Wandel der Arbeitsgestaltung durch Digitalisierung (original) (raw)

Digitalisierung und Arbeitsorganisation

2021

TeamWork 4.0 beschäftigt sich mit der Einführung von digitalen Assistenzsystemen und ihren Rückwirkungen auf industrielle Gruppen- und Teamarbeit. Die in den Verbundunternehmen entwickelten und erprobten Assistenzsysteme adressieren jeweils Shopfloor-Herausforderungen, die in industriellen KMU weit verbreitet sind: Das bei der Mahr GmbH entwickelte digitale Dokumentationssystem macht die aus der kundenindividuellen Maschinenfertigung erwachsende Komplexität an Dokumentationen beherrschbar, die bei der Homag AG entwickelte KVP-App erleichtert die Beteiligung der Mitarbeitenden an Verbesserungsprozessen und das bei der Voith AG eingeführte Shopfloor Management-System erhöht die Transparenz von Problemlösungen. Der von TeamWork 4.0 verfolgte beteiligungsorientierte Ansatz stellt sicher, dass die Assistenzsysteme in der Belegschaft über eine hohe Akzeptanz verfügen und die Weiterentwicklung der bestehenden Gruppen- und Teamarbeit unterstützen.

Digitalisierung der Arbeitswelt in und nach der COVID-19-Krise

Weizenbaum Series, 2021

Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass die durch die COVID-19-Pandemie ausgelöste Krise zu strukturellen Veränderungen der Arbeitswelt geführt hat, die in engem Zusammenhang mit Digitalisierungsprozessen stehen. Einige Veränderungen sind in industriellen Produktionsprozessen, der mobilen Arbeit und auch der Plattformarbeit zu erwarten. Damit solche Veränderungen sich positiv auf die Arbeitswelt auswirken ist politische Gestaltung gefragt. Beobachtbar ist, dass einige Unternehmen ihre Digitalstrategien überdenken, teils forcieren und vermehrt mit neuen Möglichkeiten experimentieren. Hier ist es notwendig, Betriebsrät_innen und Beschäftigte frühzeitig in die Gestaltung neuer Ansätze einzubinden. Am offensichtlichsten hat sich die Arbeitswelt in der Krise durch die digitale Kommunikation im virtuellen Raum verändert. Menschen die bereits im Homeoffice arbeiten, sind jedoch verschiedenen Schwierigkeiten ausgesetzt. Virulent sind Fragen der Geschlechtergerechtigkeit, die Vermischung von beruflichem und privaten, sowie die Ausstattung des häuslichen Arbeitsplatzes. Aufgrund der Erschütterung der regulären Arbeitsmärkte nahm auch über digitale Plattformen vermittelte Arbeit zu. Die prekären Arbeitsbedingungen der Plattformarbeiter_innen haben sich während der Pandemie noch zugespitzt, gleichzeitig ist international aber eine politische Regulierung der Plattformarbeit in Sicht, die inzwischen auch in Deutschland in Ansätzen stattfindet.

Digitalisierung und die Zukunft der Arbeit

Wirtschaftsdienst, 2020

ZusammenfassungDurch eine rasant wachsende Rechenleistung können immer mehr Tätigkeiten, die bislang dem Menschen vorbehalten schienen, mittels Maschinen und Algorithmen automatisiert werden. Dieser technologische Wandel hat eine öffentliche Debatte über mögliche Arbeitsplatzverluste und eine drohende Massenarbeitslosigkeit entfacht. Solche Hiobsbotschaften sind aus wissenschaftlicher Sicht aus vier Gründen deutlich überzogen: Erstens werden die technologischen Potenziale zur Automatisierung von Jobs vielfach deutlich überschätzt. Zweitens wird noch lange nicht jedes Automatisierungspotenzial tatsächlich in der betrieblichen Praxis genutzt. Drittens verhindert eine sich immer wieder flexibel anpassende Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine vielfach Arbeitsplatzverluste. Und viertens setzt Automatisierung Kompensationsmechanismen frei, die dem ursprünglichen Verdrängungseffekt entgegenwirken. Ein Ende der Arbeit ist daher trotz stetig wachsender technischer Möglichkeiten nicht ...

