Probleme und Erfolge stationärer Behandlung drogenabhängiger Menschen im Verbundsystem (original) (raw)

Sind gemeinsame Therapieangebote für Partydrogen-und Cannabiskonsumenten sinnvoll? Ergebnisse zum stationären Behandlungsangebot des Bonner Modells …

SUCHT-Zeitschrift für …, 2009

Fragestellung: Krankenhausabteilungen und psychiatrische Versorgungskliniken im Bereich der suchtmedizinischen Erwachsenenpsychiatrie werden, entsprechend dem allgemein steigenden Behandlungsbedarf, zunehmend auch mit dem Problem des exzessiven Konsums von Cannabis und Partydrogen konfrontiert. Gleichzeitig besteht ein Mangel an überprüften therapeutischen Konzepten. Es wurde daher ein speziell für junge Erwachsene mit Cannabis-/Partydrogenkonsum entwickeltes stationäres Behandlungsprogramm untersucht. Insbesondere wurde der Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Konsumentengruppe nachgegangen, sowie überprüft,ob ein gemeinsames Behandlungsangebot sinnvoll ist. Methodik: Untersucht wurden soziodemographische und klinische Merkmale von Pat. mit problematischen Partydrogen- und Cannabiskonsum (n1 = 27, n2 = 69), die im Zeitraum vom 01.06.2005 bis 01.06.2008 in unserer Einrichtung stationär behandelt wurden. Die Symptombelastungen wurden mittels Selbstbeurteilungsskalen sowie eines semistrukturierten Interviews zu Beginn und zum Ende der stationären Behandlung erfasst und über Gruppenvergleiche ausgewertet. Ergebnisse: Es ergeben sich zu beiden Messzeitpunkten keinerlei signifikante Gruppenunterschiede bei den substanzbezogenen und psychischen Merkmalen. Angst und interpersonale Probleme stellen die größten Belastungsfaktoren dar. Insgesamt ergeben sich für allgemeine psychische Faktoren höhere Belastungen als für substanzbezogene. Beide Gruppen profitieren in hohem Ausmaß von der stationären Behandlung. Es ergeben sich über alle untersuchten abhängigen Variablen hohe Effektstärken. Schlussfolgerungen: Gemeinsame Behandlungsangebote für Partydrogen und Cannabiskonsumenten sind sinnvoll. Komorbide psychische Störungen, insbesondere Angststörungen und interpersonale Probleme sollten bei der Behandlungsplanung berücksichtigt werden.

EU-Projekt DRUID: Erste Ergebnisse - Rehabilitation alkohol-und drogenauffälliger Fahrer

Zusammenfassung: Nach 24-monatiger Laufzeit wurden die Forschungsaktivitäten des Arbeits-pakets 5 "Rehabilitation" des EU-Projekts DRUID (Driving under the Influence of Drugs, Alcohol and Medicines; Project No. TREN-05-FP6TR-S07.61320-518404-DRUID) erfolgreich abgeschlos-sen. Das Arbeitspaket strebte an, einen umfassenden Überblick über rehabilitative Programme im Bereich alkohol-und drogenauffällige Fahrer zu geben und wissenschaftliche Grundlagen für eine Einführung adäquater und effektiver Rehabilitationsmaßnahmen auf EU-Ebene zu entwickeln. Im vorliegenden Artikel werden die Ergebnisse des Task 1 "State of the Art" dargestellt. Diese um-fassen zum einen die Resultate der umfangreichen Literaturanalysen zu verschiedenen Thema-tiken. Zum anderen wird ein Überblick über den Bestand an Fahrerrehabilitationsangeboten in Europa gegeben, dessen systematische Erfassung Gegenstand der Forschungstätigkeiten war. Über die Ergebnisse des Task 2 "Good Practice" ...

Emotionsregulation bei substituierten Opioidabhängigen in stationärer Behandlung

2014

Ziel war die Untersuchung von Emotionsregulationsstrategien bei substituierten Opioidabhängigen in stationärer Behandlung unter Berücksichtigung komorbider psychiatrischer Diagnosen und der Substitution. Zusätzlich wurden die Zusammenhänge zwischen den angewendeten Emotionsregulationsstrategien, dem Affektzustand und der Selbstwirksamkeitserwartung erforscht. Insgesamt wurden 79 Patienten der Entzugsstation 2.1. des Anton-Proksch-Instituts mittels Emotionsregulations-Inventar (ERI), Skala zur allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung (SWE), Positive and Negative Affect Schedule (PANAS), Beck Depressions-Inventar Revision (BDI-II) und dem Persönlichkeits-Stil- und Störungs-Inventar (PSSI) untersucht. Die Ergebnisse der Auswertung veranschaulichen, dass depressive Patienten im Vergleich zu nicht-depressiven Patienten eine Reihe dysfunktionaler Strategien zur Regulation negativer und positiver Emotionen aufwiesen. Der Vergleich mit der Normpopulation des ERI erbrachte, dass die Patienten...

