Spezifisches und Unspezifisches in den Künstlerischen Therapien (original) (raw)

2017, Spezifisches und Unspezifisches in den Künstlerischen Therapien

Künstlerisch-therapeutische Prozesse zeichnen sich durch ihre Nicht-Planbarkeit und Offenheit aus. Sie beziehen sich auf den einzelnen Menschen und seine Ressourcen. In den Künstlerischen Therapien sind es oft individuelle Konstellationen, besondere Momente in der therapeutischen Beziehung wie in der Begegnung mit den künstlerischen Medien, die Veränderungen in Gang setzen können. Dies stellt die Forschung vor besondere Herausforderungen und lässt sich mit standardisierten Studiendesigns kaum erfassen. In den Beiträgen dieses Buches steht der Diskurs zum Spezifischen und Unspezifischen in den Künstlerischen Therapien und ihrer Erforschung im Mittelpunkt. Der Frage nach der Besonderheit der Künstlerischen Therapien und den Möglichkeiten ihrer wissenschaftlichen Erfassung wird aus theoretischen, empirischen und fallbezogenen Perspektiven nachgegangen, ohne dass der Anspruch auf Vollständigkeit erhoben wird. Das Buch möchte anregen, sich den aktuell geführten Diskussionen zu stellen und zugleich zu prüfen, welche Rahmenbedingungen und Methoden für dieses Feld angemessen und geeignet sind. Es ist gegliedert in einen Teil allgemeiner theoretischer Reflexionen und in einen Teil mit Beispielen aus der kunsttherapeutischen und musiktherapeutischen Praxis. Mit Beiträgen von Michael Ganß, Harald Gruber, Alexandra Hopf, Sabine Koch und Lily Martin, Christoph Kolb, Jürgen Kriz, Heike Plitt und Rosemarie Tüpker. Herausgeber*in Rosemarie Tüpker, Professorin für Musiktherapie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Harald Gruber, Professor für Kunsttherapie und Leiter des Fachbereichs für Künstlerische Therapien und Therapiewissenschaft an der Alanus Hochschule

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„Das Dritte in Kunst und Therapie“

Der Begriff «das Dritte» bezieht sich im Kontext von Kunst und Therapie auf ein Phänomen, das sich einem diskursiven Zugriff immer wieder entzieht: Es bezeichnet das Abwesende, das Unvorhersehbare, die Situation an der Schwelle oder zwischen zwei Ufern. Es geht mit Imaginationen, Geschichten und Inszenierungen einher und beruht auf den emergenten Eigenschaften künstlerischer oder therapeutischer Prozesse. Die in diesem Band versammelten Beiträge widmen sich dem Dritten mit Blick auf die künstlerische, pädagogische oder therapeutische Praxis vor dem Hintergrund phänomenologischer, rezeptionsästhetischer, soziologischer oder psychotherapeutischer Überlegungen. Unter fünf Gesichtspunkten soll die Relevanz des Dritten für eine ästhetische Praxis nachvollziehbar werden: der Fremde, das Dritte, der Kairosmoment, der Dritte Raum und die Figur des Dritten.

Therapie Kunst Spiritualitat

Unter den Stichworten Gesundheit, Kunst und Spiritualität behandelt der Vortrag eine Entwicklung in den modernen Gesellschaften, die in den letzten Jahrzehnten eine Kultur der individuellen Gesundheitspflege und Selbstoptimierung hervorgebracht hat, die begleitet wurde von einer Spiritualisierung, Sakralisierung und Ideologisierung therapeutischer Praktiken. Der Vortrag kommentiert diese Entwicklung kritisch und entwirft dagegen ein Therapieverständnis, das die Therapie als einen Ort auffasst, an dem Sinn nicht Ergebnis von Praktiken der Selbstverwirklichung ist, sondern Ergebnis von dialogisch aufeinander bezogenen Handlungen

Selbst und Kunst - Warum das Thema ins Zentrum der Therapeutik gehört

In einem Rückgriff auf philosophische Positionen wird der Sublimierungsbegriffs Freuds als unzureichend analysiert, um dann durch weitere theoretische Erörterung zu einer evolutionstheoretischen Frage nach der Rolle des Ästhetischen im Humanum vorzudringen. Es ist nicht das verzichtbare "Sahnehäubchen", sondern für das Humanum zentral und unverzichtbar; jede Therapietheorie, die es vermißt, müsste als unvollständig angesehen werden

Gartenkunsttherapie. Kunsttherapeutische Potenziale eines archetypischen Topos

kunst als kulturelles bewusstsein vorgeburtlicher und geburtlicher erfahrungen, 2008

