Im Frühjahr geborene Kinder haben schlechtere Bildungschancen (original) (raw)
Die Empfehlungen von Grundschulen für den Besuch einer weiterführenden Schule haben einen großen Einfl uss auf die weiteren Bildungs- und späteren Erwerbschancen von Kindern. Bildungsforscher weisen seit längerem darauf hin, dass die Zuordnung der Schülerinnen und Schüler zu den verschiedenen Schultypen gegenwärtig zu früh erfolgt, die Prognosen unnötig fehlerbehaftet sind und dass die Empfehlungen der Grundschulen Kinder aus sozial be nachteiligten Gesellschaftsschichten diskriminieren. Die fehlende Chancengleichheit ist aber nicht nur auf soziale Ungleichheit zurückzuführen. Vielmehr hängen die Bildungschancen im bestehenden Schulsystem auch erheblich vom Geburtsmonat ab. Kinder, die kurz nach dem für die Einschulung relevanten Stichtag geboren werden, sind bei ihrer Einschulung fast ein Jahr älter als solche, die kurz vor dem Stichtag geboren werden. Dieser Altersunterschied ist mit einer um 8 Prozentpunkte höheren Wahrscheinlichkeit verbunden, in der vierten Klasse eine "Gy...
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Erziehung, Bildung und Betreuung in frühpädagogischen Institutionen (Kindertageseinrichtungen) genießt anhaltend öffentliche sowie sozial-und bildungspolitische Aufmerksamkeit. Im letzten Jahrzehnt hat sich in Deutschland der Anteil von Kindern, die in Kindertageseinrichtungen betreut werden, deutlich erhöht. Bei unter dreijährigen Kindern besuchten 2006 12,6 % der Kinder eine Kindertageseinrichtung, 2019 waren es bereits 28,8 %. Auch bei drei-bis sechsjährigen Kindern lässt sich ein, wenn auch geringerer Anstieg von 87,1 auf 92,9 % beobachten. Der Ausbau wurde durch gesetzliche Regelungen und finanzielle Unterstützung durch den Bund befördert. Seit dem 1. August 2013 hat jedes Kind ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertageseinrichtung oder in Kindertagespflege (für Kinder ab dem vollendeten dritten Lebensjahr bezieht sich der Rechtsanspruch auf Kindertageseinrichtungen). Am 1. Januar 2019 ist das Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung, das sogenannte Gute-KiTa-Gesetz, in Kraft getreten. Mit dem Gesetz unterstützt der Bund die Länder dabei, die Qualität in Kindertageseinrichtungen zu verbessern. Die Länder können dabei für sich spezifische Maßnahmen aus einem Bündel in zehn Handlungsfeldern auswählen (z. B. Maßnahmen zur Schaffung eines bedarfsgerechten Angebotes, eines guten Fachkraft-Kind-Schlüssels, zur Qualifizierung von Fachkräften oder zur Stärkung der Leitungen von Kindertages
Welche Vorschulkinder profitieren nicht von einer mathematischen Förderung?
Lernen und Lernstörungen
Zusammenfassung. Hintergrund: Vorschulische Fördermaßnahmen können die Lernentwicklung bis in die Grundschule positiv beeinflussen. Die vorliegende Studie untersucht die Gründe, warum einige Kinder nicht von einer vorschulischen mathematischen Förderung profitieren (Non-Responder). Methode: Maße der Intelligenz, des Arbeitsgedächtnisses, der visuell-räumlichen Wahrnehmung, der Aufmerksamkeit und der Sprache sowie Elterneinschätzungen externalisierender Verhaltensauffälligkeiten und Hyperaktivität wurden vor einer Förderung bei 40 fünfjährigen Kindern mit einem Risiko für die Entwicklung einer Rechenstörung erhoben. Ergebnisse: Die Non-Responder ( n = 15) unterschieden sich bedeutsam von den Respondern ( n = 25) in den sprachlichen Variablen (verbale Intelligenz, phonologische Bewusstheit und expressive Sprache). Eine schrittweise Diskriminanzanalyse identifizierte die verbale Intelligenz als signifikanten Prädiktor und konnte 73% der Non-Responder korrekt klassifizieren. Tendenziell...
Früher Bildungsabbruch – Neue Erkenntnisse zu Ausmaß und Ursachen
Nationaler Bildungsbericht Österreich 2015, Band 2
Auf Basis neuerer Daten für Österreich werden Ausmaß und Ursachen des frühen Bildungsabbruchs diskutiert. Nationale und internationale bildungspolitische Ansätze zur Prävention, Intervention und Kompensation sowie auch die Ausweitung der Ausbildungspflicht sind Gegenstand dieses Kapitels. neue Daten aus der BibEr-Erhebung werden vorgestellt.
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In M. Hasselhorn & R. K. Silbereisen (Hrsg.), Enzyklopädie der Psychologie, Serie V (Entwicklung), Band 4: Entwicklungspsychologie des Säuglings- und Kindesalters Göttingen: Hogrefe Verlag für Psychologie., 2008