Pharmazie in München: Vorträge des Pharmaziehistorischen Vorsymposiums der DPhG-Jahrestagung am 4. Oktober 2016 in München (original) (raw)

Arzneimittellehre, Botanik und Anatomie, und es ergab sich von selbst, dass es je nach Vorbildung und Interessen des zuständigen Ordinarius deutliche Unterschiede in deren Gewichtung gab. 4 Die Medizinische Fakultät war die kleinste der Fakultäten der Hohen Schule in Ingolstadt und erwarb sich keinen guten Ruf. So hatte die Fakultät im Jahre 1629 neun Studenten, 1647 gab es nur noch zwei, danach nur noch einen einzigen Studenten. 5 Den schlechten Ruf der medizinischen Ausbildung bestätigte 1676 ein Gutachten zweier kurfürstlicher Leibärzte vom Münchner Medizinal-Collegium, Thiermair und Pistorini, das besagte, ,,dass es in der praktischen Medizin geradezu an allem Fundament fehle, daher die dort promovierten Doktoren nur die Friedhöfe anfüllen". 6 Um dem Verfall der Universität Einhalt zu gebieten, sollte durch Ernennung qualifizierter Professoren, durch Bereitstellung von passenden Räumen, wie beispielsweise der Errichtung eines Anatomischen Institutes und der Anlage eines Botanischen Gartens, das stark gesunkene Niveau gehoben und die Universität für Studenten attraktiver werden. 7 Die Medizinische Fakultät erhielt dann auch den lange auf der Wunschliste 4

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