Zwei atypische lykische Schreibungen (original) (raw)
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Gephyra 22, 2021
Die ungewöhnlich große und tief eingehauene Inschrift endet mit: Xssẽñzijaje: hberuse / zasãni: χadrñna: uhazata: kumezeine Da erscheint am Ende das Verb ‚opfern' im Infinitiv und am Beginn der Graberbauer im Dativ, was auf den ersten Blick so aussieht, als würde ihm geopfert. Bei zwei anderen lykischen Opferformeln in Grabinschriften sind es aber Gottheiten, denen das Opfer zugedacht ist. So hat die nächstgelegene Inschrift TL 149 2 unterhalb von Rhodiapolis, ebenfalls neben dem Eingang eines Felsgrabs ohne Fassade, Z. 11f.:
Worttrennung in den lykischen Inschriften
Hungarian Assyriological Review, 2021
This article discusses the different forms of word separation in Lycian inscriptions, framing patterns of graphic separation in a neuro-psychological context. A new approach is introduced which offers an explanation to inscriptions that have so far been deemed inconsistent or non-compliant with orthographic rules.
Ein Lesevorschlag zur lykischen Inschrift TL 106
Gephyra 24, 2022
Die Inschrift TL 106 gehört zu dem Felsgrab 45 der Nekropole V von Limyra 1 und ist sehr gut erhalten, aber in mancher Beziehung atypisch und daher nicht leicht zu verstehen. Sie gliedert sich in drei Teile, wobei Abtrennung und Bedeutung des dritten hier neu bestimmt wird 2 : 1. Ruheformel statt Bauformel. 2. Zwei Flüche für den Fall unrechtmäßiger Grabbenutzung. 3. Beisetzungsgebot nach der hier vorgeschlagenen Deutung. ebei χupa: "(In) diesem Grab, me-i-ti-sijẽni: Sbi◊aza: nun (in) ihm sich ruht Sbiħaza, ϑurtta: miñtehi: pddẽneh{:}m̃mi: der Onkel, Vorgesetzter der Mindis. 2 hri-be-uwe-'lahadi-ti: Wer zusätzlich (?)-be (sc. irgendwen) je zuläßt, me-tawa: trbbala hati: soll dann die Augen holzig haben se-i zum ͂ mẽ χbati: zum̃mẽ und ihm soll Mißbrauch vergelten den Mißbrauch. ñneti: 3 ϑurtta: señnaha: epñte: Beisetzen soll die señn(ah)ische Onkelschaft später ladã: ẽmi: se-tideimis: ẽmis: meine Frau und meine Kinder 4 se-Mllebi: se-tideimi und Mllebi und Kind." Z. 1 ebem̃i, Kalinka ebe[h]i, Christiansen ebehi. Die ungewöhnlichen Doppelpunkte zu beiden Seiten der Raute, die das Faksimile bei Kalinka zeigt, existieren nicht, siehe auch Christiansens Faksimile und Lesung. Über dem Querstrich des zweiten h Punkt, siehe auch Christiansens
Methodisches zur Erschließung der lykischen Gedichte
Gephyra 25, 2023
kommen zu spät. Zwar leben die Götter, Aber über dem Haupt droben in anderer Welt." (Hölderlin, Brod und Wein II) I David Sasseville bemerkt bei der Begründung seiner Übersetzung eines Großteils des ‚Nordgedichts' (TL 44c, 32ff.) 1 zu meinen Versuchen, die lykischen Gedichte zu verstehen 2 : "He distances himself from the etymological method involving Hittite and Luwian and compares instead the Lycian B vocabulary mostly with toponyms and personal names known from Greek inscriptions from Lycia." 3 Das ist halbwegs zutreffend: In der Tat ist die etymologische Methode, auch wenn sie relativ nahverwandte und viel besser bekannte anatolische Sprachen heranzieht, bei der Erschließung dieser Gedichte wenig hilfreich, wie schon die von Vitali Ševoroškin über Jahrzehnte hinweg vorgetragenen Übersetzungen zeigen. Zu bedenken ist dabei grundsätzlich, daß Hethitisch und Keilschrift-Luwisch ein sehr großer zeitlicher, räumlicher und vor allem auch kultureller Abstand vom Lykischen trennt, das Spätluwische lediglich zeitlich nähersteht, und das Lykische sich von diesen Sprachen auf jeden Fall schon vor 2000 v. Chr. getrennt hatte, auch wenn es Einflüsse aus dem Bereich des Spätluwischen erreicht haben dürften. Sassevilles Unternehmen setzt die Bemühungen Ševoroškins fort und ist nicht besser begründet: Wenn da erstens waχs(s)a an hethitisch wagessar ‚Brotbissen' angeschlossen wird, macht das kaum "sense into the context as an offering to the gods" 4 , wobei dieser Opfer-Kontext allerdings auch nur eine Annahme ist. Es wäre sehr merkwürdig, wenn da vor allem Brot geopfert würde und das auch noch in Verse gebracht worden wäre, statt ein Rind wie TL 44b, 45, TL 26, 18 (‚dreijährig' in beiden Fällen) und N 320a, 27-28 oder ein anderes ‚Opfertier' (kumehedi N 320a, 27, kumehi TL 84, 6 und 149, 16). Diese Bedeutung paßt außerdem überhaupt nicht zu dem häufigen
Zu einigen lykischen Götternamen
Philia 2, 2016
Plutarch's curse gods Arsalos, Dryos and Trosobios, the latter from Lyc. Trzzuba, may be derived, respectively, from Lyc. hrzze/i-‚upper', like the toponym Arsada, ẽtre/i-‚lower', and *trzze/i-‚third'. Tuwerise in TL 84 is identified as a theonym derived from a toponym, corresponding to Zeus Tourios. Tobaloas is interpreted as derived from a toponym too and probably, with the omission of a rho, from *Trbbaluwa like the personal name Trebelysis.