Das Fehlen der Fabriken - Kritik des Klassismusbegriffs (original) (raw)

Lohntheoretische Überlegungen zur Klassismus-Debatte

Wirtschaft und Gesellschaft, 2024

In den vergangenen Jahren erfuhr die Debatte um den Begriff des Klassismus in deutschsprachigen akademischen und journalistischen Debatten zunehmende Aufmerksamkeit. Eine Reihe marxistischer Autor:innen kritisierte den Klassismus-Ansatz als oberflächlich. Die ökonomische Grundlage des Klassenantagonismus in der kapitalistischen Ausbeutung werde im Rahmen der Klassismus-Theorie ausgeblendet. Obwohl wir die meisten Argumente der Kritiker:innen teilen, argumentieren wir, dass die Klassismus-Theorie einen wichtigen Punkt bei der Beschreibung der Stratifizierung der Arbeiter:innenklasse trifft. Wir wollen zeigen, dass eine solche Stratifizierung systematisch in eine Theorie des idealen Durchschnitts des Kapitalismus eingeführt werden kann, indem wir diese mittels marxscher Formanalyse und klassischer Produktionsmodelle analysieren.

Zur Differenziertheit des Phänomens „Fabrikverkauf”

Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning, 2000

The current debate on the spatial effects of factory shops has focused predominantly on factory outlet centres (FOCs) as the channel of supply. This orientation tends to ignore the long history of factory shops in some parts of Germany, a tradition which lies behind the broad range of shopping facilities of this type available today. This heterogeneity is clearly revealed in the studies on supply and demand at two representative outlets: thesBoss andSamtfabrikshops at the “Mecca of factory shops” situated in Metzingen, near Reutlingen (Baden-Württemberg). In addition to forms of supply which are of questionable value to regional economies, there are — as these studies show — also other types of outlet which appear to be less problematic from the spatial planning perspective. Outlets of the latter type offer high-quality products and pull purchasing power into the region. As these outlets are themselves homegrown within the region, the retail sector in the region has been able to ada...

Klassizismus in Aktion

2015

Daniel Ehrmann • Norbert Christian Wolf der Auszüge aus einem ReiseJournal in Wielands Teutschem Merkur veröffentlicht hatte. Viele der in den Propyläen formulierten Einsichten Goethes über Prinzipien der bildenden Kunst wurden in der Folge genauso in seinen Urteilen und literarischen Werken wirksam, weshalb seine Kunsttheorie nicht zu Unrecht als Paradigma seiner literarischen Ästhetik, als Teil derselben klassischen ›Kultur des Sichtbaren‹3 gilt. Goethes programmatische Einleitung entwirft die Propyläen als »Stufe, Tor, Eingang, Vorhalle«. Angesiedelt auf dieser »Schwelle zwischen dem Innern und Äußern, zwischen dem Heiligen und Gemeinen«,4 eröffnet die Zeitschrift Einblicke in ganz verschiedenartige Bereiche : sowohl in eine-vor allem »aus didaktischen Gründen«5-strenge ästhetische Doktrin, einen sich bestärkenden und weiter formierenden Klassizismus, als auch in verstreute, ganz praktische Bemerkungen zur Kunst, die von keinem offenkundig normativen Anspruch gezeichnet sind. Nicht mehr der Gegenstandsbereich oder eine bestimmte Textsorte, sondern ein »ästhetisch-didaktisches Programm«6 verklammert das breite Spektrum teils heterogener Gattungen und Themen. Gemein ist diesen Aussichten aus »ernste[m] Sinne« aber »heitere[r] Stimmung«7 trotz ihres überzeitlichen Anspruchs ihr eminenter Zeitbezug. Denn besonders in den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts geriet der die Weimarer Kunstfreunde einende ästhetische Klassizismus erheblich unter Druck. So drohten mit Napoleons Plünderung der italienischen Kunstsammlungen und Museen gerade jene Erfahrungen unmöglich zu werden, denen vor allem Goethe den eigenen Aussagen zufolge seine ›ästhetische Erziehung‹ verdankte. Zwar sollten die italienischen Kunstwerke in Paris erneut vereint werden, doch waren sie dort weit von ihrem ›natürlichen‹ Ort und dem 3 Vgl. den forschungsleitenden Aufsatz von Helmut Pfotenhauer : ›Weimarer Klassik‹ als Kultur des Sichtbaren. In : Begrenzte Natur und Unendlichkeit der Idee. Literatur und Bildende Kunst in Klassizismus und Romantik. Hg. von Jutta Müller-Tamm und Cornelia Ortlieb. Freiburg/Br.: Rombach 2004 (= Rombach Wissenschaften. Reihe Litterae, Bd. 119), S. 145-181, der in Goethes Prosa der 1790er Jahre »das Diskontinuierliche, Plötzliche, den heraustretenden Augenblick« als zentrale Funktionsmerkmale ausmacht (S. 172). Für Pfotenhauer ist der »Kult des Sichtbaren, der dazu beiträgt, Weimar später als klassisch erscheinen zu lassen, […] klassizistisch ausgerichtet […]. Aber er ist ein Effekt der Modernisierung wie die Romantik und daher von dieser nicht prinzipiell unterschieden« (S. 148).

