Mallebrein, Cornelia / Beltz, Johannes: Elefanten, schaukelnde Götter und Tänzer in Trance. 2012 (original) (raw)

Das Gewissen des Tänzers. Seele, Leben, Weisheit, Wahrheit, Ewigkeit, Liebe und Tod in und um Zarathustras anderes Tanzlied (2016)

Nietzsche-Studien 45, 2016

Abstract: Critically discussing the two most recently in Nietzsche-Studien published articles on The Other Dance-Song by Werner Stegmaier (2013) and Gabriel Zamosc (2015), the article is developing an alternative reading, that is taking the broader context of the Song at the end of Thus Spoke Zarathustra, which circularly leads back to the beginning as starting point and examines the three parts of the song anew, first in relation to The Dance-Song in part two, secondly to the conscience as the paradox knowledge that nobody knows under the perspective of Life, which reminds Zarathustra of his promise to die of a free and self-determined death at the proper time, as well as of his experience of Eternal Return, alluded to in the third part of the song and explicitly mentioned in the following Yea- and Amen-Song. Not only the Soul and Life but also Wisdom, Truth and Eternity are understood in this context as personified women, whom Zarathustra loves despite the tensions between them. Wisdom as well as the “lyre-song” of Zarathustra’s animals is newly considered. Eternity as the only woman to whom he wants to be married to in the nuptial “ring of eternal return” and from whom he wants children in the concluding Yea- and Amen-song, brings a circle whose middle is everywhere to an end and leads as well back to the beginning of the story with its teaching of the overhuman as the ‘child of eternity’ Zarathustra is longing for, as it points forward to the end of Part IV. I conclude with an answer to the question who Nietzsche’s Zarathustra might be.

»Trance!« Thomas Manns Okkulte Erlebnisse

2014

jahrbuch der deutschen schillergesellschaft jahrbuch der deutschen schillergesellschaft internationales organ für neuere deutsche literatur im auftrag des vorstands herausgegeben von wilfried barner ⋅ christine lubkoll ernst osterkamp ⋅ ulrich raulff 58. Jahrgang 2014 de gruyter ISBN 978-3-11-034555-1 e-ISBN (PDF) 978-3-11-034562-9 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-038451-2 ISSN 0070-4318

Genie und Wahnsinn. Ka und Heka in der pharaonischen Ästhetik, in: Anke Ilona Blöbaum, Marianne Eaton-Krauss u. Annik Wüthrich (Hg.), Pérégrinations avec Erhard Graefe. Festschrift zu seinem 75. Geburtstag, ÄAT 87, Münster 2018, 161-179

Anke Ilona Blöbaum, Marianne Eaton-Krauss u. Annik Wüthrich (Hg.), Pérégrinations avec Erhard Graefe. Festschrift zu seinem 75. Geburtstag, ÄAT 87, 2018

Ka and Heka are words which are primarily attested in religious contexts. Nonetheless, some attestations occur in texts relating to artistic abilities. Two such attestations are discussed: the formula jn kA n from the colophon in the Teachings of Cheti (Satire on Trades) and the mentioning of HkA on the stela of Irtisen (Louvre C 14). It is proposed that in pharaonic aesthetics Ka could be translated as genius and Heka as talent.

Das Einhorn. Gefürchtet, gejagt, gezähmt und zerrieben, in: Monster. Fantastische Bilderwelten zwischen Grauen und Komik, bearb. v. Peggy Große, G. Ulrich Großmann, Johannes Pommeranz. Ausstellung Germanisches Nationalmuseum 2015, Nürnberg 2015, pp. 91-103

d A s e i n h o r n -g e f ü r c h t e t , g e J A g t , g e z Ä h M t u n d z e r r i e B e n

Review: Gregor Rohmann, Tanzwut, Kosmos, Kirche und Mensch in der Bedeutungsgeschichte eines mittelalterlichen Krankheitskonzepts (2013)

Francia-Recensio 2014/1 Mittelalter - Forschungen zur Westeuropäischen Geschichte

Die Habilitationsschrift des Frankfurter Historikers Gregor Rohmann will keine Ideengeschichte des krankhaften Tanzens präsentieren, sondern wählt einen diskursiven, semiotischen Ansatz zur Deutung und Bewertung eines mittelalterlichen Phänomens, das unter dem Begriff der »Tanzwut« in der interdisziplinären Forschung sehr unterschiedliche Bewertungen erfahren hat. Galt die Tanzwut in der Wissenschaft des 19. Jahrhunderts vorwiegend als physisch bedingte Krankheit (Chorea Huntington, Veitstanz) bzw. psychische Epidemie, wird die Tanzwut unter der Prämisse einer diskursiven Körpergeschichte zunehmend als kulturell beeinflusstes, dynamisches Krankheitskonzept interpretiert, das sich durch Einbettung in verschiedene Beziehungsgeflechte in einem stetigen Deutungswandel befindet. Daran anknüpfend zielt Rohmanns Studie auf ein neues Verständnis der Tanzwut auf der

