Lebensphasen und Existenzweisen: Prostitution, Ehe, Wahnsinn (original) (raw)
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Der Einsatz des Lebens. Lebenswissen, Medialisierung, Geschlecht
Die kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen, die mit der „lebenswissenschaftlichen Wende“ einhergehen, sind seit längerem Thema von kulturwissenschaftlicher Forschung. Wenig untersucht ist bisher jedoch die Frage, wie sich das kulturwissenschaftliche Wissen durch diese „lebenswissenschaftliche Wende“ selbst verändert. Die Aufsätze des vorliegenden Bandes zeigen, dass die Kulturwissenschaften, von der Film- und Medienwissenschaft, über die Philosophie, die Kultur- und Wissensgeschichte bis hin zu den Gender- und Queer Studies längst an der Bildung des Wissens und der Begriffe vom Leben teilhaben. Sie beziehen sich auf die neu geschaffenen Realitäten und sind selbst Bestandteil der Veränderung. Der Begriff des Lebenswissens öffnet ein Spannungsfeld, in dem sich die unterschiedlichen Beiträge der wissenschaftlichen Disziplinen zum Begriff des Lebens begegnen, manchmal verbinden und manchmal auch abstoßen.
Lebenswelt und naiver Realismus
In dem hier vorliegenden Text möchte ich zeigen, dass ein naiver Wahrnehmungsrealismus im Lichte der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse nicht plausibel vertreten werden kann. Im Speziellen werde ich argumentieren, dass Erkenntnisse aus der Neurobiologie, den Kognitionswissenschaften und der Physik im Gegensatz zu der intuitiven Annahme des naiven Realismus stehen, wir seien uns in der Wahrnehmung unmittelbar einer kausal und ontologisch unabhängigen, empirischen Welt bewusst. Folglich kann die Natur von perzeptuellen Erfahrungen nicht die sein, die sie zu sein scheint. Für das Verständnis unserer Lebenswelt hat dies tief greifende Konsequenzen, denn es muss sowohl der metaphysische Status als auch unser epistemischer Zugang zu den phänomenal erlebten Objekten und deren Eigenschaften neu konzipiert werden.
Rushhour des Lebens: Geburtenaufschub, Einkommensverläufe und familienpolitische Perspektiven
Der Beitrag analysiert die Rush-hour des Lebens: Der strukturelle Wandel der Arbeitswelt bedingt einen Aufschub der Reproduktion in spätere Lebensjahre. Jungen Frauen und Männern verbleibt für den Aufbau einer sicheren Berufsperspektive, einer stabilen Partnerschaft und für die Entscheidung für Kinder immer weniger Zeit. Innerhalb der vergangenen 4 Jahrzehnte verursachten vor allem die Bildungsexpansion, die Verbreitung der Frauenerwerbstätigkeit sowie die Verschiebung zu mehr hochqualifizierten Berufen diesen Strukturwandel. Die lange Ausbildungsphase und der späte Berufseinstieg tragen zur späten ökonomischen Selbstständigkeit und damit zum Aufschub der Erstgeburt bei. Diese alle Industrieländer betreffende Entwicklung lässt sich demographisch durch die Dichotomie Aufschub und spätere Geburten beschreiben. Während andere Länder wie Schweden ein hohes Erstgeburtsalter und hohe Kinderzahlen aufweisen, fällt in Deutschland ein großer Teil der Geburten weg, da sich vergleichsweise wenige Frauen für mehrere Kinder entscheiden. Diese Entwicklung wird hier aus ökonomischer Perspektive beleuchtet. Die Veränderungen der Einkommenssituation im Lebensverlauf von Anfang der 1970er-Jahre bis heute zeigt einen weitreichenden Wandel der Einkommensverläufe: Höhere Einkommen verschieben sich zunehmend in die Altersgruppe ab 50 Jahre, in eine Lebensphase, in der die Frage der Kinderbetreuung keine wesentliche Rolle mehr spielt. Umgekehrt ist das durchschnittliche Einkommen junger Familien relativ gering. Einkommen und Pro-Kopf-Bedarf sind im Lebensverlauf nicht synchron und führen zu einer hohen Verbreitung von Kinderarmut. Die Familienpolitik steht vor einer zentralen Herausforderung, die Einkommenssituation junger Familien zu verbessern und somit die hohe Kinderarmut zu bekämpfen. Eine mögliche politische Lösung ist die Kindergrundsicherung.
Johannes Eurich/Jörg Hübner/Martin Honecker/Traugott Jähnichen/ Margareta Kulessa/Günter Renz (Hrsg.), Evangelisches Soziallexikon, 2016
Der deutsche Weg in der Prostitutionspolitik
essentials, 2015
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