Herausforderungen der Digitalisierung für die Zukunft der Arbeitswelt

2016

Der technologische Wandel erlaubt es zunehmend, Wertschopfungsprozesse automatisiert und digital gestutzt zu erbringen. Diese Digitalisierung und Automatisierung ist im Produktionsbereich beispielsweise gekennzeichnet durch sich zunehmend selbststeuernde Anlagen und Roboter bis hin zu vollautomatisierten und mit anderen vor- und nachgelagerten Geschaftsbereichen vernetzten "Smart Factories" (Industrie 4.0). Im Dienstleistungsbereich sorgen analog intelligente Software und Algorithmen mit Hilfe groser Datenmengen und Internetschnittstellen fur die Digitalisierung und Automatisierung von Geschaftsprozessen. Zum Einsatz kommen etwa Analysetools mit Big Data, Cloud-Computing-Systeme oder Online-Plattformen. Vor dem Hintergrund dieser technologischen Entwicklungen - oftmals Technologien der 4. Industriellen Revolution genannt - werden in der offentlichen Debatte vermehrt Befurchtungen laut, dass in Zukunft viele Arbeitsplatze uberflussig werden konnten. Dieses Szenario einer &q...

Digitalisierungsprozesse und das Handeln von Betriebsräten

Arbeit, 2017

ZusammenfassungIn der digitalen Transformation sind Fragen nach der Rolle der Beschäftigten und ihrer Interessenvertretungen für die Gestaltung der „Arbeit 4.0“ zentral. Welche Möglichkeiten und Gefahren den vernetzten, digitalen Prozessen innewohnen und wie unter diesen Voraussetzungen vorausschauende, gesundheitsförderliche und mitbestimmte Arbeitsgestaltung gelingen kann, ist auch vom Handeln der Interessenvertretungen abhängig. In vielen Betrieben dominieren auf dem Weg in die smarte Produktion jedoch noch Unsicherheiten über die konkreten Auswirkungen der neuen Technologien auf die Menschen und die Ausgestaltung der Mitbestimmung zwischen Schutz und Gestaltung. In den vorgestellten empirischen Ergebnissen aus zwölf Unternehmen zum Betriebsratshandeln zeigen sich unterschiedliche Herangehensweisen an die digitale Transformation, die in einer Typologie dargestellt werden.

Digitalisierung in der Schulorganisation

#schule verantworten, 2022

Die Covid-Krise in den letzten beiden Unterrichtsjahren führte zu einem Digitalisierungsschub im Bildungswesen. Neben den Optionen im pädagogischen Bereich wurden auch im Bereich der Schulorganisation neue Wege beschritten. Der Beitrag soll aktuelle Möglichkeiten durch die Fortschritte in der Digitalisierung aufzeigen, jedoch auch den Blick auf Grenzen und mögliche zukünftige Entwicklungen bieten. Die dargestellten Beispiele bieten Anleitungen für die Einrichtung digitaler Kommunikationswege aus der Sicht eines Schulleiters. Schulorganisation, Digitalisierung, virtuelle Umgebungen Der Digitalisierungsschub, der durch die Covid-Krise im Bildungssystem eingeleitet wurde, hat auch vor dem Verwaltungsbereich von Schulen nicht haltgemacht. Die dazu notwendigen Werkzeuge waren größtenteils auch zu Beginn des Jahres 2020 1 bereits vorhanden, wurden aber nur spärlich in den pädagogischen und organisatorischen Bereichen des Bildungssystems wahrgenommen. Durch Schulschließungen und verordnetes Distance Learning wurde der Bedarf an virtuellen Umgebungen deutlich erhöht und Maßnahmen, die vor ein paar Jahren noch undenkbar waren, gehören heute zum pädagogischen Alltag von Schulen.