Inklusive Bildung im Studium reflektieren – der Zertifikatskurs „Handlungswissen Inklusion“ zur Förderung der Reflexionskompetenz an der Universität zu Köln (original) (raw)
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2017
Theoriegeleitete Reflexion im Rahmen akademischer Weiterbildung stellt fur uns eine Antwort auf das Technologiedefizit in der Padagogik sowie die aktuellen Verunsicherungen durch den Anspruch inklusiver Bildung dar. Der Beitrag thematisiert die grundlegende Bedeutung berufsbegleitenden akademischen Lernens fur Padagog_innen als Veranderung von gewohnten Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsmustern. Auf diesem Verstandnis basiert die vorliegende Konzeption eines berufsbegleitenden weiterbildenden Studiengangs „Inklusive Padagogik“, welches im Rahmen des NOW-Projekts an der Universitat Erfurt entwickelt wurde. Der Beitrag stellt das geplante Studienkonzept kurz vor, reflektiert das zugrundeliegende Lernverstandnis und stellt die Bedeutung systemischer Beratung heraus.
Reflexion, Leistung & Inklusion
2018
Die Qualifizierung der padagogischen Fachkrafte fur die inklusive Bildung im Sekundarbereich stellt eine zentrale Herausforderung dar. „Inklusion“ und „Leistung“ konnen im Kontext eines nach Leistung differenzierenden selektiven Schulsystems und angesichts einer verstarkten Leistungsorientierung und standardisierten Leistungsuberprufung als unvereinbar erscheinen. Zugleich zielt inklusive Bildung programmatisch sowohl auf die Anwesenheit von Schuler*innen mit sonderpadagogischen Forderbedarfen in der Regelschule als auch auf den Prozess der Forderung der Akzeptanz, Partizipation und Lern- und Leistungsentwicklung aller Schuler*innen. Aus sozialkonstruktivistischer Perspektive ist hierbei „Leistung“ nicht einfach gegeben, sondern wird in der Schule hergestellt und ist verwoben mit sozialen Differenzkategorien. Ein reflexiver Umgang mit Leistung stellt eine zentrale Anforderung fur die Lehrpersonen dar. Das Verbundprojekt Reflexion, Leistung und Inklusion zielt im Rahmen eines Forschu...
Forschendes Lernen als Studiengangsprofil, 2020
Die Entwicklung einer forschenden Haltung und reflexiver Kompetenzen bei zukünftigen Lehrkräften unterstützt professionelles Handeln in unsicheren Situationen, die Verhandlung von Ambivalenzen, sowie die Vernetzung unterschiedlicher Wissensbestände (vgl. etwa Häcker und Walm 2015b; Helsper und Tippelt 2011). In der Entwicklung inklusiver Schulen ist dies von besonderer Bedeutung, um mit den einer reflexiven Inklusion (Budde und Hummrich 2013) innewohnenden Ambivalenzen umzugehen. Zudem ziehen entsprechende Transformationsprozesse verstärkt Unsicherheiten und zu bearbeitende Spannungsfelder nach sich (Heinrich et al. 2013). Forschende Zugänge werden in ihrem Nutzen für eine auf Inklusion ausgerichtete Lehrkräftebildung folgerichtig durchweg als besonders relevant diskutiert, bislang allerdings meist in Bezug auf Praxisphasen (Lütje-Klose et al.
2022
Hochschulen zeichnen sich durch viele Traditionen aus. Sie werden z.B. als Quelle von Wissen und als Innovationsmotor wahrgenommen. Zudem gilt die Hochschule als eine der beständigsten Institutionen überhaupt. Diese Beständigkeit zeigt sich jedoch auch in den unhinterfragten Traditionslinien standfester Barrieren, die durch selbstverständliche Leistungsmythen all denen einen Zugang verwehren, die nicht als 'fähig' kategorisiert werden. Ziel des QuaBIS-Projektes in Leipzig ist eine Veränderung dieser Machtstrukturen und damit eine veränderte Wissensproduktion, die zur Verankerung von inklusiver Bildung beiträgt. Somit soll der Versuch gewagt werden, bisherige Grenzen zu überschreiten und Gänge aus einer abgeschotteten in eine bisher exklusive Welt zu ermöglichen. Im folgenden Beitrag sollen Aspekte eines alltäglichen Umgangs mit Machtfragen reflektiert und diskutiert werden, da diese unumgänglich zur gemeinsamen Arbeit gehören. (DIPF/Orig.)
