Das Potenzial des Ästhetischen (original) (raw)
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2020
Ist es ethisch vertretbar, Menschen in Not ästhetisch ansprechend zu zeigen? Birgt dies die Gefahr, eine eigentlich erschreckende soziale Realität zu verklären und die Gemüter zu beruhigen, anstatt aufzurütteln und zum Handeln zu motivieren? Oder steckt in einer solchen Darstellungsweise die Chance, Aufmerksamkeit für ein Thema zu schaffen, da sie Marginalisierten ein Gesicht verleiht, mit dessen visuell vermittelter, unantastbarer Würde sich die Betrachterinnen und Betrachter identifizieren können?
Ästhetische Lust und die Erfahrung des Schönen
in: Emotionen. Ein interdisziplinäres Handbuch, 2020
Als ›ästhetische Lust‹ wird das Gefühl bzw. die affektive Dimension einer Erfahrung bezeichnet, die charakteristisch ist für die Wahrnehmung bzw. Rezeption von ästhetisch ansprechenden oder artistisch gelungenen Gegenständen, paradigmatisch von ›Schönem‹. Die Erfahrung ästhetischer Lust wird dabei häufig als der Grund angenommen, weshalb wir ein Interesse an ästhetischen und artistisch gelungenen Gegenständen haben und die Auseinandersetzung mit ihnen suchen. Gleichbedeutend oder eng verwandt sind die Begriffe ›ästhetisches Wohlgefallen‹, ›ästhetisches Erlebnis‹ und ›ästhetische Emotion‹.
Ästhetik. Philosophische Grundlagen und Schlüsselbegriffe, Frankfurt am Main, New York: Campus, 2007
Dieses Buch wendet sich nicht nur, aber auch an Lesende, die im Bereich der Gestaltung tätig sind. Gegenwärtigen Erscheinungen in Kunst, Design, Medien und Architektur liegen oftmals Konzepte zugrunde, die aus der traditionellen philosophischen Ästhetik stammen. Man muss sie kennen, wenn man jene Erscheinungen angemessen begreifen möchte. Eines der Ziele dieses Buches ist daher, zu demonstrieren, dass bestimmte Begriffe und Kategorien des überlieferten Ästhetik-Diskurses nach wie vor geeignet sind, um aktuelle Phänomene zu verstehen.
Moralischer Anspruch des Aesthetischen
Sanat ve ahlâk arasındaki ilişki Antik dönemden bu yana tartışılan en eski felsefi sorunlardan birisi olarak görülebilir. Bu iki alan arasında varolduğu düşünülen doğrudan bağı kabul etmeyen ve "çıkarsız hoşa gitme" kavramıyla sanatın özerkliğini ilan eden Kant'ın estetiğiyle birlikte sorun kısmen çözülmüştür. Sanatın özgürlüğü anlamına gelen bu ayrım 20. Yüzyılın ikinci yarısından itibaren relativizm ve postmodernizm akımlarının yardımıyla daha da kabul edilebilir hale gelmesiyle günümüzde bu iki alan arasındaki ilişkiye vurgu yapmak nerdeyse imkansız hale geldi. Jauss'un bu konudaki düşünceleri bu nedenle neredeyse bir istisnaya karşılık gelirler. Jauss'un kuramı sanat ve edebiyatı okur ve alımlayıcı açısından ele alır ve sanat ve edebiyat aracılığıyla okur ya da alımlayıcının ahlâki yargılar oluşturduklarını söyler.
Fotografie: Klischee der Möglichkeiten
Vortrag zur Ausstellung: Von der Abwesenheit des Anwesenden, Projektraum im Kunstquartier Bethanien, Berlin, Februar 2017 J'ai tout vu, tout. Ich habe alles gesehen. Du hast Nichts in Hiroshima gesehen. Tu n'a rien vu à Hiroshima. In Alain Resnais' Film "Hiroshima, mon Amour" gibt es einen Dialog zwischen der 1 französischen Protagonistin und ihrem japanischen Liebhaber. Nach einem Tag in Hiroshima, den sie mit Besuchen der Erinnerungsstätten und im Museum verbracht hat, erzählt sie ihm abends von den Dingen, die sie gesehen hat: das Krankenhaus, das Museum, die Besucher im Museum; sie hat die Fotos und Erinnerungsstücke an den Atombombenabwurf auf Hiroshima gesehen, die Spuren, die noch sichtbar sind, die Memorabilia, die Rekonstruktionen und Erklärungen in Ermangelung alles anderen und all die Zeichen: verkohlte Steine, verbranntes Fleisch, geschmolzenes Metall, ausgefallene Haare; und immer wieder die Fotos. Sie versucht durch das Gesehene, sich dem Sinnbild Hiroshima, dem wofür Hiroshima als Name steht, zu nähern. Sie ist überzeugt, alles gesehen zu haben. J'ai tout vu. Tout, sagt sie. Ich habe alles gesehen. Ihr japanischer Freund hört ihr zu. Aber immer wieder hören wir seine beharrliche Antwort: Tu n'a rien vu à Hiroshima. Tu n'a vu rien. Du hast nichts gesehen. Du hast Nichts in Hiroshima gesehen. In "Hiroshima, mon Amour", den Resnais 1959 drehte, begegnen sich verschiedene historische Wirklichkeiten. Eine Französin besucht Hiroshima, wo sie eine Liebesbeziehung mit einem Japaner hat. Bei ihren Erkundungen sieht sie -so können wir seine Behauptung , sie habe Nichts gesehen -verstehen, immer nur Nevers. Nevers steht für ihre Vergangenheit: eine Liebe zu einem deutschen Soldaten während der Besatzung Frankreichs durch die Deutschen im zweiten Weltkrieg. Eine Liebe, die aufgrund ihrer historischen Bedingungen nur unglücklich enden konnte. Die Liebesbeziehung zum Feind in Nevers auf der einen Seite und der totale Verlust von Heimat in Hiroshima auf der anderen. Die Begegnung und Verarbeitung zweier unterschiedlicher, aber gleichermaßen Resnais, Alain und Marguerite Duras: Hiroshima, mon Amour. Frankreich 1959 1 1
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Erkenntnis der Literatur. Theorien, Konzepte, Methoden der Literaturwissenschaft, hrsg. v. Dietrich Harth und Peter Gebhardt, Stuttgart 1982, S.33-55, 1982
In H. Graber, D. Landwehr, & V. Sellier (Hrsg.), Kultur digital. (S. 145-160). Basel: Christoph Merian Verlag. , 2011