Zur Frage nach der ‘kapitalistischen Technik’. Für eine neue Debatte über die reelle Subsumtion der Produktion unter das Kapital

Marx’ concept of ’real subsumption’ of the process of production under capital indicates a degree of capitalist world-making where no straight line can be drawn separating social form and technological content. Thus, the question concerning technology as such, which has emerged under these very circumstances, is a question concerning specifically capitalist technology rather than stone tools or windmills. However, although Marx has provided a crucial concept for building a theory of capitalist technology that takes into account the power of social forms to reshape wealth materially in the course of the historical process (and vice versa), no successful attempts have been made at its realization. This is partly due to a lopsided focus of inquiry on the part of Marxist scholarship, yet it is also reflective of a conflict between structuralism and materialism within the conceptual framework of the Critique of Political Economy.

Theorie und Kritik – Der Produktionsprozeß des Kapitals

Das Kapital Bd. 1 (MEW 23), Einführung/Introduction

Introduction into the Critique of Political Economy. With tables and graphics for beaming or prints/displays. Einführung in die Kritik der politischen Ökonomie. Manuskripte zur Vortragsreihe. Mit Grafik- und Texttafeln für Beamer und Destop-Printer oder Displays. Einfache Warenzirkulation Diagramm.

Von der Produktionsseite. Zur Revision der »Ästhetischen Theorie«

Zeitschrift für Ideengeschichte. Heft XIII/1 Frühjahr 2019 (Theodor W. Adorno), 2019

Adornos Ästhetische Theorie gilt als eine der wirkmächtigsten und einflußreichsten Kunsttheorien und ästhetischen Schriften des 20. Jahrhunderts» -bereits dieser Satz und dessen unzählbare Wiederholung in nur wenig variiertem Wortlaut bezeugen, wie sehr sich dieses Werk in den Kanon des kunstphilosophischen Denkens eingeschrieben hat, und wie selbstverständlich ihm diese Prominenz attestiert wird. Entsprechend findet sich kaum ein Fachbereich in den Geisteswissenschaften, der Adornos unabgeschlossenes Spätwerk nicht auf seiner Lektüreliste führen würde. Die Ästhetische Theorie hat nahezu jede Fachgrenze überschritten und reklamiert ihre Relevanz nicht nur in allen Kunst-, Literatur-und Kulturwissenschaften, sondern auch in der Soziologie, der Politik-und Geschichtswissenschaft.

Eine Frage der Klasse? Klassismus im Kontext Schule begegnen

Themendossier: Klassismus in Schulen, 2023

Was ist Klassismus? Wie sehr prägt er das Bildungssystem? Und welche Hebel braucht es, um die Sensibilität dafür zu fördern und Bildungsräume klassismussensibel zu gestalten? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich das neue Themendossier „Klassismus in Schulen“, das im Rahmen des Projekts Vielfalt entfalten – Gemeinsam für starke Schulen entstanden ist.