In diesem Aufsatz soll der Garten als archetypischer Topos für die Kunsttherapie erschlossen werden. Ich stelle eine kurze theoretische Einführung voraus, die sich auf die pränatalpsychologische Deutung des in der Kulturund Kunstgeschichte der Menschheit zentralen Topos "Garten" bezieht. Dann wird das psychotherapeutische Potenzial des Gartens allgemein erörtert und im Folgenden Methoden vorgestellt, die sich für eine kunsttherapeutische Arbeit mit dem Garten eignen. Das Gartenmotiv steht jeweils im Zentrum rezeptiver Kunsttherapie, imaginativ-regressiver Verfahren, malerisch-zeichnerischer Gestaltung und schließlich wird die Anlage und Pflege von Gärten unter spezifisch kunsttherapeutischen Gesichtspunkten betrachtet. Darüber hinaus entwerfe ich die Vision einer Musik-, Tanz-und Kunsttherapie vereinenden rituellen Kreativitätstherapie.

Bildtheorie und Bildpraxis der Kunsttherapie

Die beispiellose Zunahme von Bildern und ihre globale Verbreitung in den letzten Jahrzehnten hat auf die Frage, wie Bilder entstehen, wie sie Bedeutung erlangen und wie sie wirken, ein neues Licht geworfen. Insofern das Bild zentrales Medium der Kunsttherapie ist, hat sie die Aufgabe und Verantwortung, Voraussetzungen für einen reflektierten Umgang mit Bildern zu schaffen. Aus einer interdisziplinären Orientierung heraus werden in diesem Band unterschiedliche Vorgehensweisen des Bildgebrauchs und ihre theoretischen Implikationen vorgestellt. Ziel ist es, den Blick zu schärfen für Gesichtspunkte einer zu entwickelnden kunsttherapeutischen Bildtheorie, die ein Verständnis der Entstehungsbedingungen von Bildern und ihrer Rolle in der kunsttherapeutischen Interaktion vermittelt.

Künstlerische Therapien bei schweren psychischen Störungen

Der Nervenarzt, 2012

Künstlerische Therapien bei schweren psychischen Störungen Sind sie wirksam? Künstlerische Therapien stellen gegenwärtig einen wichtigen Baustein in der Behandlung von Menschen mit psychischen Störungen dar. Gleichwohl finden künstlerische Therapien bisher kaum in den Handlungsempfehlungen nationaler und internationaler Leitlinien ausreichend Beachtung. Der folgende Beitrag fasst die vorliegende Evidenz zur Wirksamkeit künstlerischer Therapien bei Menschen mit schweren psychischen Störungen zusammen, stellt die darauf basierenden Empfehlungen der S3-Leitlinie "Psychosoziale Therapien bei Menschen mit schweren psychischen Störungen" der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) dar und zeigt Desiderate für die zukünftige Forschung auf. Künstlerische Therapien-Hintergrund und aktuelle Praxis Künstlerische Therapien haben in Deutschland einen festen Platz in der psychiatrischen Versorgung [10, 26]. Die Vielfalt künstlerischer und therapeutischer Ansätze ist breit gefächert. Unter künstlerischen Therapien werden "Therapieformen, die von künstlerisch qualifizierten Therapeuten klientenzentriert ausgeübtwerden", verstanden ([11], S. 19). Die Methoden sind ressourcen-, beziehungs-, handlungs-und erlebnisorientiert [31].

Eine Besonderheit der psychotherapeutischen Situation (2013)

Phänomenal - Zeitschrift für Gestalttheoretische Psychotherapie 5(1-2), 27-31, 2013

The article analyzes - from a Gestalt psychological viewpoint - the specific system of phenomenal centering in the psychotherapeutic situation and the therapeutic alliance, distinguishing between focus in substance, focus of attentiveness and focus of action. A comparison with the system of phenomenal centering in a private conversation situation shows the distinctiveness of the psychotherapeutic situation in this dimension.

Behandlungs- und Kunstfehler in der Psychoanalyse

Forum der Psychoanalyse, 2011

Zusammenfassung Misserfolge und grenzüberschreitungen in Psychoanalysen werden in den letzten Jahren häufiger als früher publiziert und auch auf Fehler vonseiten der Therapeuten zurückgeführt. Jedoch wird in der deutschsprachigen Literatur kaum zwischen methodenspezifischen Behandlungsfehlern und schwerwiegenden Kunstfehlern unterschieden. Die Autoren zeigen anhand von Kasuistiken Grenzüberschreitungen im psychoanalytischen Setting und diskutieren deren Gründe und Folgen.

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