichkeit wieder einmal weitaus vielfältiger ist als es die bekannten Stereotypen über den Islam, und hier insbesondere auch über Frauen im Islam, vermuten lassen." Der Islam bekomme ein Gesicht, und nur im gelebten Glauben zeige sich die wirkliche Bedeutung von Religionen. Die Ausstellung "Gesichter des Islam" wurde von der Arbeitsstelle Islam und Migration im Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers im Jahr 2005 entwickelt. S...
Titelbildnachweis Band I: Didrachme der römischen Republik (RRC 20/1); ca. 269-266 v. Chr.; Vs.: Kopf des jugendlichen Hercules n. r. mit Binde im Haar, drapiertem Löwenfell und Keule (Archäologisches Museum der WWU Münster, Münzsammlung, Inv. M 1886) (Foto: Robert Dylka). Die Vorderseite dieser Münze bildete die Vorlage für das Logo des Archäologischen Museums der WWU Münster. Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. © 2016 SCRIPTORIUM HISTORISCH-ARCHÄOLOGISCHE PUBLIKATIONEN UND DIENSTLEISTUNGEN Trappweg 12 34431 Marsberg/Padberg Internet: http://www.scriptorium-muenster.de Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Das Einstellen von Sonderdrucken auf Plattformen wie academia.edu oder ähnlichen Einrichtungen ist nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Verlages erlaubt. Die Vergütungsansprüche des § 54, Abs. 2, UrhG, werden durch die Verwertungsgesellschaft Wort wahrgenommen.
Ästhetizistische Kulturkritik und ethische Utopie. Georg Lukács’ neukantianisches Frühwerk
Berlin/New York: De Gruyter, 2014
This study examines philosophical questions regarding the limitations of formalism and how they might be overcome. It presents a critical reconstruction of the early work of Georg Lukács, which attempted to supplement a unique form of aesthetic cultural critique with a Dostoyevskian-styled ethical utopia. Demonstrating the unity and the aporias of this two-track approach, it sheds new light on Lukács’s Marxist turn at the end of 1918. Die Studie greift die klassischen Fragen nach den Grenzen und nach der möglichen Überwindung des Formalismus in der Kultur-, Sozial- und Geschichtsphilosophie auf. Sie bietet eine kritische Rekonstruktion des neukantianischen Frühwerks Lukács’, in dem eine eigenartige ästhetizistische Kulturkritik durch eine metaphysisch-ethische Utopie ergänzt werden sollte. Es werden die gemeinsamen neukantianischen Grundlagen der zwei wichtigsten Texte erhellt, die Lukács zwischen 1912 und 1918 verfasste: seiner ersten großen Ästhetik und der Theorie des Romans, die meistens als eine hegelianische Geschichtsphilosophie missverstanden wird. Die überzeitliche „Tragödie“ der Kunst und der Kultur überhaupt, auf die in der Ästhetik hingewiesen wird, zeigt die Beschränktheit des Formalismus. Ohne noch den neukantianischen Rahmen zu sprengen, ebnet die Theorie des Romans den Weg zu einer über den Formalismus hinausgehenden ethischen Utopie, welche Lukács in einem geplanten aber nicht geschriebenen Buch über Dostojewski behandeln wollte. Das Aufzeigen der Einheit als auch der Aporien dieses zweigleisigen Ansatzes wirft neues Licht auf die theoretischen und utopischen Motive des Lukácsschen Frühwerks und auf das kritische Potential seiner marxistischen Wende Ende 1918.