Wie Anaïs Nin Dr. Otto Rank das Tanzen lehrte und Lou Andreas-Salomé Freud vervollkommnete: über Schriftstellerinnen zwischen Seelentauchern und …

LITERATURKRITIK. DE, 1999

Ich liebte ihn mehr als mein Leben" -dieser Satz, der später auch so vom "weiblichen Ich" in Ingeborg Bachmanns Roman "Malina" formuliert wird, ist womöglich der zentrale im "Tagebuch 1921 -1923" der jungen Anaïs Nin. Zumindest charakterisiert er ihre Notizen über weite Strecken sehr treffend. Selbstsüchtig und egoistisch -so nimmt sie es wahr -reist die erste große Liebe zunächst einmal drei Monate um die Welt. Und das gleich im ersten Jahr ihrer leidenschaftlichen Beziehung. Nur langsam erkennt die Zurückgelassene, daß er sie, sicherlich ungewollt, damit genau auf das zurückwirft, was ihr anderes Ich ausmacht: ein Überfließen an Kreativität, ein für ihr Alter -sie ist beim Abfassen dieser Tagebücher erst zwischen 18 und 20 Jahre alt -erstaunlich selbständiges Denken und ein hohes Maß an Selbstreflexivität. Dieses Ich vermittelt sie ihm nach und nach in ihren Briefen, und er vermag es nicht nur anzuerkennen, sondern beginnt diese Seite an ihr immer mehr zu achten und zu schätzen. Er fängt an, sie wirklich zu lieben. Nun kann sie ihn -Hugh Guiler, den Bankangestellten mit künstlerischen Ambitionen -heiraten. Vor allem dieser psychische und geistige Entwicklungsprozeß, aber auch die sehr direkte, offene und lebendige Art des Erzählens bieten die Momente, die die Lektüre dieses frühen Tagebuchbandes "Ich lasse meinen Träumen Flügel wachsen" spannend machen.

Christoph Willibald Gluck: Ballettmusiken [...] (Christoph Willibald Gluck: Sämtliche Werke II/5), 2016

Christoph Willibald Gluck: Ballettmusiken. Les Aventures champêtres (Wien 1760), Les Blanchisseuses (Wien 1760), Les Matelots (Wien 1760 oder 1761), La Halte des Calmouckes (Wien 1761), Le Tuteur dupé ou L’Amant statue (Laxenburg bei Wien 1761), Achille in Sciro (geplant für Innsbruck 1765), 2016

This volume contains six of Gluck's ballet scores, which were composed in Vienna between October 1760 and summer 1765 and - with the exception of the ballet 'Achille in Sciro' - were performed under Gluck's direction at one of the two court theaters (Burgtheater or Kärntnertortheater) resp. at the Schlossstheater in Laxenburg. They represent only a comparatively small part of the ballet repertoire for which Gluck was responsible during these years: a total of 24 pieces whose music was "composed" by Gluck can be traced for this period, although a musical source has survived only for the six works mentioned. As the ballet compositions published in the volumes II/3 and II/4 of the Gluck-Gesamtausgabe, they belong to the so-called "Krumau ballets", a collection of mostly anonymous ballet music from the second half of the 18th century, now kept in the State District Archives in Český Krumlov (CZ-K), and are presented in print for the first time in this volume.

Bestien - Zur Anatomie des Schreckens vor dem Animalischen (2015)

