Die historische Restaurierung der Wandmalereien in der ehemaligen Benediktinerabteikirche Prüfening und ihre heutige konservatorische Problematik (original) (raw)
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1 Historische Daten zur Kirche bei Rank/Schmid 2008, 158-164 mit Abb. 113-115; zum Ort Starnberg selbst vgl. Körner/ Schmid 2006, 787-788; zum ehem. Herrensitz Lochmannhaus vgl. Schober 1989, 296-298. Der Herrensitz, zu dem anfänglich fünf Hofstellen gehörten, befand sich 1554 im Besitz der Münchner Patrizierfamile Vendt und wurde 1640 mit Hofmarksrechten ausgestattet. Das heute bäuerlich wirkende Lochmannhaus stellt im Kern einen Neubau des späten 17. Jahrhunderts mit herrschaftlichen Räumlichkeiten im Obergeschoss dar, ein schlossartiger Ausbau erfolgte jedoch nicht. Ob die an diesem Anwesen hängenden Herrschaftsrechte bis ins Mittelalter zurückreichen, ist unklar. 2 Vgl. Kienzle 2008. Bereits bei Grabungsbeginn wurde von städtischer Seite erwogen, das Grundstück zu erwerben, um die Befunde dauerhaft erhalten zu können. Parallel hierzu wurde jedoch mit der Ausgrabung des Gräberfeldes begonnen, da eine rasche Einigung zwischen dem Besitzer und der Stadt Starnberg nicht absehbar war und an dem Bauvorhaben zunächst festgehalten wurde. Nachdem am 09. August 2007 der Erwerb des Grundstücks durch den Stadtrat beschlossen und Verhandlungen mit dem Eigentümer aufgenommen wurden, erfolgte eine Einstellung der Grabung bis zur Klärung der Frage nach der zukünftigen Nutzung des Areals. Dies war insofern wichtig, da aufgrund der für Kirchhöfe typischen dichten Belegung kein rasches Ende der Arbeiten absehbar war und ein Konzept für die weitere Vorgehensweise entwickelt werden musste. Nach einem am 29. Februar 2008 vollzogenen Grundstückstausch beschloss die Stadt Starnberg als neuer Besitzer, die mittlerweile in beträchtlichem Umfang freigelegten Fundamente der Kirche im Boden zu belassen und zukünftig museal zu präsentieren, während die Ausgrabung des Friedhofs fortgeführt werden sollte. Im September 2010 wurde auf dem
2015
Aufgrund der vielschichtigen, teilweise erst im Ansatz gelösten Erhaltungsprobleme an den Wandmalereien in der Ringkrypta ist derzeit noch keine gesamtheitliche Darstellung eines schlüssigen Konzeptes mit gültigen konservierten Endzuständen möglich, sondern es können lediglich verschiedene Lösungsansätze aufgezeigt werden. Eine umfassende Bearbeitung zusammen mit den baugeschichtlichen und kunstwissenschaftlichen Fragestellungen ist in einem Arbeitsheft des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege geplant.
2013
The recently discovered wall painting in the former Franciscan Observants (Bernardines) Church in Jemnice (district of Třebíč) presents monumental rosary picture – in the word’s “rosary” wide meaning – related in an iconographic sense with devotional forms propagated by this order. The elaborate composition of the work and its iconographic programme may be explained by following the most probable pattern, which gives an exact image of the whole painting, preserved only partially. The pattern was panel painting, Corona Beatissime Virginis Marie from the Franciscan Observants cloister in Wrocław. Both paintings depict Virgin Mary with angels carrying a monumental crown over her head. The crown is covered by medallions with scenes from the life of Christ and saints, and biblical themes, with their part referring to rosary devotion. Depiction of complicated rosary iconography in such a monumental scale was not an exception in the Czech Franciscan Observant convents. As an example we can name here a wall painting from the nave of the former Immaculate Conception of Mary Bernardine Church in Olomouc, which presents, however, a different type of changing motives related with rosary devotion. The huge painting composition from Jemnice was created ca. 1500 in a close dependence to the painting from Wrocław. It crowned the Late Gothic rebuilding of this cloister church. It was due to the patronage of the pledge lord of Jemnice, Půta of Lichtenburk. The painting is exceptional example of wall painting regarding every aspect. It is also a rare example of artistic transfer between convents within the same order vicariate.
