Zur Chronik des Matthias von Kemnat (original) (raw)
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Guillaume de Machaut und die Königsaaler Chronik
Über den Hof und am Hofe. Literatur und Geschichtsschreibung im Mittelalter, redd. Dana Dvořáčková-Malá, Kristýna Solomon, Michel Margue, Dresden, THELEM 2021, p. 147-162., 2021
The paper deals with the Chronicle of Zbraslav as a possible source of Machaut´s narratives written for and about John the Blind, especially the portrait of John in the Confort d´Ami. It argues that Machaut used the facts related to John and narrated by Peter of Zittau and interpreted them within the chivalric code. It also suggests that Machaut´s Dit dou Lyon represents an allegory of Machaut´s reading and intepretation of the chronicle and that the chapters I/89 and II/6 are the sources of the fictional characters of the mourning lady and the betrayed knight in the Jugement dou roy de Behaingne. Die Studie geht der Frage nach, inwieweit die Königsaaler Chronik des Peters von Zittau als Inspirationsquelle für Machauts Bild Johanns von Luxemburg im Werk Trost für einem Freund diente. Es wird die These aufgestellt, dass Machaut das Gedankengut der Zisterzienserchronik fortsetzte und an die Parameter der höfischen Poesie annäherte. Es wird auch vorgeschlagen, dass Machauts Geschichte über den Löwen Machauts Lesen und Interpretation der Chronik darstellt und dass die Kapitel I/89 und II/6 als Inspirationsquellen für die literarischen Figuren der trauernden Dame und des betrogenen Ritters im Urteil des Königs von Böhmen dienten.
Zur Chronik des Nikolaus von Jeroschin
Maniculae
Zur Chronik des Nikolaus von Jeroschin Neufunde und Neuordnung der Fragmente N ikolaus von Jeroschin zählt zu den bedeutenderen namentlich bekannten Autoren aus dem Deutschen Orden. 1 Mit seinem Namen sind zwei Werke verbunden, die in den zwanziger und dreißiger Jahren des 14. Jahrhunderts entstanden: die lediglich als Fragment überlieferte Adalbert-Legende 2 sowie die umfangreiche ‚Krônike von Pruzinlant'. 3 Das 2021 gestartete Projekt ‚Nikolaus von Jeroschin digital' 4 hat eine Neuedition beider Texte zum Ziel. Im Zuge der Vorarbeiten wurden sämtliche vorhandenen Handschriften und Fragmente (sofern noch nicht geschehen) digitalisiert, mit Transkriptionen im TEI-Format 5 versehen und online zugänglich gemacht. 6 Während der Arbeiten traten weitere fragmen tarische Stücke der Chronik zutage. Dabei handelt es sich zum Ersten um ein Blatt im Staatsarchiv Amberg, das die Verse 24.058-24.181 7 umfasst und das dem Fragment mit der Signatur Hss.-Fragm. 33 8 als Bl. 3 hinzugefügt wurde. Zum anderen wurde von Thibault Thomas Döring im Rahmen des von der Universitätsbibliothek Leipzig in Kooperation mit der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Annaberg-Buchholz durchgeführten DFGProjekts "Erschließung und Teildigitalisierung der Bibliothek der Annenkirche in Annaberg" 9 weitere Einbandmakulatur in einem Druck gefunden. 10 Beide Neufunde können vorerst dem als "Fragment 1" 11 bezeichneten Discissus zugeordnet werden. Die vorläufige Zuordnung ergibt sich aus dem Umstand, dass das Fragment 1 Stücke aufweist, die auf zwei Handschriften als Ursprung hindeuten. Bevor darauf näher eingegangen wird, sei hier eine kurze Übersicht über die handschriftliche Überlieferung geboten. Von der ‚Krônike von Pruzinlant' sind bislang vier Vollhandschriften bekannt, von denen D nach wie vor als verschollen gilt:
Biograph seiner Zeit - Ludwig Mahnert
2007
Ludwig Mahnert war von der Wende 19./20. Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkrieges in Marburg an der Drau/Maribor tätig. In zwei Romanen arbeitet er die die Geschichte dieses Raumes auf. Sie spiegeln das Bild seiner Person: Er war nicht nur evangelischer Pfarrer, sondern auch Autor von Gedichten und dieser Romane: Darin beschreibt er einerseits die Los von Rom-Bewegung in der Untersteiermark, andererseits die Zeit der Reformation in Marburg/Maribor.