Inklusionsorientierte Qualifizierung angehender Lehrkräfte Das Projekt FDQI-HU-MINT der HU Berlin
2020
Das Projekt „Fachdidaktische Qualifizierung Inklusion angehender Lehrkrafte an der Humboldt-Universitat zu Berlin – Schwerpunkt MINT-Facher“ (FDQI-HU-MINT) ist ein interdisziplinares Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk, das auf die Qualifizierung zukunftiger Lehrkrafte fur die Herausforderungen im inklusiven naturwissenschaftlichen Schulunterricht abzielt. Unter dem Dach der Professional School of Education (PSE) entwickeln, erproben und evaluieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus drei Fachdidaktiken (Mathematik, Biologie, Physik) und den inklusionsorientierten „Querlagen“ Rehabilitationswissenschaften, Sprachbildung und digitale Medienbildung Hochschulseminare fur zukunftige Lehrkrafte zur Schulung adaptiver Lehrkompetenz. Die Entwicklung erfolgt im Rahmen des Design-Based-Research-Ansatzes (Reinmann, 2018) und damit in aufeinanderfolgenden Zyklen. In den Seminaren entstehen in den drei Fachern Lernumgebungen [1] , deren Nutzung durch Schulerinnen und Schuler in Bezug...
Julia Jennek (Hrsg.): Professionalisierung in Praxisphasen. Ergebnisse der Lehrerbildungsforschung an der Universität Potsdam (Potsdamer Beiträge zur Lehrerbildung und Bildungsforschung 2), Potsdam, Universitätsverlag Potsdam, 2022, S. 67–89., 2022
Zusammenfassung Im Potsdamer Modell der Lehrerbildung stellt das Praktikum in pädagogisch-psychologischen Handlungsfeldern (PppH) die zweite der fünf vorgesehenen Praxisphasen dar. Die Ziele des PppH sind (1) Sensibilisierung für Heterogenität und Inklusion, (2) Unterstützung bei der Entwicklung einer forschenden Haltung und (3) Förderung von (Selbst-)Reflexion. Konkret wird das außerunterrichtliche Praktikum durch wöchentliche Seminarsitzungen vor- und anschließende Blockveranstaltung nachbereitet. Alle PppH-Veranstaltungen wurden vom WS 15/16 bis WS 17/18 in einer Begleitforschung mit jeweils mehreren Messzeitpunkten eingerahmt. Für die vorliegende Arbeit wurden zwei kontinuierlich korrespondierenden Messzeitpunkte ausgewählt und über vier Semesterkohorten aggregiert. In einem quasi-experimentellen Prä-Post-Design zeigen die empirischen Ergebnisse insgesamt positive Einstellungen und relative hohe Selbstwirksamkeit sowie einige positive Prä-Post-Entwicklungen von kleiner Effektstärke. Abstract The teacher training program at the University of Potsdam includes an intership focusing on the intersection between educational and psychological aspects of the teaching profession (PppH). While being one of five compulsory internships, the PppH aims at developing teacher students’ (1) awareness of heterogeneity of learners and inclusive education, (2) research oriented mindset, and (3) reflective practice. The internship takes place in an eductional setting outside of school and is accompanied by a seminar before and after. We evaluated the effectiveness of this internship via surveys administered to four consecutive cohorts of students whose data were aggregated. In a quasi-experimental pre-post-design we assessed the development of several aspects of participants professional inclusion-related competencies. Overall, we find positive attitudes and relatively high self-efficacy as well as some positive developments with small effect sizes.