Nürnbergs Glanz, 2019
Friedrichs des Weisen und die »Nürnberger Madonna« Zur Neuausstattung der Nürnberger Dominikanerkirche um 1500 Die Ausstattung der Nürnberger Dominikanerkirche war in jüngerer Zeit Thema mehrerer Publikationen.1 Das verwundert nicht, denn sie gehörte zu den wichtigsten, zudem bis weit in die nachreformatorische Zeit fast vollständig erhaltenen Ensembles Nürnberger Kunst des späten Mittelalters und der Dürerzeit. Der Bau wurde 1807 nach einem Teileinsturz abgerissen, doch hat sich, wenn auch weit verstreut, ein Großteil der Kunstwerke erhalten. Noch kürzlich tauchte ein in diesem Kontext bis dahin völlig unbekanntes Epitaph der Dürerzeit in der Dorfkirche von Flemendorf in Mecklenburg-Vorpommern auf, wohin es im 19. Jahrhundert gelangt war.2 Die Ausstattung des Mittelschiffs sah unmittelbar vor der Einführung der Reformation in Nürnberg (1524/25) im Wesentlichen wie folgt aus : In der Dominikanerkirche gab es zwei große Emporen, deren eine sich im Westen oberhalb des Hauptportals über die gesamte Breite des Mittelschiffs und Teile der Seitenschiffe erstreckte. Das Hauptportal war durch einen Trumeau geteilt. Vor diesem stand auf der Innenseite, dem Kirchenschiff zugewandt, die sogenannte Nürnberger Madonna, heute im Germanischen Nationalmuseum (Abb. 11). Direkt über ihr hing der »Burgkruzifixus«, so genannt, weil er seit dem 19. Jahrhundert in der Nürnberger Burg aufbewahrt wird. An der westlichen Emporenbrüstung war ein auf Holztafeln gemalter Passionszyklus aus der Zeit um 1510/15 angebracht (Teilrekonstruktion Abb. 2).3 Sein zentraler Teil ist in einer Zeichnung festgehalten, der die Innenseite der Westwand der Kirche kurz vor ihrem Abbruch 1807 zeigt (Abb. 1). Der Zyklus begann-noch im Bereich des südlichen Seitenschiffs-mit Abendmahl (heute in
2014
Dörthe Jakobs / Ekkehard Fritz Die Kirche steht an der höchsten Stelle des Ortes die Kirche zu diesem Zeitpunkt ihr jetziges Aus und überragt mit ihrem massiven Turm das ge-sehen. Umfassende Renovierungen sind für 1845 samte Dorf. Ein seit 1877 bedeutend erweiterter und 1958 belegt. Die Entdeckung und Freilegung Friedhof befindet sich nördlich des Kirchenbaus. der Wandmalereien erfolgte ab 1909. Eine erste Das ursprüngliche Aussehen des vermutlich be-Erwähnung der bis heute weitgehend unbekann reits im 12. Jahrhundert als Wehrkirche konzipier-ten romanischen Wandmalereien findet sich im ten Baus ist nicht bekannt. Von dem romanischen Heimatbuch (Laitenberger 1959). Kernbau zeugt heute allein der erhaltene Turm mit seinem tonnengewölbten Chorraum. Ein in Die romanische Ausmalung der Nordostecke des Schiffs erhaltenes spitzbogi ges Maßwerkfenster deutet auf eine gotische Der relativ kleine Chorinnenraum hat eine Höhe Umbauphase der Kirche hin. Der Überlieferung von ca. 5,60 m bei Seitenlängen von 3,30 m × nach (zur Ortschronik vgl. Laitenberger 1959 und 3,60 m. Die Decke ist tonnengewölbt und schließt Wietheger 1997) erlebte das Dorf gravierende im Norden und Süden mit einem Gesimsband in Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg. Dabei ca. 3,80 m Höhe ab. Die Wandfläche ist im We müssen auch an der Kirche um 1637 erhebliche sten durch den 2,00 m breiten und 4,20 m hohen Schäden entstanden sein. Notdürftige Reparatu-Chorbogen zum Langhaus hin geöffnet. ren wurden ab 1663 dank Spendensammlungen Aus der Architektur des Tonnengewölbes ergibt in den Nachbargemeinden durchgeführt. Nach-sich auf der Ostwand ein Bogenfeld. Hier befin dem die Kirche 1736 einzufallen drohte, erfolgte det sich die zentrale Darstellung der ersten Aus ein Um-und Ausbau, der 1745 (Inschrift südli-malung (Abb. 2 u. 3). cher Zugang) abgeschlossen war. Baulich erhielt In der Mitte thront Christus, bärtig und mit Kreuz
