Wo fehlt Grün? -Defizitanalyse von Grünvolumen in Städten (original) (raw)

„Was für Grün in der Stadt?“

Standort, 2016

Zusammenfassung Städtische Grünräume sind zentraler Gegenstand aktueller urbaner Aushandlungsprozesse darüber, wie sich die Stadt zukünftig zu entwickeln habe. Diese Stadtideale spiegeln sich auch in den Bedeutungen, welche aktuell dem städtischen Gärtnern zugeschrieben werden. Dabei kommt dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur sowie zwischen bebauten Räumen und Naturräumen in der Stadt eine besondere Rolle zu. Die Studie zeigt auf, dass Familiengärten und neue Formen urbanen Gärtnerns in Schweizer Städten im Spannungsfeld zwischen einem kompensatorischen und korrespondierenden Naturverständnis stehen und sich in ihnen die Sehnsucht nach ursprünglicher Natur mit dem Anspruch an funktionale Grünräume in der Stadt verbinden.

Den multidimensionalen Wert urbanen Grüns erfassen

Stadtforschung und Statistik : Zeitschrift des Verbandes Deutscher Städtestatistiker, 2021

Den multidimensionalen Wert urbanen Grüns erfassen Der Artikel thematisiert die multidimensionalen Ökosystemleistungen urbaner Grünflächen anhand inter-und transdisziplinärer Erkenntnisse aus dem BMBF-Projekt "GartenLeistungen". Grünräume wirken sich positiv auf die Lebensqualität in Städten aus: Parks und Gemeinschaftsgärten sind Orte des sozialen Lebens, der Begegnung und fördern Nachhaltigkeit und Umweltbildung. Sie stabilisieren Mikroklima und Wasserhaushalt, sind vielfältige Lebensräume und begünstigen ressourceneffiziente Stoffkreisläufe. Eine Wertschätzung dieser multidimensionalen Ökosystemleistungen findet in stadtplanerischen und politischen Entscheidungen häufig nicht genügend Raum. Der Artikel zeigt, wie sich diese Grünräume als wertvolle Ökosysteme bewerten und weiterentwickeln lassen.

Was fehlt unserer Umwelt? (2019)

Research Impulses, 2019

Ökologie, als Thema über die Umwelt (Alt-Griechisch: „oikos“ = das Haus, „logos“ = das Wort, die Lehre) begleitet den Menschen eigentlich seit er existiert. Was uns heute so hellhörig, ja sogar ängstlich macht, ist die Erkenntnis, dass der Mensch seine technischen Möglichkeiten gegenüber der Natur zu effizient und damit gegen die Natur eingesetzt hat. Die Leichtigkeit der Informationsbeschaffung ermöglicht uns die Gewissheit, dass der Mensch gegenüber der Natur schwere Fehler gemacht hat. Zum Glück kann die Ökologie eindeutige Gründe und Verursacher festlegen. Wir haben erkannt, dass wir uns etwa unsere Klimaerwärmung selbst zuzuschreiben haben und wissen auch bereits, wie wir eine immer bedrohlichere Klimaveränderung verhindern können. Auch manche, künstlich geschaffene, neue Stoffe (z. Bsp. Plastik) sind zwar haltbarer als evolutionäre Stoffe unserer Natur, aber nicht wieder problemlos abbaubar und verursachen etwa als „Mikroplastik“ immer größere Schäden in unserer eigenen Nahrungskette. Das sind – zunächst rein journalistisch-kommerziell - nur die derzeit wirkungsvollsten Katastrophenmeldungen. Aber bis jetzt kann sich die Ökologie nicht mit dringend notwendigen Gegenmaßnahmen durchsetzen. Die Gesamtheit der Menschen – um diese geht es hier - wird sich erst dann zu einem gemeinsamen Handeln entschließen, wenn es „fünf vor Zwölf“ ist. Ein weltweit, oder zumindest regional, beginnender Konsens ist erst im Anlaufen. Wir sind unseren Nachkommen verpflichtet. Nur verantwortungslose, kurzsichtige Opportunisten können diese Tatsachen übersehen. Die Menschen sind von Natur aus selten Selbstmörder.