Indikatoren für den Behandlungsverlauf einer stationären Entwöhnungsbehandlung Alkoholkranker

Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie, 2011

Indicators for outcome of ambulatory alcohol rehabilitation Background: Predictors for successful inpatient alcohol rehabilitation have been studied in the last few years mainly in the German-speaking geographical area. The objective of this study was to identify indicators for the outcome of ambulatory alcohol rehabilitation. Method: The study included a sample of patients (N = 1065) treated between 2004 and 2007 at the Forel Hospital, an institution specialised in the treatment of alcohol dependence. The differences between three groups of patients were studied: patients who abandoned the treatment prematurely, and patients who terminated the treatment with and without improvement. Results: Multinomial regression analyses showed that the group of premature abandoners differed with respect to age, level of education and employment status. Furthermore, the group terminating with improvement were more likely to be employed and less likely to have been diagnosed with a personality disorder. Discussion: While the sample population in this study did not require 24-hour care due to the relatively low psychiatric and somatic comorbidity level, its degree of alcoholism nevertheless required ambulatory care. In spite of the sample specificity, a number of predictors for unsuccessful treatment could be identified. It was possible to identify indicators for a positive treatment outcome. The course of treatment is influenced by social rather than psychiatric factors. The treatment outcome is, however, influenced by comorbid personality disorders.

Das Drogenproblem. Geschichte, Erfahrungen, Therapiekonzepte (mit René Renggli)

Jakob Tanner/René Renggli, Das Drogenproblem. Geschichte, Erfahrungen, Therapiekonzepte, Berlin, Heidelberg, New York etc. 1994., 1994

In den 1990er Jahren steckte die Drogenpolitik in einer Sackgasse. Das Buch versuchte Wege aus dem Dilemma aufzuzeigen. Es zieht eine kritische Bilanz des Drogenproblems und plädiert für eine liberalere Drogenpolitik. Die damaligen Positionsbezüge sind auch für die aktuelle Debatte noch relevant. Inhalt Drogen und Drogenprohibition - historische und zeitgenössische Erfahrungen.- "Opium für das Volk"? Worum geht es bei der Drogengeschichte?.- Drogenprohibition und koloniale Expansion.- Alkohol und das Paradigma der Trunksucht.- Von der Alkoholprohibition zum Social drinking.- Opium und Chemie der Alkaloide: Zur Industrialisierung der Drogenproduktion.- Antiopiumbewegung: Der Kreuzzug gegen die Rauschgifte seit dem Internationalen Opium-Abkommen von Den Haag (1912).- Rausch und Revolte - zum Drogenexperiment der 68er.- Erfahrungsberichte von Betroffenen.- Therapeutische Konzepte.- Suchtmittel und Suchtkranke heute.- Veränderte Behandlungskonzepte.- Kritik der heutigen Praxis.- Die Frage der Ersatzdrogen.- Methadon, seine Wirkungen und Anwendungen.- Begleitende soziale Hilfen - das Beispiel der Fixerräume.- Diversifizierte Drogenabgabe - Gedanken zur neuesten Entwicklung in der Schweiz.- Ausblick.- Zeittafel.- Drogenkompendium.- Literatur.

Indikatoren für den Verlauf einer stationären Behandlung bei Straftätern mit Substanzmittelabhängigkeit

Fortschritte der Neurologie – Psychiatrie, 2011

The objective of this review is to summarise the recent state of research on intake criteria for forensic psychiatry in Germany. Therefore, a systematic literature review was conducted on the legal basis of paragraph 64 of the German Penal Code for forensic psychiatry. Although the patients were very heterogeneous, relatively robust indicators were identified that may yield an unsuccessful therapy outcome. A younger age, previous delinquency, absence of an educational and vocational qualification, and personality disorders are the most robust indicators adversely affecting therapy in German forensic psychiatric institutions.

Die tagesklinische Behandlung im Abhängigkeitsbereich der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel

2010

Hintergrund: Die tagesklinische Behandlung alkoholabhängiger Personen ist eine durchaus wirkungsvolle und kostengünstige Form der Therapie, wurde aber in den deutschsprachigen Ländern bis dato sehr vernachlässigt. In den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK) ist es seit 2004 möglich nach der stationären Entzugsbehandlung eine weiterführende tagesklinische Behandlung in Anspruch zu nehmen. Ziel: Das Ziel dieser Arbeit ist es den Nutzen durch die tagesklinische Behandlung wie auch die Erwartungen an die tagesklinische Behandlung der PatientInnen im Abhängigkeitsbereich der UPK Basel zu beschreiben. Methode: Es wurden insgesamt zwölf Einzelinterviews sowie zwei Fokusgruppengespräche geführt. Um eine möglichst umfassende Perspektive zu erhalten, wurden aktuelle TagespatientInnen, ehemaligen TagespatientInnen, stationäre PatientInnen und Angehörige befragt. Die gesammelten Daten wurden mit der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring analysiert. Ergebnisse: Bei d...