Antonín Matzenauer (original) (raw)

Anton Zinner im Dienste der Esterházys

Die Gartenkunst, 2007

war eine bedeutende Person der Wiener Gartenkunst im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts, trotzdem wissen wir sehr wenig sowohl über sein Leben als auch über seine Werke. In der Gartengeschichte ist vor allem seine Tätigkeit im Garten vom Wiener Belvedere von Prinz Eugen von Savoyen bekannt, der als einer der bedeutendsten Werke der barocken Gartenkunst gilt. Dieser Garten wurde aber nicht von ihm, sondern vom europaweit berühmten Dominique Girard (um 1680-1745), dem Schüler von Andre Le Notre, geplant, der sich als Garteninspektor des Kurfürsten Max Emanuel von Bayern und als Entwerfer der Gärten von Nymphenburg und Schleißheim einen Namen machte. Girard, der der bedeutendste Gartenarchitekt seiner Zeit in Deutschland war, 1 kam im Jahre 1717 in die Kaiserstadt, ausgesprochen zur Gestaltung des Belvedere-Gartens. 2 Die Verwirklichung seiner Ideen war die Aufgabe des Obergärtners des Fürsten, Anton Zinner, auf den die Kunst von Girard, der die neuesten Trends der Gartenkunst in die Kaiserstadt gebracht hat, sicherlich einen wesentlichen Einfluss ausgeübt hat. Obwohl im Belvedere Zinner nur die Umsetzung der Pläne eines namhaften Künstlers zur Aufgabe gehabt hat, und somit im Schatten seiner bedeutender Zeitgenossen blieb, bedeutet es nicht, dass Zinner kein unabhängig wirkender Architekt war.

APuZ Anton Schetsche

Aus Politik und Zeitgeschichte, 2019

Ausgehend vom aktuellen Stand wissenschaftlicher Diskussionen zum Thema außerirdische Intelligenz, untersucht der Aufsatz mit futurologischen Methoden verschiedene Szenarien des Erstkontaktes zwischen der Menschheit und einer außerirdischen Zivilisation.

Fasshauer Tobias Puccini

Ragtime für die "Polka". Musikalische Amerika-Signaturen in Puccinis "La fanciulla del West", 2022

Seit der Uraufführung von Giacomo Puccinis Oper La fanciulla del West 1910 in New York herrscht in der Rezeption ein weitgehender Konsens darüber, dass dieses Werk trotz seines Wildwest-Sujets nur marginale Anteile amerikanischer musikalischer Idiomatik aufweist. Der vorliegende Beitrag unterzieht diese These einer kritischen Revision. Ein genauerer Blick erweist, dass Referenzen auf amerikanische Musik, d. h. auf Ragtime (nach dem Verständnis der Zeit) sowie den Minstrel und Plantation Song des 19. Jahrhunderts in Puccinis Partitur doch etwas zahlreicher sind, als in der Literatur bisher zugestanden wurde. Für den Umstand, dass sich Puccinis Amerikanismus nicht im vollen Umfang mitteilte, lassen sich zwei Gründe vermuten: Während die Zeitgenossen uneins oder unentschieden waren, was das Musikalisch-Amerikanische eigentlich konstituierte, ging späteren Generationen unter dem Eindruck des Jazz und seiner musikalischen Auswirkungen das Bewusstsein für die Stilmerkmale der älteren populären Musik der USA verloren.

Leiserowitz Erich Mendelsohn Ostpreussen

Einige Spuren Erich Mendelsohns in Ostpreußen Der nachstehende Vortrag wurde in einer polnischen Fassung am 15. Oktober 2016 im Rahmen des ersten Erich-Mendelsohn-Festivals in Olsztyn gehalten und liegt unter dem Titel "Ślady Ericha Mendelsohna w Prusach Wschodnich" gedruckt vor. 1

Max Nettlau - Historiker und Anarchist

espero, 2020

DEUTSCHER ABSTRACT: Max Nettlau (1865-1944) gilt nach wie vor als der produktivste und wichtigste Historiker des Anarchismus. Seine „Geschichte der Anarchie“ ist die detaillierteste und umfangreichste historische Darstellung radikal-freiheitlicher Ideen und Bestrebungen, die sich dem Anarchismus zuordnen lassen. Dies betrifft insbesondere die Früh- und Entstehungsgeschichte sowie die Geschichte des internationalen organisierten Anarchismus bis in die 1930er Jahre. Auch mehr als ein Dreivierteljahrhundert nach seinem Tod profitiert die Anarchismusforschung weiterhin von Nettlaus historiografischen Arbeiten. Doch Nettlau war nicht nur ein auf den Anarchismus spezialisierter Historiker, sondern als überzeugter Anarchist versuchte er auch, Einfluss auf die Entwicklung der anarchistischen Bewegung zu nehmen. Wer Max Nettlau war, was er machte und dachte, davon soll im folgenden Aufsatz die Rede sein. // ENGLISH ABSTRACT: Max Nettlau (1865-1944) is still considered the most prolific and important historian of anarchism. His "Geschichte der Anarchie” (History of Anarchy) is the most detailed and comprehensive historical account of radical libertarian ideas and aspirations that can be attributed to anarchism. This covers in particular the early and formative history as well as the history of international organized anarchism up to the 1930s. Even more than three quarters of a century after his death, anarchism research continues to benefit from Nettlau's historiographical work. But Nettlau was not only a historian specializing in anarchism; as a committed anarchist, he also sought to influence the development of the anarchist movement. The following essay will discuss who Max Nettlau was, what he did and what his ideas were.