Potenziale von Grünvolumen und Entsiegelung zur Klimaanpassung am Beispiel der Landeshauptstadt Potsdam

AGIT Journal Angew. Geoinformatik, 2015

Im Rahmen einer Präsentation von LÜDEKE & WALTHER (PIK) zu Klimaanpassungsstrategien für Potsdam (13.05.2014) wurden folgende Entwicklungen für Potsdams Klima präsentiert (LÜDEKE & WALTHER 2014):  Die Durchschnittstemperaturen steigen bis 2050 im Durchschnitt um 2.5 °C.  Es wird zu mehr sogenannten tropischen Nächten und damit heißen Sommernächten aber auch Tagen kommen.  Hitzeperioden werden zunehmen, sie werden länger und häufiger auftreten als heute.  Die Jahresniederschläge werden leicht abnehmen.  Die Niederschlagsmuster werden sich aber in Hinblick geringere Niederschläge im Sommer (trockener) höhere im Winter ändern (feuchter).  Extremwetterlagen werden häufiger auftreten.

Qualitative Grünraumversorgung im innerstädtischen Bereich : Untersuchung öffentlicher Grünräume am Beispiel des 4. und 5. Wiener Gemeindebezirks

2015

Öffentliche Grünräume leisten einen zentralen Beitrag zur urbanen Lebensqualität. Gleichzeitig stellen zukünftige Transformationsprozesse die Stadtentwicklung vor neue Fragen, die Ausstattung und das Ausmaß dieser Freiflächen betreffend. Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Qualität öffentlicher Grünräume am Beispiel der Stadt Wien auseinander. Der Fokus liegt dabei auf den dicht besiedelten, inneren Stadtgebieten. Neben der Abbildung und Bewertung der aktuellen Grünraumsituation werden potentielle Maßnahmen sowie Instrumente zur Unterstützung der Grünraumversorgung dargestellt. Hierfür werden durch die Auseinandersetzung mit bestehender Fachliteratur Typen, Funktionen und unterschiedliche Nutzergruppen von Grünflächen veranschaulicht. Aus diesen Bereichen abgeleitet, werden Anforderungen hinsichtlich Erreichbarkeit, Gestaltung und Ausstattung von Grünräumen herausgearbeitet. Der Bezug zur Planung wird durch die Grünraumentwicklung und die Strategien der Stadt Wien hergestellt....

Ökologische und informelle Defizite

Zeitschrift für Evangelische Ethik, 1995

3.2 Ebenso sind die Bedingungen politischer Entscheidungen nur immer beiläufig mitangesprochen. Müßte man neben der Rahmenbedingung »Kultur« (man denke zum Beispiel nur an Max Webers Studien zum Einfluß der Weltreligionen auf die Wirtschaftsethik!) nicht auch das Umfeld »Politik«, Staatshandeln, politische Entscheidungstindung ausdrücklich thematisieren? 3.3 Besonders überraschend ist, daß der Text sich über soziale und wirtschaftliche Aktivitäten und Aufgaben der Kirche selbst ausschweigt. Wie geht Kirche selbst mit Geld um? Was trägt sie zum Arbeitsmarkt und zur Beseitigung von Arbeitslosigkeit bei? Welche Rolle sollte sie selbst bei der Erneuerung der Gesellschaft spielen usw. Das Defizit an Aussagen zur Verantwortung der Kirchen ist bei einer kirchlichen Erklärung erstaunlich. 4. Ausblick So ist der Eindruck nach Durchsicht des Textes insgesamt zwiespältig. Vieles Gewichtige und Bedenkenswerte ist aufgeschrieben. Die Diskussion kann dadurch versachlicht und differenziert weitergeführt werden. Und doch-genügt es am Schluß lediglich, Verantwortung anzumahnen und zum langen Atem zu ermutigen (128)? Oder müßte man in einer kirchlichen Stellungnahme nicht noch radikaler, daß heißt: an die Wurzeln gehend, nachfragen? Anders gesagt, reicht es dazu, das Instrumentarium der Sozial-und Wirtschaftspolitik auszubreiten, es vorzuführen und die Möglichkeit von Reparaturmaßnahmen zu prüfen-was sicherlich erforderlich ist-und damit sich für eine gesellschaftliche Diskussion in die sozialpolitischen Vorschläge der Parteien, der Tarifpartner und der Interessenverbände einzureihen, Optionen aufzuzeigen und die Standpunkte überwölbend Menschlichkeit anzumahnen? Oder müßte man nicht als Kirche tiefer graben, etwa nach den verschütteten Fundamenten einer humanen Gesellschaft und damit einer sozial, kulturell, weltweit und ökologisch verträglichen Wirtschaft fragen und suchen?