Erscheint in italienischer Übersetzung in Lo Sguardo -Rivista di Filosofia.] Die Intuition, die diesem Essay zugrunde liegt, ist die, dass "bestialisch" der Titel für solches ist, was wir dem Tier zuschreiben, was aber genuin anthropologisch fundiert und also nur dem Menschen möglich ist. Als bestialisch bezeichne ich dieser Intuition gemäß Figuren und deren Handlungen oder aber Figurationen und deren Strukturen, an denen ein Konflikt spürbar wird, der auf die Verschränkung zweier Ordnungen verweist, der die Imagination und die Empathie überfordert. Eine Bestie (von lat. bestia) ist dem Wortsinne nach ein Tier unter dem Aspekt der Wildheit und des Schreckens. Ein solches Wesen ist wild im Hinblick auf eine Disposition, eine ungezähmte Naturbelassenheit, oder im Hinblick auf ein konkretes Verhalten, das rasend, unberechenbar, oder maßlos ist. Die Verausgabung, die in der hemmungslosen animalischen Hingabe an eine bestimmte Art der Stimulation liegt, wird vom Menschen häufig auf die Beschränktheit des Tieres auf seine Sinnennatur -oder, andersherum betrachtet, seine fehlende Vernunftbegabung -zurückgeführt. Der Aspekt des "Schreckens vor dem Animalischen" ist dem Begriff "Bestie" in dem genannten Wortsinne gleichsam schon immanent. Interessanter ist deshalb vielleicht der häufig synonym gebrauchte Begriff "Monster", von lat. monstrum, was soviel bedeutet wie Mahnzeichen (ursprünglich von monere = ermahnen und monstrare = zeigen). In einer frühen enzyklopädischen Erwähnung, und zwar bei Isidor von Sevilla, dessen Etymologiae im 6. Jahrhundert entstanden sind, werden Monstren in den Kapiteln über Wunderzeichen abgehandelt. Isidor führt eine Episode aus der Antike an, in der ein Gott Alexander dem Großen sein plötzliches Ende beschwört, indem er eine Frau ein Mischwesen gebären lässt, das Oberkörper und Kopf eines Menschen, den Unterleib jedoch eines Tieres besitzt. Die menschlichen Organe dieses Unwesens sind darüberhinaus totgeboren, die tierischen hingegen lebendig. Humanes und Animalisches, Leben und Tod, treten hier in eine doppelt überkreuzte Beziehung. 1 1 Vgl. hierzu M. Schneider, Gottmonster. De Sades politische Theologie, in: A. Geisenhanslüke, G. Mein (Hg.), Monströse Ordnungen. Zur Typologie und Ästhetik des Anomalen, Bielefeld 2009, 554. Neben dem Mahnzeichen versteht man unter monstrum aber auch das Widernatürliche, z.B. Ungeheuer, Unholde, oder Scheusale, also Wesen, die ihre Charakterisierung durch eine spezifische Abweichung von oder einen Exzess im Vergleich zu einer vorausgesetzten Normalität gewinnen. Im Bereich des Vorhandenen gehören in diese Kategorie das Missgebildete, das als empirisch Beobachtbares gar nicht ungewöhnlich zu sein braucht, ebenso wie das Fantastische, das noch niemand wirklich gesehen hat. Im Bereich des Hervorgebrachten gehören konkrete Handlungen wie etwa unheilvolle oder widernatürliche Taten ebenso dazu wie Narrative über Unglaubliches, Unwahrscheinliches und Ungeheuerliches. Im heutigen Sprachgebrauch und auch in medialen Darstellungen werden alle möglichen Taten oder Strukturen als bestialisch bezeichnet, z.B. die Vorgehensweise von politischen Regimen gegen Regimekritiker (man denke an die Berichte über Gulags in Nordkorea), von Serienmördern oder pädophilen Triebtätern gegen ihre Opfer, von japanischen Walfängern gegen Delphine, etc. Phänomenologisch und hermeneutisch ist es bei dieser semantischen Ausgangslage notwendig zu fragen, mit welchen Erfahrungen des Schreckens und mit welchen Kategorien der Fremdheit die unterschiedlichen Formen dessen, was als bestialisch bezeichnet wird, jeweils korrelieren. Dieser Frage gehen die folgenden Überlegungen ein Stück weit nach. Das Motiv einer Verschränkung, das in der Phänomenologie so häufig und unterschiedlich auftritt -bei Edmund Husserl als Beziehung von Subjekten im Rahmen einer offenen transzendentalen Intersubjektivität, 2 bei Maurice Merleau-Ponty als Interkorporalität und Interanimalität, 3 bei Bernhard Waldenfels als Doppelspiel von Anspruch und Antwort oder als Ineinander von Heim-und Fremdwelt 4 -verweist auf eine Bewegung, die sich weder als Hybridisierung, noch als Agglomeration von scheinbar unvereinbaren Elementen verstehen lässt. Was die Bestien betrifft, so verfolge ich hier die Annahme, dass es sich um chiastische Wesen in diesem Sinne handelt, was bedeutet, dass das Bestialische eine Verschränkung zweier Ordnungen darstellt, die mit dem Mensch-Tier-Verhältnis ebenso zu tun haben wie mit dem Verhältnis von Immanenz und Transzendenz, von Leben und Tod. Interessant zu untersuchen sind hierbei Figuren, die in bestimmten Figurationen auftreten, in Zusammenhängen also, die als ganze fremdartig erscheinen, oder in unserem speziellen Fall die in ihm implizierte Unausweichlichkeit. Wovor wir aber Angst haben, ist die Unheimlichkeit. Beim Unheimlichen ist nicht inhaltlich bewusst die Unausweichlichkeit, dass man beispielsweise zerfleischt wird (wie bei der damnatio), sondern nur formal, dass überhaupt etwas Ungeheuerliches passieren wird -oder kann. Die Möglichkeit ist noch erschreckender als die unumgehbare Wirklichkeit, weil sie ein zusätzliches Leiden an der Phantasie erzeugt. Beim "Schrecken vor dem Animalischen" fürchten wir uns vor der Festgestelltheit, d.h. vor der Unausweichlichkeit des Zerfleischtwerdens, etc. Beim "Schrecken vor dem Bestialischen" haben wir Angst vor der Nicht-Festgestelltheit, d.h. vor den undenkbaren Möglichkeiten, die der Mensch-Tier-Chiasmus noch für uns bereit hält. Das Unheimliche ist dort am beängstigendsten, wo es im ganz Alltäglichen, Normalen, in der vertrauten Heimwelt auftaucht. Gleichermaßen ist das Ungeheuerliche (im Sinne von Ungeheuer, Monster oder Bestie) dort am schrecklichsten, wo es an dem Wesen auftritt, das uns vermeintlich am vertrautesten ist -am Menschen.

