Der schriftsteller Boris Pasternak und seine rezeption im Deutschland des 20. jahrhunderts (original) (raw)
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Johann Nepomuk Nestroy (1801–1862) als großer Wortbildner
Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, 2017
Zusammenfassung In dem vorliegenden Aufsatz werden drei Theaterstücke des österreichischen Schriftstellers Johann Nepomuk Nestroy (1801-1862) in Bezug auf die darin enthaltenen Okkasionalismen untersucht. Durch korpuslinguistische Methoden können die Okkasionalismen Nestroys in Relation zum zeitgenössischen und modernen Sprachgebrauch gesetzt werden. Die Wortneubildungen bestehen zum Großteil aus ganz produktiven Wortbildungsmustern und können in Komposita und in Derivationen unterteilt werden. Mit 103 produktiven, einer einzigen unproduktiven, einer teilweise extragrammatischen und 2-3 ungrammatischen eigenen morphologischen Neubildungen hat Nestroy (etwa im Vergleich zu Arno Schmidt) sehr wenig kühne Okkasionalismen. In unserer Untersuchung hat sich allerdings gezeigt, dass Nestroys Wortschöpfungen vor allem im Bereich der Komposita ein hohes Maß an Kreativität zeigen und er sein Publikum offenbar durch einen überraschend geringen Grad an Kompatibilität der Glieder seiner okkasionalistischen Komposita beeindrucken wollte. Neben dieser Analyse auf der paradigmatischen Achse wird auf der syntagmatischen Achse versucht, die Wortschöpfungen in ihrer ko(n)textuellen Motivation festzumachen. Nestroy setzt die okkasionalistischen Bildungen gezielt für die Steigerung der theatralischen Wirkung des Wortwitzes ein, sie dienen der Reflexion über die Sprache selbst und werden bewusst je nach Bedeutung des jeweiligen Sprechers im Komödiengeschehen verwendet.
Spuren deutscher Sprache, Literatur und Kultur in Kroatien - Beiträge zur Kulturgeschichte der deutschsprachigen Minderheit in Kroatien, Peter Lang, Berlin, 2019
The aim of the paper is to present complex political and social context in Osijek in 19th and 20th century in order to explain the influence German-language theatre and press had on Croatian national theatre and national aspirations and vice versa. The paper will especially focus on theatre criticism in three most important newspaper in Osijek – „Die Drau“, „Slavonische Presse“ and „Narodna obrana/Nationale defense“ in order to show the progressive, liberal spirit and objectivity that characterised both German and Croatian side in the field of theatre criticism.
In den meisten historischen Arbeiten weiß man nicht von vornherein, was ei gentlich die Bezeichnung "aus Ungarn" oder "aus Kroatien" bedeutet. In unserem Fall entsprechen diese Bezeichnungen der Realität unserer Geschichte der frühen Neuzeit. Das bedeutet, dass man unter "Ungarn" das Königreich Ungarn zu verstehen hat. Im Fall der Bibliotheken Istvánffy und Mikulich be finden wir uns hingegen bereits auf dem Territorium des Königreichs Kroatien, im Komitat Waraschdin. Das Königreich Kroatien war indes Bestandteil der Stephanskrone, seine politische Selbstständigkeit bedeutete ein geordnetes Verhältnis im Sinne dieser Zugehörigkeit.