Die livländische Chronik des Hermann von Wartberge
Die Deutschordenschronik Hermanns von Wartberge, ein livländisches Geschichtswerk aus dem 14. Jahrhundert, wurde bei der Erforschung der altlivländischen Chronistik ziemlich vernachlässigt. Die Gründe dafür sind augenfällig: Sie ist inhaltlich eher knapp und sprachlich einfach. In ihren ausführlicheren Teilen umfasst sie lediglich einen Zeitabschnitt von gut zwanzig Jahren und stellt auch hier nicht viel mehr als eine kurzgefasste Liste von Kriegszügen dar.
MATUZ J. EINE BESCHREIBUNG DES KHANATS DER KRIM AUS DEM JAHRE 1669
Im Kopenhagener Reichsarchivl liegt ein dickes Kopialbuch, das die Überschrift trägt: Instruxbog og udenlandssager i alınindelighed 1613-69, 2 in welches die Tyske Kancelli, Udenrigske Afdeling, 3 abgekürzt TKUA, eine Abschrift der wichtigeren diplomatischen Akten aus obiger Zeitspanne eingetragen hat. Es befinden sich in ihm auch eine Anzahl von Abschriften diplomatischer Aktenstücke, die die diplomatischen Beziehungen zwischen Dänemark und der Krim in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts betreffen. 4 Hierzu gehört auch das Stück, das wir diesmal untersuchen wollen; es wird im weiteren in vollem Wortlaut wiedergegeben. Im Instruxbog nimmt das Stück die Seiten 451 recto bis 455 recto ein. Es handelt sich dabei um eine Aktennotiz über den mündlichen Bericht des Gesandten der Krim Mu.HafCt Ağa, 5 der eine Beschreibung des Hofstaates des Krimkhans zum Inhalt hat (des 1 Rigsarkivet i Kobenhavn. 2 D. h. 'Instruktionsbuch und allgemeine auswärtige Angelegenheiten 1613-69'; des Weiteren: Instruxbog. 3 D. h. 'Deutsche Kanzlei, Abteilung des Auswärtigen'. Dieses Amt deckt sich in der von uns behandelten Zeit etwa mit dem Aufgabenbereich eines Ministeriums des Äußeren. 4 Mit dieser Frage befasst sich meine maschinenschriftliche Dissertation: Diplomatische Beziehungen zwischen dem Khanat Krim und Dänemark in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, des Weiteren: Matuz. 5 Der Gesandte Mu5fafä Aa erhielt sein Akkreditiv am 29.9.1669 in Bäüè'eseräy. Nach seinem kurzen Aufenthalt in Kopenhagen wurde ihm der Reisepaß zur Rückreise im Namen des Königs am 16.12.1669 ausgestellt (s. Matuz, S. 72, 114 ff.). 10 Acta Orientalia, XXVIII 130 J. MATUZ Weiteren als Beschreibung bezeichnet). Die Aktennotiz wurde etwa am 16.12.1669 ins Instruxbog eingetragen.6 Die Angaben der Beschreibung sind nicht eindeutig. Diese Tatsache wurde wohl dadurch hervorgerufen, daß der Abfasser, vermutlich ein Beamter der "Deutschen Kanzlei", recht unorientiert über die Verhältnisse des Khanats der Krim gewesen sein dürfte, so daß er den mündlichen Originalbericht des Gesandten Mu5fafä Aga des öfteren mißverstanden hat. Trotz dieser Mängel ergänzt die Beschreibung in beteutendem Maße unsere Kentnisse über das Khanat der Krim um die Mitte des 17. Jahrhunderts. Diese Tatsache wissen wir um so mehr zu schätzen, da die Erforschung der Geschichte des Khanats noch in grossem Masse unzureichend ist.' Die ausführliche Interpretation und Richtigstellung der Angaben der Beschreibung erforderte eine eingehende Untersuchung, die jedoch an manchen Stellen nicht zum ausreichenden Ergebnis führte.