Namen und Geschichten: Lesarten des Tanztheaters im biographischen Zyklus von Jérôme Bel

2014

Der französische Choreograph Jérôme Bel setzt in seinem biographischen Zyklus von 2004-2009 das Verhältnis von Werk und Autor, von Choreographie und Choreograph in Szene, vor deren Hintergrund die Geschichten und Namen des Tanzes anders lesbar werden: Die Stücke Bels tragen als Titel die Namen der Tänzer, die in ihnen auftreten. Die Geschichte der Namensgebung in der Arbeit Bels ist auch eine Geschichte, in der sein Name als Choreograph und Autor verschwindet, wenn er erscheint und erscheint, wenn er verschwindet. Von diesem Grenz-Ort aus wäre jene Geste zu befragen, die Jérome Bel vollzieht, wenn er den Stücken, für die sein Name steht, als Titel den Namen der Tänzer gibt, die in ihnen auftreten

IFB-Rezension Vilém Flusser in Brasilien : eine Anthropophagie des Geistes / Clemens van Loyen

Brasilien 18-4 Vilém Flusser in Brasilien : eine Anthropophagie des Geistes / Clemens van Loyen.-Würzburg : Königshausen & Neumann, 2018.-394 S. ; 24 cm.-(Film-Medium-Diskurs ; 91).-Zugl.: München, Univ., Diss., 2018.-ISBN 978-3-8260-6524-8 : EUR 48.00 [#6229] Der aus Prag stammende jüdische Denker Vilém Flusser (1920-1991) ge-hört zu den inkommensurablen Autoren des 20. Jahrhunderts, deren Werk es schwierig macht, sie in eine der üblichen Schubladen einzusortieren. War er ein Philosoph, ein Phänomenologe, ein Kulturphilosoph, ein Medientheo-retiker oder ein Futurologe? Der Überblick über das in mehreren Sprachen verfaßte Werk des Autors ist nicht leicht, weshalb es auch unterschiedlich akzentuierte Deutungen gibt, die auch ausführlich den alteuropäischen und Prager Kontext herausarbeiten, der für den Werdegang des Philosophen Vilém Flusser von Bedeutung war. 1 Hier nun fügt der Verfasser anderen Büchern, die in den letzten Jahren zu Flusser erschienen sind, eine umfangreiche und lesenswerte Studie hinzu, die in der Verbindung von Werkanalyse, Biographie und Zeitgeschichte be-sonders den Bezug zu Brasilien herausarbeitet, wo Flusser mehr als dreißig Jahre lang lebte. 2 Es handelt sich bei der Arbeit von Clemens van Loyen um eine Münchner Dissertationsschrift im Studiengang Amerikanische Kultur-geschichte. Der Fall Flusser ergibt so einen Einblick in die Verschränkung von brasilia-nischem und mitteleuropäischem Denken, wobei dieses Denken als gesell-schafts-und kulturkritisch bestimmt wird. Flussers Geschichtsphilosophie 1 Vilém Flusser (1920-1991) : ein Leben in der Bodenlosigkeit ; Biographie / Rainer Guldin ; Gustavo Bernardo.-Bielefeld : Transcript-Verlag, 2017.-421 S. ; Ill. ; 23 cm.-(Edition Kulturwissenschaft ; 152).-ISBN 978-3-8376-4064-9 : EUR 34.99 [#5646].-Rez.: IFB 18-2 http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=8998-Vilém Flus-ser (1920-1991) : Phänomenologie der Kommunikation / Andreas Ströhl.