Österreichische Akademie der Wissenschaften, philosoph.-hist. Klasse, Denkschriften, Bd. 436 – Veröffentlichungen der Kommission für Kunstgeschichte, Bd. 11, 2012
Die 1714 von dem Lambacher Benediktinerabt Maximilian Pagl als Pestvotiv ins Werk gesetzte Dreifaltigkeitskirche in Stadl Paura erhielt in den Jahren 1722-25 eine von dem Quadraturisten Francesco Messenta ausgeführte Ausmalung im Stil des Andrea Pozzo, die mittels Perspektivmalerei dem Patrozinium gemäß drei gleichwertige Retabelaltäre fingiert. Da architektonische Elemente der Kirche eindeutig auf die Wiener Peterskirche am Graben verweisen, die jüngst als eine der Allerheiligsten Dreifaltigkeit geweihte Pestvotivstiftung Kaiser Leopolds I. ins Bewußtsein der Forschung gerückt worden ist, drängt sich die Frage auf, ob diese Bezugnahme in einem konzeptionellen Sinn auch für Teile der malerischen Ausstattung gilt. Die Berechtigung für das Aufwerfen dieser Frage liefert der quellenmäßig belegte Umstand, dass dort seit 1707 in kaiserlichem Auftrag niemand anderes als Andrea Pozzo mit der Ausmalung beschäftigt war, der bis zu seinem überraschenden Tod 1709 fünf der insgesamt sieben Kapellen vollenden konnte. Vor allem neu in die Diskussion eingebrachte Plandokumente geben Aufschluß über eine frühe Umplanung der Chorapsis, die mit Pozzos Techniken, mittels Perspektivmalerei ein Hochaltarretabel zu fingieren, kompatibel ist. Ziel des Beitrages ist es, eine concettistisch motivierte Rezeption pozzesker Medien und Formen vorzustellen, die bislang lediglich stilgeschichtlich beurteilt worden ist, und dabei zugleich ein im Zuge späterer Ausstattungskampagnen zerstörtes und deshalb auch weitgehend in Vergessenheit geratenes Wiener Freskenwerk Andrea Pozzos ins Gedächtnis zurückzurufen.
Karolingischer Wandmalereiprozess in der Nordapsis der Klosterkirche in Müstair
Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 78, 2021
The restoration work carried out in the monastery church of St John in Müstair in recent years has provided an opportunity to study the Carolingian paintings in the apses. The removal of a large part of the overpaintings and infills from the 1940s and 1950s made it possible for the first time to access and analyse the original body of paintings. Apart from conservation measures, the focus was also on the scientific study of the paintings which has provided important new insights into the techniques applied by Carolingian painters. These include information on the method, type, and sequence of the application of plaster, on the preparatory drawings, the construction aids, the pigments used, the combination of fresco and secco techniques, the brushwork as well as later modifications. Thanks to the in-depth analysis it was possible to spot details which would otherwise have gone unnoticed. This allowed us to gain a more complete picture of the Carolingian wall paintings.