Klaus Zernacks Osteuropa. Erinnerung an den Beginn eines Studiums [2011]
Erschienen in der Klaus Zernack zum 80. Geburtstag gewidmeten, von Robert Traba hg. Festschrift Deutsch-Polnische Beziehungsgeschichte = Historie. Jahrbuch des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften 4, 2010/2011, S. 117-124] Das Wintersemester 1977/78 war mein zweites Semester. Ich studierte in Köln Germanistik, Osteuropäische Geschichte und Skandinavistik. Die lange Pause zwischen Sommer-und Wintersemester hatte ich in Finnland verbracht, auf einem Bauernhof in Karelien, im Nordosten des Landes nahe der russischen Grenze. In diesem Sommer 1977 lernte ich auch zwei Schriftsteller kennen. Der eine, Jahrgang 1931, stammte aus Ostpreußen, seinem nördlichen Teil, und er lebte seit Ende der fünfziger Jahre in Finnland; der andere, Jahrgang 1905, stammte aus Wien und war Ende der dreißiger Jahre nach einer abenteuerlichen Flucht über Memel, Kaunas, Riga und Tallinn nach Helsinki gekommen und war dort geblieben. Mit der M/S Gryf fuhr ich im Herbst von Helsinki über die Ostsee nach Danzig und dann mit dem Zug über Warschau und Berlin zurück nach Westdeutschland, in den Deutschen Herbst, den Herbst der Ermordung von Hanns Martin Schleyer (dessen böhmische Jahre in den Nachrufen verschwiegen wurden), den Herbst der Entführung der Lufthansa-Maschine Landshut und ihrer Erstürmung in Mogadischu durch die GSG 9, den Herbst der Stammheimer Selbstmorde am 18. Oktober 1977. Am selben Tag wurden in Prag die Initiatoren der Charta 77 zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, unter ihnen Václav Havel. Osteuropäische Geschichte hatte ich -neben Germanistik und Skandinavistik -als drittes Studienfach gewählt, weil mich der Osten interessierte und die Rolle, die wir Deutsche dort gespielt haben, im Laufe der Geschichte . Im Sommersemester hatte ich bei Günther Stökl die Vorlesung Von der Autokratie zum Absolutismus gehört und bei seinem Assistenten Hans Hecker ein Proseminar über die Anfänge der polnischen Geschichte absolviert. Jetzt im Herbst ging ich in Stökls Vorlesung über
Die Rezeption russischer Gegenwartsprosa in österreichischen Literaturzeitschriften (2000 - 2008)
2010
Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Erfassung von zwischen 2000 und 2008 in osterreichischen Literaturzeitschriften erschienenen Rezensionen zu russischer Gegenwartsprosa, sowie die Erforschung von Tendenzen in der Vermittlung. Dabei ist die distributive Analyse des recherchierten Materials nur ein erster Schritt der Annaherung. Der Fokus wird bewusst auf die formal-inhaltliche Dimension der Rezensionen gelegt. Methodisch orientiert sich die Untersuchung an dem von Martina Warnke in ihrem Werk „Die Rezeption russischer Gegenwartsprosa in der Bundesrepublik 1976-1995“ erstellten Kriterienkatalog zur Analyse der Textsorte Rezension. Anhand dieses Katalogs konnen die Rezensionen nach Uberzeugungen und Werturteilen der RezensentInnen, Einordnung des rezensierten Werks in bekannte literarische Zusammenhange, Informationen fur die LeserInnen als Rezeptionshilfen (vermutete Zielgruppe), Bezugnahmen auf den Lekturevorgang und Ubersetzungskritik als vermittelnde Elemente, Auserungen z...
Der Deutsche in der neuesten Prosa der Stettiner Schrifsteller
K. Lichtblau, Der Deutsche in der neuesten Prosa der Stettiner Schrifsteller, w: Die Erfahrung der Grenze des Grenzraumes. Das polnisch-deutsche Gebiet Pommern in der Gesichtche, Literatur und Kultur, pod red. P. Wolski, Wydawnictwo Naukowe PWN, Warszawa 2014
Der Deutsche in der neuesten Prosa der Stettiner Schriftsteller Als neueste Literatur Stettiner Autoren gelten für diese Skizze diese Publikationen, die nach dem Jahr 2000 erschienen sind. Dieses Jahr ist gar nicht zufällig -in diesem Jahr erscheint eben der Roman von Artur Daniel Liskowacki Eine kleine. Dieses Buch ist ein Symbol der Entstehung der Stettiner Bewegung von "kleinen Heimaten" 1 .