Literaturvermittlung auf dem Weg von gestern nach morgen - eine auslandsgermanistische Perspektive (original) (raw)
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Literaturvermittlung auf dem Wege von gestern nach morgen - eine auslandsgermanistische Perspektive
Literaturvermittlung in der Auslandsgermanistik ist traditionell die Domäne der Literaturwissenschaft, die allerdings eine Antwort darauf schuldig bleibt, was jemanden zu einem guten Literaturvermittler macht und worin die besondere Qualität von Lernprozessen besteht, die Studierende im Laufe der Semester anhand von deutschsprachiger Literatur machen. Angesichts der Tatsache, dass Literatur als Bildungsgut und ihr Stellenwert im Curriculum heutzutage nicht mehr so selbstverständlich akzeptiert ist wie vor Jahrzehnten, sollte sich die Auslandsgermanistik solchen und ähnlichen Fragen bereitwilliger stellen und offen diskutieren, wie in künftigen Jahren das studentische Interesse an Literatur wach gehalten bzw. neu entfacht werden kann.
Literaturdidaktik zwischen Gestern und Morgen
2021
Didaktik Deutsch : Halbjahresschrift fur die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur 26 (2021) 50, S. 12-14 Padagogische Teildisziplin: Fachdidaktik/Sprache und Literatur; Sonstige;
Gegenwartsliteratur historisieren - oder: Gegenwart versus Literatur (Angelika Meier zum Beispiel)
Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes, 2020
>Gegenwart<, so heißt es im Grimmschen Wörterbuch, ist ein »vielfach merk-würdiges wort« (Grimm 1897, Sp. 2282) und, wenn man erstmal darüber nach-denkt, ist es auch eine recht merkwürdige Sache. Versteht man unter >Gegen-wart<, wie seit Ende des 18. Jahrhunderts zunehmend üblich, eine abkürzende Bezeichnung für >die Zeit der Gegenwart<‚ dann ist dies wiederum eine meto-nymische Abkürzung für all das, was in oder zu dieser Zeit >da< und >los< ist, was in veränderlicher Weise anwesend und wirksam ist.1 >Gegenwart< ist ein Contai-nerbegriff, der auf einen zeitlich veränderbaren Inhalt verweist, von dem man nicht weiß, wie er jeweils und immer anders beschaffen ist. Analog ist der be-griffsgeschichtliche Befund im Englischen: Das Substantiv »The present«, das in englischen Wörterbüchern erstmals 1755 verzeichnet ist, wird dort als »an elliptical expression for the present time« (Johnson 1755, 382) eingeführt. Wozu braucht man aber einen solchen Begriff, für welche Sprachspiele ist er notwendig und seit wann werden sie gespielt? Und was ist, wenn schon >Gegenwart< in diesem Sinne eine merkwürdige Sache ist, dann erst die >Gegenwartsliteratur<? Redeweisen konstituieren Gegenstände, und so kann man zunächst nach der Konstitutionsgeschichte von >Gegenwart< in Diskursen und begrifflichen Üb-lichkeiten fragen. Die neuere Forschung hat hierzu-im Zuge eines allgemeinen Trends der Problematisierung und Historisierung von Zeitbegriffen und gerade auch Gegenwartsbegriffen2-gezeigt, dass der substantivische Begriff von >Ge-genwart< im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts entsteht. Erst seither wird das Sprachspiel von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in der uns vertrauten Weise gespielt.3 Die Semantik des substantivischen Begriffs lässt sich doppelt 1 Damit wird in den neuen Zeitbegriff >Gegenwart<, wie er sich seit Ende des 18. Jahrhundertsausbildet, die alte Bedeutungvon Gegenwart im Sinne »eines feindli-chen entgegenstehens« (Grimm 1897, Sp. 2285) bzw. wirksamer, räumlicher Anwesen-heit mit aufgenommen, aber temporalisiert. Siehe hierzu: Krauthausen/Kammer(2016).
