Logik, Naturerkenntnis und das gute Leben (original) (raw)
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Begleitung zu einer Logik des Lebens
Diltheysche Lebensphilosophie schlägt vor, ein philosophischer Anfang zu sein. Ihre Begriffe beruhen auf inneren Spannungen, die ihren Anspruch, wie auch ihre Paradoxa bezeichnen. Eine dieser bedeutendsten Spannung liegt erst selbst im Begriff „Leben“.
Der Sinn des Lebens und das gute Leben
2014
From a life-world perspective, the issue concerning the meaning of life or a meaningful life is indeed of greatest importance, but within (German) philosophy, it is widely disregarded or often treated in an unsystematic manner. Even though one would expect the theories of the good life to tackle the issue concerning the meaning of life, they only do so insufficiently or not at all. Based on a concept of meaning that shall remain as open as possible, I will argue in five steps that meaning is an essential element of a good human life and that theories of the good life are insufficient provided that they do not take meaning into consideration. The five arguments refer to the evaluation of one's own life, the evaluation of biographies of other people, the element of participation, the relation between the good life and morality as well as the tendency toward dealing with the good life in a perfectionist and competitive way. Die Frage nach dem Sinn des Lebens oder einem sinnvollen Leben ist lebensweltlich zwar von größter Bedeutung, wird innerhalb der (deutschsprachigen) Philosophie jedoch sehr zurückhaltend und zumeist unsystematisch behandelt. Insbesondere in den Theorien des guten Lebens fällt auf, dass sie das Sinnthema bisher gar nicht oder nur am Rande behandeln. Unter Zugrundelegung eines möglichst offenen Sinnbegriffs argumentiert der Artikel in fünf Punkten dafür, dass Sinn einen wesentlichen Teil des guten Lebens ausmacht und Theorien des guten Lebens ohne dessen Berücksichtigung einen gravierenden Mangel aufweisen. Die fünf Argumente beziehen sich auf die Bewertung des eigenen Lebens, die Bewertung anderer Lebensläufe, das Moment der Teilhabe, das Verhältnis zwischen gutem Leben und Moral sowie auf die Tendenz zu einem perfektionistischen und kompetitiven Umgang mit dem guten Leben.
Vernünftige Engel – Intelligenzen. Naturphilosophie und praktische Vernunft
»Vernünftige Engel – Intelligenzen. Naturphilosophie und praktische Vernunft«, in: Engel in der Literatur-, Philosophie- und Kulturgeschichte. (Philosophisch-literarische Reflexionen; 6) (Hg.) Röttgers, Kurt – Schmitz-Emans, Monika. Essen 2004, S. 74-88, 2004
Naturphilosophie und praktische Vernunft Philosophen haben Probleme mit Engeln. Das liegt, könnte man sagen, in der Natur der Sache. In der Philosophie herrscht ein Impuls zu Aufklärung und Rationalität. Die christliche Mythologie dagegen, sei sie farbenprächtig oder dunkel, sei sie volksfromm oder dogmatisch, setzt der philosophischen Tendenz entschiedenen Widerstand entgegen. Der Philosoph dringt auf Klarheit und Welterklärung durch eine ganz irdische Vorstellung vom Wirken der Menschen und der Natur. Der fromme Glaube beantwortet dagegen die Frage nach dem Sinn des Lebens in einer kontingenten Welt durch das Wirken höherer Mächte, deren Handlungen sich in der Welt spiegeln. Dazu gehören die Erzählungen von Zwitterwesen, beflügelnden und beflügelten, teils körperlichen, teils unkörperlichen, gottähnlichen und gottgesandten Botschaftern. Neben und hinter dem Erfahrbaren oder durch die Vernunft Erkennbaren erahnt der fromme Mensch die Welt Gottes, sein Reich, in dem er unsichtbar wirkt durch seine Engel. Sie bieten dem Menschen Schutz, bergen ihn in die unverletzliche Hülle seiner väterlichen Güte. Gegen alle Fährnisse des Lebens, gegen die Verletzlichkeit des irdischen Körpers, gegen die Endgültigkeit des Todes sendet Gott seine Engel und läßt sie verkünden, daß am Schluß alles heil wird, daß die wirren Weltläufe enden werden in der himmlischen Harmonie der Engelchöre, die in Heerscharen von der Macht Gottes künden.
