Zwischen Verlustangst und kontrolliertem Verlust: Goethe gestaltet seinen Nachlass (original) (raw)
Collecting Loss, Schriftenreihe des DFG-Graduiertenkollegs 2227 »Identität und Erbe«, Band 1
Collecting Loss. Schriftenreihe des DFG-Graduiertenkollegs 2227 »Identität und Erbe«, Band 1 (deutsch/englisch), 2021
Hrsg. von Simone Bogner, Gabi Dolff-Bonekämper, Hans-Rudolf Meier Verlag: Bauhaus-Universitätsverlag, Ilmtal-Weinstraße 2021. Wer sich mit "Identität" und "Erbe" befasst, also mit dem Zusammenhang zwischen der Konstituierung und Stabilität von Gemeinwesen und dem Bewahren von Gütern, Orten und Überlieferungen, kommt nicht umhin, sich auch mit Verlusten zu befassen. Verlust bezeichnet hier nicht die Abwesenheit eines Gutes, das Erbe war oder hätte werden können, sondern die soziale Beziehung zu dem verlorenen Gut und zu den Umständen seines Verlorengehens oder auch den Versuchen, es wiederzugewinnen. Mit Beiträgen von: Gabi Dolff-Bonekämper, Jörg Paulus, Annika Sellmann, Carolin Vogel, Ortrun Bargholz, Moritz Peter Herrmann, Beate Löffler, Schirin Kretschmann, Stefanie Lotter, David Ehrenpreis, Leo Bockelmann, Sigrun Langner, Sonya Schönberger, Bahar Majdzadeh. //////// Vol. 1, Publication Series of the DFG Research Training Group 2227 »Identity and Heritage« (German/English) Those who deal with "identity" and "heritage," that is, with the connection between the constitution and stability of communities and the preservation of things, places, and traditions, cannot avoid dealing with loss. A loss here does not refer to the absence of something that was or could have become heritage, but to the social relationship to the lost object and to the circumstances of its loss or even to the attempts to regain it. With contributions by: Gabi Dolff-Bonekämper, Jörg Paulus, Annika Sellmann, Carolin Vogel, Ortrun Bargholz, Moritz Peter Herrmann, Beate Löffler, Schirin Kretschmann, Stefanie Lotter, David Ehrenpreis, Leo Bockelmann, Sigrun Langner, Sonya Schönberger, Bahar Majdzadeh.
Empfindliches Gleichgewicht : zum Antike-Bild in Goethes "Winkelmann und sein Jahrhundert
2009
Die Ursache für die lang anhaltende Aktualität der Winckelmannschen Kunstgeschichte und für ihre Anschlußfähigkeit in bezug auf den Weimarer Klassizismus liegt in der poetisch-emphatischen Qualität des Werks und seinem überragenden Gründungsanspruch. Künstler zu bilden und Menschen ästhetisch zu erziehen ist Winckelmanns Legat an Goethe und Schiller. Dieses wird am Ausgang der Klassikperiode durch Winkelmann und sein Jahrhundert in der prekären Balance zwischen Normativität und Historizität festgeschrieben. Verbürgt wird dieses Gleichgewicht durch das »Anschauen«, das schon Novalis in seinen Fichte-Studien und seiner »poët[ischen] Theorie der Fernröhre« über die Aporien der späten Querelle hinweg als aktive Konstruktion des Gegenstands durch den Betrachter und als epistemologisches Grundproblem der Darstellbarkeit reflektiert