Self-Monitoring und Authentizität: Die verkannten Selbstdarsteller (original) (raw)

Zeitschrift für differentielle und diagnostische Psychologie, 2002

Abstract

Zusammenfassung: Zentrale Grundannahmen von Snyders Self-Monitoring-Konzeption werden in Frage gestellt: Wir kritisieren insbesondere, daß Personen, die sowohl hohe Authentizitätsneigung als auch hohe Selbstdarstellungsfähigkeiten aufweisen, in seinem Ansatz unberücksichtigt bleiben. In einer Fragebogenstudie (N = 329) haben wir den Zusammenhang zwischen Self-Monitoring und Authentizität untersucht. Dabei wurde die Unidimensionalität des Self-Monitoring-Konstrukts zugunsten der Unterscheidung von akquisitiver und protektiver Selbstdarstellung aufgegeben. Dementsprechend haben wir deutsche Übertragungen der Revised-Self-Monitoring-Scale (akquisitive Selbstdarstellung) und der Concern-for-Appropriateness-Scale (protektive Selbstdarstellung) eingesetzt. Auch die deutsche Version von Snyders Self-Monitoring-Skala und eine von uns entwickelte Authentizitätsskala wurden vorgelegt. Die Ergebnisse zeigen, daß nur protektive Selbstdarstellung negativ mit Authentizität assoziiert ist. Akquisitive Selbstdarstellung korreliert dagegen positiv mit Authentizität. Clusteranalysen ergaben, daß für bestimmte Personengruppen eher das Self-Monitoring-Konzept von Snyder zutrifft, während andere besser als akquisitive bzw. protektive Selbstdarsteller klassifiziert werden können. Insgesamt sprechen unsere Befunde dafür, daß akquisitive Selbstüberwacher intendieren, “authentische” Bilder ihrer Persönlichkeit zu vermitteln.

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