Literatur nach der Digitalisierung. Zeitkonzepte und Gegenwartsdiagnosen – Einleitung
In: Elias Kreuzmair/Eckhard Schumacher (Hg.): Literatur nach der Digitalisierung. Zeitkonzepte und Gegenwartsdiagnosen. Berlin: De Gruyter, 2021
Digitale Medien und weltweite Vernetzung verändern die Wahrnehmung und Reflexion von Gegenwart und Aktualität, Form und Modus von Zeitdiagnosen wie auch die Möglichkeiten und den Status von Gegenwartsliteratur. Ziel des vorliegenden Bandes, der aus dem DFG-Forschungsprojekt "Schreibweisen der Gegenwart. Zeitreflexion und literarische Verfahren nach der Digitalisierung" hervorgegangen ist, ist eine Bestandsaufnahme und Analyse der Schreibweisen, mit denen unter den Bedingungen der Digitalisierung Gegenwart reflektiert, veranschaulicht und profiliert wird. Ausgehend von der These, dass Begriff und Verständnis von Gegenwart auch Ergebnis je spezifischer Schreibweisen sind, 1 sollen zeitdiagnostische und literarische Texte aus den letzten 15-20 Jahren im Zusammenhang untersucht und vor dem Hintergrund medien-und kulturwissenschaftlicher Zeitreflexion aufeinander bezogen werden. Dabei gilt es, Semantiken der Gegenwart und literarische Verfahren als Formen der Zeitreflexion in Auseinandersetzung mit digitalen Medien und digitaler Kultur zu untersuchen. Seit Mitte der 2000er Jahre erscheinen im Umfeld der Kultur-und Medienwissenschaften auffallend viele Texte, die Veränderungen in der Auffassung von Zeit konstatieren und diese Verschiebung kausal mit dem Phänomen ‚Digitalisierung' in Verbindung bringen. Im Modus einer Zeit-bzw. Gegenwartsdiagnostik, die sich als hybride Wissensform zwischen fachwissenschaftlichen und allgemeinen Diskursen bewegt, wird dabei Gegenwart als dominante Zeitform und dominantes ‚Thema' ins Zentrum gerückt. 2 Schon eine knappe Auflistung der relevanten Schlagworte zeigt, dass die zum Teil deutlich divergierenden Ansätze gleichwohl einen Zusammenhang bilden: "breite Gegenwart", 3 "infinite digital
Jiddisch: Von exterritorialer Literatur zum Literaturland
Europäische Utopien – Utopien Europas. Herausgegeben von Oliver Victor und Laura Weiß, 2021
Mit dem Ausbau der modernen jiddischen Literatur nach dem Ersten Weltkrieg verband sich die Frage nach Zugehörigkeit: Wie sollte der Zusammenhalt jiddischer Kulturinseln gewährleistet werden? Auf welche Weise haben jiddischsprachige Kulturschaffende teil an den kulturellen Prozessen der herrschenden Kulturen, in denen sie leben? Was muss jiddische Literatur leisten, um der Weltliteratur anzugehören? Anhand vonÄußerungen und Handlungenvon Literaten und Kulturaktivisten werden in diesem Aufsatz einige Grundzüge ihrer Welt- und Selbstbilder rekonstruiert, und es soll gezeigt werden, wie die ausgreifenden kulturellen Erwartungen auf einen autonom gestalteten historischen Wandel des jiddischsprachigen Kollektivs und seiner Stellung in der Völkergemeinschaft zielten.
2020
Carlotta von Maltzan (Stellenbosch) "Ich weiß nicht mehr, wer ich bin." Zu Fragen der Zugehörigkeit in Jenny Erpenbecks Gehen, ging, gegangen und Maxi Obexers Wenn gefährliche Hunde lachen Oliver Niels Völkel (Berlin) Zugehörigkeitsorientierung am Beispiel von Sasha Salzmanns Außer sich Benjamin Langer (Berlin) Hybride Räume in der Literatur Patricia Cifre Wibrow (Salamanca) Zeitordnungen im Umbruch. Das Comeback des Familienromans als Symptom eines neuen Zeitempfindens Nadia Fischer (Berlin) Kohn in der Couch-Krohn auf der Couch. Das Wie des Erinnerns an die NS-Vergangenheit in erinnerungsliterarischen Texten. Implikationen und Praxishinweise für die Lehrkräfteausbildung im Fach Deutsch als Fremdsprache II Vernetzungen Simone Schiedermair (Jena) Gegenwartsliteratur im Unterricht Deutsch als Fremdsprache. Ein Vorschlag zur Arbeit mit Textnetzen Almut Hille (Berlin) Digitale Literatur im Fremdsprachenunterricht Camilla Badstübner-Kizik (Poznań) Der nasse Fisch im Netz? Medien und Text(sorten)netze rund um Volker Kutschers historischen Kriminalroman (2006)