2020
Der Inhalt dieses Buches-so offensichtlich der Titel auch in eine Richtung weist-, soll Sie, sehr geehrte Leserrinnen und Leser, nicht in Naturschwärmerei versetzen. Auch wenn der gegenwärtig bedrohliche Zustand unsere Existenzgrundlage, der Erde und-damit aufs Engste verbundenihr Artenreichtum bzw. ihre vernetzte Biodiversität reichlich Anlass dazu gibt, dass sich viele nach einer "Rückbesinnung zur Natur" sehnen. Aber Natur und Technik lassen sich nicht trennen! Daher durchdringen-neben Naturphänomenen-auch politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Phänomene die Buchkapitel. Andererseits: Was ist falsch, sich an den romantischen Versen wie die im Abendlied von Matthias Claudius zu erinnern, wenn wir über Millionen Jahre gewachsene Wälder, als fundamentale Lebensspender, dem kurzfristigen schnöden Mammon wegen opfern und damit unwiderruflich zerstören? Der Mond ist aufgegangen, Die goldnen Sternlein prangen Am Himmel hell und klar; Der Wald steht schwarz und schweiget, Und aus den Hügeln steiget Der weiße Nebel wunderbar. Matthias Claudius (1778) Für die heutigen tanzenden "Herren der Menschheit" (sieh Kap. 8) um das güldene ökonomische "Kalb" der Erde und deren zunehmende Zerstörung, hält Matthias Claudius in der vierten Strophe ebenso eine Weisheit bereit, die, bezogen auf katastrophale Waldzustände im 18. Jahrhundert 1 den heutigen nicht unähnlich ist: Wir stolze Menschenkinder Sind eitel arme Sünder Und wissen gar nicht viel; Wir spinnen Luftgespinste, Und suchen viele Künste, Und kommen weiter von dem Ziel. Die Erkenntnis, die sich durch dieses Buch zieht, ist: So genial uns die Prinzipien der Natur auch erscheinen mögen, so politisch ist deren zukunftsweisender praktischer Einsatz in unserer Lebens-und Arbeitsumwelt rund um den Erdball. 1 Im Abriss der Waldgeschichte Mitteleuropas, von 3000 v. Chr. bis heute, wird die Periode des 18. Jahrhunderts als die letzte große Rodungsperiode des Waldes beschrieben, durch verlichtete und geplünderte Wälder.
Natur und Vernunft nach Nikolaus von Kues
Das Bild vom "semen divinum", das ich als Titel meines Beitrags gewählt habe, kommt häufig bei Cusanus vor. Zunächst wird das Beispiel des Samens verwendet, um die Natur der "mens humana" zu erläutern; als "imago" des göttlichen Prinzips muss die "mens" wie eine Kraft (vis, potentia, virtus) behandelt werden, die in sich "omnium rerum exemplaria" begrifflich einfaltet, die sie entfaltet, wenn sie die Anregung aus der Sinnenwelt erhält. In diesem Sinne, kann die "mens humana" mit einem Samen verglichen werden, denn in der "vis seminalis" ist schon das ganze Lebewesen enthalten, das sich aus dem Samen entwickelt. 1. Andererseits dient, wie z. B. De visione Dei zeigt, das Samen-Beispiel dazu, um die absolute und schöpferische Macht Gottes aufzuzeigen, deren Bild oder "ex
Wissenschaftsphilosophie, Naturalismus und übersinnliche Erkenntnis
RoSE – Research on Steiner Education, 2014
Zusammenfassung. Hintergrund und Zielsetzung: Der methodologischen Untersuchung wissenschaftlicher Erkenntnisprozesse unter Einbezug ubersinnlicher Wahrnehmungen stehen Herausforderungen von der Seite der Wissenschaftsphilosophie als auch von der Weltanschauung des Naturalismus entgegen. Ein Blick auf gemeinsame methodische Grundlagen kann Grenzen abbauen und Vorurteile auflosen. Material und Methoden: Durch einen Bezug auf eine universelle Erkenntniswissenschaft und einer darauf beruhenden Wissenschaftsmethodik wird auf Wege aufmerksam gemacht, durch welche der Blick auf Gemeinsamkeiten konventioneller Wissenschaftsauffassung und anthroposophischer Geisteswissenschaft gerichtet werden kann. Dadurch kann die Bereitschaft gefordert werden, vorhandene Vorannahmen zumindest in Frage zu stellen oder zu diskutieren. Ergebnisse: Die Analyse der Kriterien der Wissenschaftlichkeit der modernen Wissenschaftsphilosophie, einschliesslich Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftssoziologie, erg...
Einleitung: Das Schöne, Wahre und Gute – Das sinnvolle Leben in der Diskussion
Zeitschrift für Praktische Philosophie, 2018
Zusammenfassung: Die Kategorie des Sinns oder des Sinnvollen fi ndet in der jüngeren Diskussion um die normative Theorie des guten Lebens erhöhte Aufmerksamkeit. Viele Autoren gehen mittlerweile davon aus, dass eine umfassende Bestimmung des guten Lebens nicht mehr ohne die Erwähnung und Erläuterung der Wertdimension des sinnvollen Lebens auskommt. Typischerweise wird dieses Syntagma so verstanden, dass damit ein Wertaspekt des (bisherigen) Teil-oder Gesamtlebens eines (menschlichen) Individuums gemeint ist, welches in einer bestimmten, von anderen Wertdimensionen des guten Lebens noch abzugrenzenden Hinsicht als lobenswert, bedeutsam oder bewundernswert ausgezeichnet wird. Umstritten ist dabei jedoch zum einen, ob das sinnvolle Leben eine eigenständige Wertkategorie innerhalb des guten Lebens darstellt, und zum anderen, falls dem so wäre, wie diese Kategorie dann genau zu explizieren wäre, nicht zuletzt im Verhältnis zu den etablierten Wertkategorien innerhalb des guten Lebens, wie etwa dem Wohlergehen. Die in diesem Schwerpunkt versammelten Aufsätze unternehmen den Versuch, zum Verständnis der vielschichtigen und kontrovers diskutierten Dimension des Sinns beizutragen.