Tausendundein Gesicht. Zu Türkendarstellungen in Turnieren des Münchner Hofes zwischen 1568 und 1734 (original) (raw)
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Türkenbilder in der Reysbeschreibung des Johann Wild (1613)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit Fremdbildern im frühen 17. Jahrhundert. Un-tersucht werden diese anhand des 1613 veröffentlichten Reiseberichts des Sol-daten Johann Wild, der im Zuge des sogenannten Langen Türkenkrieges (1593-1606) in Gefangenschaft geriet und infolge dessen als Sklave das ihm fremde Osmanische Reich bereiste. Mittels eines weiten Kulturbegriffs wird analysiert, wovon und aus welchen Gründen sich Wild abzugrenzen versuch-te. Sein Bericht wird dabei stets im Kontext der zeitgenössischen Literatur zur "Türkengefahr" betrachtet.
Durchlauchtigste Zusammenkunft- Turnierformen im augehenden 17. Jahrhundert
2022
Im Vordergrund der vorliegenden Arbeit steht die Frage nach besonderer Formen der Machtdemonstration am Hoffest in Dresden im Februar 1678, das als "Die durchlauchtigste Zusammenkunfft" in die Geschichte eingehen sollte. Insbesondere wird dabei der Festbericht Gabriel Tzschimmers zur Beantwortung dieser Frage mit Hinblick auf die Turnierformen und Schauspiele dieses Festes herangezogen. Durch diesen lassen sich die Funktion der Veranstaltungen, die Johann Georg II zur Machtdemonstration innerhalb des Festes abhielt, feststellen.
Historische Bilder von Türken in der deutschen Literatur
Turkish-german Relations In Literary History From The Fifteenth Through The Twenty-first Century
Das jahrhundertealte "Türkenbild" der europäischen Kulturgeschichte war insbesondere im deutschsprachigen Raum von negativen Stereotypen und Assoziationen mit Fremd-und Andersartigkeit geprägt, die zunächst mit der wilhelminischen Weltpolitik und dem Kriegsbündnis im Ersten Weltkrieg sowie der dauerhaften Präsenz türkischer Gastarbeiter nach 1961 hinterfragt und verworfen wurden. Das stereotypische Bild der Türken als Schrecken des Abendlandes dominierte bis weit ins 19. Jahrhundert auch das deutsche Bildungswesen. Nach der Reichsgründung 1871 pflegte jedoch das wilhelminische Kaiserreich zunehmende Beziehungen zum Osmanischen Reich auf den Ebenen des Militärwesens, der Wirtschaft und Kultur, welche im Ersten Weltkrieg in der "Waffenbruderschaft" kulmunierten. Die Rezeption des Türkeibildes in Deutschland erfuhr im ausgehenden 19. Jahrhundert durch Berichte deutscher Militärberater und der innerdeutschen Debatte um den deutsch-türkischen Wirtschafts-und Kulturraum eine erste Differenzierung. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts bestand ein deutsches Interesse für die antike Zivilisationen Kleinasiens. Im Zusammenhang mit der deutschen Weltmachtpolitik gegen Ende des Jahrhunderts entwickelte sich in den Kreisen der friedlichen Imperialisten (Paul Rohrbach, Friedrich Naumann) und Orientprotagonisten (Hugo Grothe und Freiherr von der Goltz) die Idee der deutschen Kolonisation in Kleinasien entlang der Bagdadbahn. Dieser Prozess wurde wissenschaftlich von der deutschen Orientalisten Martin Hartmann und Carl Heinrich Becker u.a. begleitet. Ehemalige deutsche Akteure im Osmanischen Reich und deutsche Exilanten unter NS Regime aus der Politik und Wissenschaft sorgten schließlich in der Zwischen-und Nachkriegszeit für ein positives Türkeibild in Deutschland. Anhand von renommierten Lehrbüchern im Fach Geschichte, pädagogischen Fachzeitschriften, konfessionellen Handbuch der Geografie, Darstellung zeitgenössischen Akteure sowie Biographien etc. wird versucht, die Stereotypisierung, die diskursanalytische Wandlungen und Rekonstruktion des Türkenbildes in der deutschen Literatur zu verfolgen. Der Beitrag widmet sich daher der Transformation dieses Türkei-und Türkenbildes in der deutschen Literatur und ihren Auswirkungen auf den Türkeidiskurs in der neueren Geschichte.
Julius Friedlaender, Theodor Mommsen und das Königliche Münzkabinett zu Berlin (2004)
2004
Die Beziehungen zwischen Theodor Mommsen, dem Berliner Numismatiker Julius Friedländer und dem Münzkabinett, die hier behandelt werden, sind überwiegend biographisch-wissenschaftsgeschichtlicher Art. Als bislang weitgehend ungenutzte Quellen standen Museumsarchivalien und Briefwechsel zwischen Julius Friedländer, Theodor Mommsen, Friedrich Imhoof-Blumer und Heinrich Brunn zur Verfügung. Im Gegensatz zu anderen Fragestellungen im Zusammenhang mit Theodor Mommsen wurde hier die Perspektive des Münzkabinetts und des Museumskurators gewählt. Der Wissenschaftler am Museum steht in der Wahl seiner Aufgaben und Forschungsgegenstände in Verantwortung gegenüber der ihm anvertrauten Sammlung und dem Anspruch der dahinter stehenden Institution. In der Art und Weise, wie er diese Aufgaben bewältigt, bestehen die Chancen, neue Akzente zu setzen. Julius Friedländer, der die königliche Sammlung systematisch zu einer modernen numismatischen Forschungseinrichtung ausbaute, ist hierfür ein gutes Beispiel und auch die in diesem Buch abgedruckten Aeusserungen Alfred von Sallets zur Notwendigkeit von Bestandskatalogen illustrieren die Berechtigung einer Betrachtungsweise aus der Museumsperspektive.
Tatarisch-preußische Interferenzen im 17. und 18. Jahrhundert
2020
The history of the Tatar soldiers in the armies of Prussia and Saxony has hitherto only rarely been the subject of scholarly publications, but it offers a useful starting point for illuminating Christian-Islamic relations in the 17th and 18th centuries. Tatar soldiers were to be found in the Bosniak, Hussar, Cossack and Towarczys units of the Prussian and Saxon Army as well as in the short-lived Tatar Pulk of the Prussian army. At the same time diplomatic exchanges took place between Lipka Tatars, Crimean Tatars, Prussians and Saxons, beginning in the 15th century and lasting until 1786. A Tatar Muslim population has resided in the geographic center of Europe – in Lithuania and Poland – for more than 600 years. Its presence probably also shaped the distinctive collective image of this ethnic group formed by its German neighbors, the inhabitants of the former East Prussia, Masovia, Kujawia, Silesia and West Prussia.